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0306 - Sein Mörder kam im Morgengrauen

0306 - Sein Mörder kam im Morgengrauen

Titel: 0306 - Sein Mörder kam im Morgengrauen
Autoren: Sein Mörder kam im Morgengrauen
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fiel darauf herein. Ich lockte ihn aus seiner Reserve heraus, und er ließ sich zu einem Rechtsausleger hinreißen.
    Das hatte ich gewollt! Ich parierte auf der Stelle und landete einen Haken, der jeden anderen bis über die Zeit auf den Boden gebracht hätte. Jim Norman verdaute den Schlag. Er war aber beeindruckt. Wütend stieß er einen heiseren Schrei aus. Ich ging sofort wieder auf-Distanz.
    Statt mich anzugehen, womit ich gerechnet hatte, drehte er sich um und fegte mit zwei Sätzen zur Treppe. Ich hatte ihm zuviel Raum gegeben!
    Ich setzte ihm nach. Er schaffte die Treppe. Oben drehte er sich um. Ich stand drei Stufen tiefer als er. In seiner Hand blitzte ein Messer!
    Ich machte einen Scheinangriff. Dabei war jeder Muskel meines Körpers bis auf äußerste angespannt.
    Prompt kam seine Hand herunter.
    Er versuchte jetzt, meinen Hals zu treffen. Im letzten Augenblick konnte ich seine Hand am Gelenk packen. Meine Linke faßte nach und erwischte den Arm des Gangsters am Ellbogen.
    Mit beiden Füßen stemmte ich mich fest auf die weiße Marmortreppe. Bei dem Ruck drehte ich den Arm des Gangsters herum.
    Dann rannte ich die Treppe hoch. An der halbrunden Diele reichten die Fenster von der Bronzetür fast vom Fußboden bis zur Decke. Neben den schweren Vorhängen hatte ich die lange Gardinenschnur entdeckt. Ich riß sie mit einem Ruck ab.
    Jim Norman hatte sich auf die Seite gewälzt. Mit seinem gesunden Arm stützte er sich auf den Boden auf. Er versuchte in die Höhe zu kommen. Ich kniete mich neben ihm nieder, um ihn zu fesseln. Obwohl er keine Chance mehr hatte, trat er nach mir.
    »Laß den Blödsinn, Norman!« warnte ich ihn und gab ihm einen Stoß gegen die Brust. Er flog zurück.
    »Laß die Dummheiten, Norman!« warnte ich ihn noch einmal. »Du siehst doch, daß das Spiel für dich aus ist. Wenn du hübsch brav bist, dann passiert dir nichts. Sonst aber…«
    Er winselte. »Ich versuch keinen Trick mehr!«
    »Na also!« brummte ich und ließ ihn los.
    Er ließ sich fesseln. Er machte wirklich nicht den Versuch, mich noch einmal anzugreifen.
    ***
    Phil hatte inzwischen ebenfalls ganze Arbeit geleitet. Spinoza war sicher am Schreibtischsessel gefesselt. Phil band ihm gerade den rechten Arm ab. Die Wunde an der Hand blutete immer noch stark.
    Spinoza verzog nicht eine Miene. Er hatte die Zähne fest aufeinandergepreßt und funkelte uns teuflisch an.
    »Das Spiel ist aus, Spinoza!« sagte ich leise. »Jetzt hilft Ihnen kein Trick mehr etwas.«
    Der Gangster lachte höhnisch.
    »Man wird mich eben ein paar Jahre einbuchten«, sagte er und tat so, als ob es sich dabei um einen Spaziergang durch den Central Park handele. »Was ist schon dabei? Man wird mich wegen guter Führung vorzeitig entlassen, und dann ziehe ich mich eben nach Südamerika zurück. Es soll dort schöne Plätzchen geben, gerade richtig für einen Mann wie mich.«
    »Verrechnen Sie sich nicht, Spizona!« warnte ich. »Ich werde tun, was ich nur eben kann, damit Sie nie wieder aus Sing Sing herauskommen.«
    Ich wandte mich ab. Die Frechheit dieses Gangsters war zuviel für mich.
    Ich ging zu Phil. Er reichte mir meine Dienstwaffe.
    »Danke, Phil!« sagte ich. Er wußte, wofür ich mich bedankte.
    Phil winkte ab.
    »Was hast du denn da?« fragte er jedoch im nächsten Moment besorgt und untersuchte,meine linke Schulter. Erst jetzt wurde mir bewußt, daß sie brannte wie Höllenstein. Der Anzug und das Hemd waren aufgeschlitzt. Darunter kam eine lange Wunde zum Vorschein.
    »Nur ein Streifschuß«, stellte ich fest. »Ich konnte gerade noch ausweichen.«
    »Spinoza?« fragte ich leise.
    Ich nickte und deutete auf die Pistole, die auf dem Schreibtisch lag. Phil hatte sie dem Gangster abgenommen.
    »Hätte ein schönes Loch gegeben, wenn er getroffen hätte«, erklärte Phil. »Ist eine 48er Browning. Damit kann man schon einen kleinen Elefanten jagen. Jim Norman, was ist mit dem?«
    »Der ist gut versorgt«, beruhigte ich meinen Freund.
    »Der Kerl hätte mich fast abgeschüttelt«, erzählte Phil. »Er hat sämtliche Tricks versucht, die es nur gibt. Einmal hätter es doch fast geschafft. Es war eigentlich nur ein Zufall, daß ich ihn anschließend wiedergefunden habe. Übrigens, der Koffer von Norman liegt draußen im Wagen, mit dem er gekommen ist.«
    »Er wird auch voller Blüten sein, wie der hier«, sagte ich und schlug den Deckel des Koffers auf, der noch immer auf der Schreibtischplatte lag.
    Genau wie ich stieß Phil einen Pfiff aus.
    Die
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