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0304 - Maskenball der Monster

0304 - Maskenball der Monster

Titel: 0304 - Maskenball der Monster
Autoren: Jason Dark
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bezeichnen.
    »Habe ich denn nicht recht?« fragte sie.
    »Nein, meine Liebe, das hast du nicht. Es ist nicht das, was du dir vorstellst…«
    »Ein Maskenball.«
    »Natürlich.«
    »Also habe ich doch recht.« Gerda war nervös. Als ihre Hand nach dem Glas griff, zitterten die Finger, und auch auf den kostbaren Champagner übertrug sich die Bewegung.
    »Es ist ein besonderer Ball«, erklärte ihr der Mann. »Ein ganz besonderer sogar.«
    Sie stellte das leere Glas weg. »Das habe ich mir schon gedacht. Wenn das wieder in Partnertausch und Gruppen…«
    Mahnstein lachte rauh. »Was du schon wieder hast. So etwas ist doch längst out. Das war mal in den Siebzigern, und du hast es auch genossen, nicht wahr.«
    »Nicht immer.«
    »Lassen wir das«, sagte Mahnstein. »Wenden wir uns wichtigeren Dingen zu. Wie ich schon erwähnte, sind die Spielchen der siebziger Jahre vorbei. Was wir brauchen, ist etwas anderes. Abwechslung, und die werden wir bekommen.«
    »Durch den Karneval?«
    »Es ist ein Maskenball, zu dem wir die Einladung bekommen haben. Vergiß das nicht.«
    »Meinetwegen auch das. Aber was sollen wir da? Ich habe die Nase von diesen Dingen voll. Verkleidet bin ich früher mal herumgelaufen, ansonsten kannst du es vergessen. Das ist doch lächerlich, wie wir hier uns kostümieren…«
    »Ich würde dir raten, den Mund zu halten.« Mahnstein griff wieder zu und holte die Flasche Dom Perignon aus dem Haltering.
    Er schenkte noch einmal nach.
    Gerda schwieg tatsächlich. Sie nahm nur ihr Glas und nippte hin und wieder an dem teuren Gesöff.
    Der Fahrer hatte das Gespräch mitbekommen, weil es keine Trennscheibe gab. Er hütete sich jedoch, einen Kommentar abzugeben.
    Die Mahnsteins konnten offen reden, auch wenn er dabei war.
    Nie würde ein falsches Wort über seine Lippen fließen.
    Es wurde ruhig im Fond. Zwischen den Eheleuten herrschte jetzt eine gespannte Atmosphäre. Ein jeder hing seinen Gedanken nach, und die der Frau beschäftigten sich mit der Vergangenheit. Es waren keine guten Gedanken, denn trotz des vielen Geldes, das ihr Mann scheffelte, hatte, sie ein kaltes, fast unpersönliches Dasein an seiner Seite geführt.
    Sie hatte seine Ausbrüche und Eskapaden hinnehmen müssen und einfach nicht die Kraft gehabt, sich von ihm zu lösen.
    Innerlich hatte sie es ein paarmal geschafft, doch sie war immer wieder zurückgekehrt.
    Der Fahrer schaltete das Fernlicht aus. Zum erstenmal sprach er unaufgefordert. »Wir befinden uns schon in der Nähe des Ziels«, erklärte er.
    »Nur noch zwei Kurven.«
    Big Boß Mahnstein brummte seine Zustimmung. Mehr gab er nicht von sich. Er schob den Vorhang an seiner Fensterseite ein wenig zur Seite, so daß eine Lücke entstand, durch die er schauen konnte. Links lag der Wald. Mahnstein wußte genau, daß er sich nur auf dieser einen Seite hinzog, die rechte gehörte bereits zu dem einsam stehenden Gutshaus, in dem der seltsame Maskenball stattfinden sollte.
    Das Haus war schon zu sehen, als der schwere Mercedes in die nächste Kurve gelenkt wurde. Ein gewaltiger Klotz mitten in einem Wiesengelände. Massig, sehr groß, schon mit einer Trutzburg zu vergleichen. Sein Besitzer, ein Adeliger, und Mahnsteins Freund, hatte es vor einigen Jahren gekauft und im Innern seinen Wünschen entsprechend umbauen lassen. Mahnstein selbst war noch nicht dort gewesen, er hatte nur Fotos gesehen und war beeindruckt gewesen.
    Dieses Haus besaß noch Atmosphäre, trotz des Umbaus. Das konnte man von seiner Villa nahe Düsseldorf nicht sagen. Sie strahlte die kalte protzige Pracht eines Emporkömmlings und mehrfachen Millionärs aus.
    Von der schmalen Straße führte ein Weg ab. Er mündete in ein Rondell, das gleichzeitig auch die breite Auffahrt darstellte. Die Lichter der Scheinwerfer strichen unter anderem auch über die Karosserien der schon in der Nähe des Hauses geparkten Wagen. Es waren samt und sonders Fahrzeuge der oberen Klasse. Limousinen und Sportwagen gaben sich ein Stelldichein.
    Parkraum war genug vorhanden. Der Fahrer lenkte den Mercedes so, daß die beiden im Fond Sitzenden nicht weit zu laufen hatten.
    Weich stoppte der Mercedes.
    »Sie wissen Bescheid«, sagte Big Boß Mahnstein. »Morgen kommen Sie wieder.«
    »Bleibt es bei zehn Uhr?«
    »Ja.«
    »Sehr wohl.« Der Fahrer stieg aus. Er war sehr schnell, lief um den Wagen herum und öffnete zunächst Gerda Mahnstein die Tür.
    Sie bedankte sich mit einem kaum hörbaren Wort, während ihr Mann, als er ausstieg, überhaupt
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