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0306 - Sein Mörder kam im Morgengrauen

0306 - Sein Mörder kam im Morgengrauen

Titel: 0306 - Sein Mörder kam im Morgengrauen
Autoren: Sein Mörder kam im Morgengrauen
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ab.
    »Okay, Parkinson«, stellte der Kommandant befriedigt fest. »Aber bringen Sie sich nicht unnötig in Gefahr. Hören Sie?«
    Den letzten Satz konnte der Freiwillige nicht mehr hören. Mit einer Hocke hatte er über die Reling gesetzt und war ins Wasser getaucht. Er kam noch einmal an die Oberfläche, pumpte seine Lungen voll Luft und verschwand dann wieder.
    »Strickleiter außenbords hängen!« befahl der Kommandant. »Schlauchboot zu Wasser lassen! Rettungsring klarmachen.«
    Sie beeilten sich.
    Jeder Mann war auf seinem Posten. Das Schlauchboot klatschte auf das Wasser, mit einer Leine war es mit dem Küstenschutzboot verbunden.
    Wenige Sekunden später tauchte in unmittelbarer Nähe des Gummibootes der Kopf von Parkinson auf. Er schnappte nach Luft wie ein Erstickender. Mit einigen Stößen schwamm er an das Schlauchboot und klammerte sich fest.
    »Habe es auf Anhieb gefunden«, keuchte der Obermaat. »Der Schlitten hat sich mit der Schnauze in den Schlamm gebohrt. Scheiben sind wie durch ein Wunder heil. Der verrückte Kerl vom Missouri hat noch Luft. Ich kann die Tür aber nicht aufkriegen. Klemmt. Brauche noch einen Mann zur Unterstützung.«
    Oben auf dem Boot stieg ein Matrose aus seiner Montur.
    »Lebt der Mann noch?« brüllte der Kommandant.
    »Weiß ich nicht«, keuchte Parkinson zurück. »Scheint ohnmächtig zu sein. Aber die Kerle aus Kansas sind zäh. Bin auch einer!« Das letzte klang sehr stolz.
    »Wieso Kansas und Missouri?« erkundigte sich der Kommandant.
    Der Matrose sprang ins Wasser und schwamm zu dem Schlauchboot hinüber.
    »Wagen hat Kennzeichen von Kansas City«, gab Parkinson zurück. Dann holte er einige Male tief Luft. Endlich verschwanden er und der Matrose in dem Wasser des East River.
    Der Kommandant, blickte gespannt auf seine Armbanduhr. Der Sekundenzeiger rückte unbeirrbar weiter, von Sekunde zu Sekunde.
    Der Mann, der daraufstarrte, wünschte inbrünstig, daß er die Macht hatte, den kleinen Zeiger und die Zeit anzuhalten. Aber der Zeiger hüpfte weiter.
    An seinem Ende lief er in eine winzige rote Pfeilspitze aus, die ein genaues Ablesen der Sekundenteilung ermöglichte.
    Besorgt blickte der Kommandant von seiner Uhr auf das Wasser. Es lag ruhig. Nur einige winzige Luftblasen zeigten, daß seine zwei Männer unten in der Tiefe an der Arbeit waren.
    Plötzlich kamen eine ganze Menge Blasen, und da tauchte auch schon der Kopf von Parkinson auf. Seine Rechte war fest in der Kleidung eines Mannes verkrallt.
    Gleich daneben tauchte jetzt auch der Matrose auf. Parkinson bemühte sich, den Kopf des Mannes über Wasser zu halten. Langsam schwamm er die wenigen Stöße zum Schlauchboot. Der Matrose half ihm, den Körper des Mannes über den Rand des Bootes zu schieben.
    Mit dem Oberkörper lag er auf der Rundung des Gummis. Sein Kopf fiel wie leblos nach unten. Vom Schilf her wurde die Leine angezogen.
    Ausgepumpt hielten sich Parkinson und der Matrose än den Schnüren fest, die rund um das Schlauchboot liefen.
    »Gut gemacht!« lobte der Kommandant. »Barker! Holen Sie den Verunglückten an Bord!« befahl er dann.
    Der Angesprochene turnte wie ein Wiesel die Strickleiter hinunter, sprang in das Schlauchboot, das jetzt genau längsseits trieb, und lud sich den Mann auf die Schulter. Mit dem Leblosen enterte er die Strickleiter hoch. Oben halfen ihm mehrere Hände, den Verunglückten an Bord zu bringen. Sie legten ihn auf eine ausgebreitete Persenning.
    Als der eine Matrose ihn auf den Rücken wälzte, fuhr er plötzlich entsetzt zurück. Glasige Augen starrten ihn weit aufgerissen an. Und genau zwischen den Augen war ein kleines Loch.
    »Tot!« stammelte der Matrose. »Tot!«
    Der Kommandant war von der Brücke heruntergekommen. Er schob den Matrosen zur Seite und kniete sich auf die Persenning. Nach kurzer Untersuchung erhob er sich wieder und sagte betroffen:
    »Verdammt! Der Mann ist tatsächlich tot. Sieht nach Mord aus! He, Funker! Machen Sie mal sofort eine Meldung.«
    »City Police?« fragte der Funker kurz zurück.
    Der Kommandant überlegte einen Augenblick. »Nein!« entschied er dann. »Verständigen Sie gleich das FBI. Ich denke, das geht die an, da der Wagen aus Kansas City war.«
    Der Funker war schon zwei Schritte fort. Da hielt ihn ein weiterer Befehl noch einmal zurück.
    »Warten Sie noch!« forderte der Kommandant und beugte sich noch einmal über den Toten. »Vielleicht hat er Papiere oder so etwas in der Tasche.«
    Er durchsuchte zuerst die Außentaschen.
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