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0304 - Maskenball der Monster

0304 - Maskenball der Monster

Titel: 0304 - Maskenball der Monster
Autoren: Jason Dark
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hatten den Pfiff verstanden, sich versammelt und wußten, wo das Opfer lag.
    Mahnstein blieb sitzen. Sein Entsetzen war so groß, daß er nicht anders konnte. Er riß seine Arme in die Höhe, streckte sie abwehrend aus, aber es war nur mehr eine Geste der Verzweiflung.
    Aufhalten konnte er die Tiere nicht.
    Sie sprangen.
    Mahnstein schrie.
    Sein Angstschrei zitterte so lange nach, bis die Woge über ihm zusammenbrach.
    Plötzlich war von Manfred Mahnstein nichts mehr zu sehen.
    Er war begraben unter den zuckenden und wimmelnden Rattenkörpern.
    Nur seine Beine schauten noch hervor. Sie zuckten hektisch, als er sich bewegte. Mit seinen Hacken schlug er auf den Boden. Einmal erschien seine rechte Hand.
    Die Haut war aufgerissen. Aus den Wunden strömte das Blut und hatte ein rotes Muster hinterlassen.
    Dann war es vorbei.
    Das Opfer rührte sich nicht mehr. Die gefräßigen, widerlichen Ratten hatten ihr Ziel erreicht.
    Wie auch der Baron von Tirano!
    Er lachte laut. Entsetzen und Angst kannte er nicht. Für ihn waren die Ratten seine besten Freunde, und sie hatten es wieder einmal bewiesen.
    Jetzt ließen sie von ihrem Opfer ab. Der Vampir schaute lächelnd hin, die übrigen Gäste wandten sich schaudernd ab.
    Von Tirano hatte seine Macht bewiesen. Und dies gab er deutlich genug bekannt. »Ihr seht, daß ich derjenige bin, der hier das Kommando führt. Wer sich mir entgegenstellt, wird vernichtet, so wie dieser Idiot. Ihr könnt einen Manfred Mahnstein von der Liste streichen. Er wird nie mehr auferstehen, und seine Frau hat dies ansehen müssen. So ist es doch, liebe Gerda.«
    »Natürlich.« Sie hob die Schultern. Es war eine gleichgültige Bewegung. Sie sagte all das aus, was sie für ihren Mann empfunden hatte. Nämlich nichts mehr.
    »Aber vergiß nicht«, wandte sie sich an den Vampir. »Ich bin dir versprochen. Nur dir allein. Du hast es mir gesagt. Du wolltest mich in dieser Nacht noch glücklich machen!« Sie schaute Tirano bei diesen Worten an. Ihr Blick war eine einzige Aufforderung, und die Haltung ihres Körpers sagte auch genug.
    So bot sich normalerweise nur eine Dirne an.
    Von Tirano sah es genau. Seine Augen hatten sich leicht verengt.
    Die Frau war kleiner als er, so konnte er auf sie hinabschauen, und seine Mundwinkel zuckten.
    Gerda Mahnstein trug das lange Kleid aus Goldlame. Es besaß an der Rückseite einen Reißverschluß. Gerda schwang ihre Arme über die Schultern und faßte nach dem Verschluß. Sie nahm ihn zwischen Daumen und Zeigefinger. Ein kurzer Ruck, das Kleid fiel in zwei Hälften, und der Rücken lag bis zum letzten Wirbel frei. Genau dort hörte auch der Reißverschluß auf.
    Gerda bewegte ihre Schultern. Sie wollte es allen beweisen und war dabei, ohne die Hände zu Hilfe zu nehmen, aus dem Kleid zu schlüpfen, damit der Baron ihre Absicht erkannte.
    Von Tirano stoppte ihre Bemühungen. »Nein«, sagte er scharf, streckte einen Arm aus und schüttelte den Kopf. »So wird es nicht gehen, Gerda Mahnstein.«
    Sie war irritiert. »Wieso nicht? Wenn wir…«
    »Nein!«
    Die Frau zuckte zusammen, als sie das scharf gesprochene Wort hörte.
    Mit Vampiren hatte sie bisher kerne Erfahrung gesammelt, deshalb wußte sie nicht, daß ein Blutsauger nicht an den körperlichen Vorzügen einer Frau interessiert war, sondern an anderen Dingen.
    Ihn interessierte nur das Blut!
    Das allein garantierte seine Existenz, an Blut konnte er sich laben.
    Wenn er es getrunken hatte, wurde sein schauriges Dasein verlängert, und er bekam die Kraft, die er unbedingt benötigte. Seine Augen funkelten. Es war die Vorfreude auf das wunderbar warme Menschenblut, die ihn so reagieren ließ.
    Die Bestie kam voll in ihm durch.
    Einen gleitenden Schritt machte er auf Gerda Mahnstein zu. Die Ratten hatten seine Nähe gesucht. Sie wimmelten um seine Füße herum, sprangen an den Beinen hoch, liefen über die schwarzen, spiegelblanken Lackschuhe und fühlten sich in seiner Nähe wohl.
    Der Vampir bewegte seine ausgestreckten Finger. Er öffnete und schloß die Hände, das Lächeln wurde breiter, die Augen blitzten, und Gerda Mahnstein erwartete ihn.
    Wahrscheinlich wußte sie auch, was ihr bevorstand. Dennoch traf sie keinerlei Anstalten, diesem Wesen auszuweichen. Sie blieb steif stehen, den Blick starr auf das Gesicht gerichtet, das sie so sehr liebte und von dem sie sich angezogen fühlte.
    Der Scheinwerfer beleuchtete sie. Schmal, zerbrechlich wirkte sie.
    Das Kleid war auf dem Rücken auseinandergeklaftet. Ein jeder
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