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0304 - Maskenball der Monster

0304 - Maskenball der Monster

Titel: 0304 - Maskenball der Monster
Autoren: Jason Dark
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Stimme.
    »Du sagst, wer den Dolch hat.«
    »Ich weiß es nicht!« erwiderte sie gequält. »Verdammt, ich weiß es doch nicht.«
    »Doch, ich spüre, daß du es weißt. Du belügst mich. Sage mir, wer den Dolch besitzt!«
    »Ich… ich kenne den Mann nicht. Er stammt auch nicht von hier. Er ist ein Fremder.«
    »Aber du hast ihn gesehen?«
    »Ja! Ja!«
    »Dann raus mit der Sprache!«
    »Es ist ein Chinese!«
    Mit dieser Antwort hatte der Blutsauger nicht gerechnet. Er schüttelte den Kopf. Sein Gesicht nahm einen überraschten, verwunderten Ausdruck an, und er zwinkerte ungläubig mit den Augen.
    »Ein Chinese?« wiederholte er.
    »Ja, ein Chinese!« Diese Antwort gab ein anderer. Die Tür zum Speisesaal war plötzlich aufgeflogen. Auf der Schwelle stand einer der Diener des Barons. »Und wir, Baron von Tirano, haben diesen verdammten Chinesen gefangen…«
    ***
    Dummheit muß bestraft werden!
    So lautete das Sprichwort. In unserem Fall traf es voll zu, denn von den drei Männern war nur einer mit einem Messer bewaffnet, die beiden anderen trugen Pistolen in den Händen. Die Mündungen deuteten auf unsere Körper.
    Wir waren zum Zuschauen verdammt.
    Steif standen wir da. Ebenso steif wie Dr. Heiermann, der im Griff des dritten Kerls hing und vor Angst fast verging. Wahrscheinlich hatten sie gewußt, daß er draußen wartete. Unser Plan war ins Wasser gefallen.
    Wir steckten bis zum Hals im Sumpf und würden uns kaum aus eigener Kraft befreien können.
    »Auseinander!« wurde uns befohlen.
    Die zwei Pistolenträger lösten sich von ihrem Kumpan. Sie gingen so, saß sie uns in der Mitte hatten. In sicherer Entfernung blieben sie stehen.
    »Die Kanonen weg!« sagte der rechte der beiden.
    Noch zögerten wir.
    »Wenn ihr nicht tut, was wir wollen, wird der komische Heilige da sterben. Dann zieht ihm Locke einmal die Klinge durch die Kehle, und das reicht völlig.«
    »All right«, erwiderte ich und nickte. Ich holte meine Waffe hervor.
    Suko tat das gleiche. Er mußte bei seiner Jacke den Reißverschluß aufziehen, um an die Beretta zu gelangen.
    »Was ist das denn?« fragte einer der Typen.
    »Was?«
    »Da schimmert etwas rot.«
    Ich erschrak. Der Knabe hatte ausgerechnet bei meinem Freund Suko den Dolch entdeckt.
    Wenn das mal gut ging…
    »Nur ein roter Stein«, erwiderte der Inspektor so ruhig wie möglich.
    »Wirklich nichts Besonderes.«
    »Na denn…«
    Wir wurden unsere Waffen los. Es dröhnte, als sie auf die Bohlen fielen.
    »Und auch deinen Zahnstocher, Langer. Ich habe es nicht gern, wenn jemand noch ein Messer hat.«
    Ich gab den Silberdolch ab.
    Der Kerl, der Suko in Schach hielt, trat näher an ihn heran, taxierte ihn genau und lächelte plötzlich. Was er hatte, wußte ich nicht, aber ich bekam ein ungutes Gefühl.
    »Umdrehen!« Der Befehl galt uns beiden.
    Suko und ich tauschten einen Blick. Sollten wir es versuchen oder nicht?
    Der Schrei klang schrill, spitz und abgehackt. Dr. Heiermann hatte ihn ausgestoßen, und wir hörten ihn ächzen: »Mein Gott, mein Gott…«
    Ich drehte mich ein wenig, so daß ich ihn besser anschauen konnte.
    Der rote Streifen an seinem Hals war ein wenig breiter geworden.
    Diese Hundesöhne machten ernst.
    »Ich kann noch tiefer!« flüsterte der mit Locke angeredete Mann.
    Seine Augen glänzten. Die Haare fielen in die Stirn, eine schwarze Locke berührte ihn sogar an der Nasenwurzel.
    »Geht vor!« befahlen die beiden Pistolenträger synchron. »Ihr wolltet der Feier doch einen Besuch abstatten. Das könnt ihr jetzt machen. Wahrscheinlich werdet ihr schon erwartet.«
    Das bestimmt nicht, dachte ich und trauerte meiner Beretta nach.
    Suko erging es nicht anders. Die Waffen wurden unter den mit Resten überladenen Tisch gekickt.
    Auch mein Dolch verschwand auf diese Art. Ein Nicken zeigte uns an, daß wir losmarschieren sollten.
    Suko hielt sich an meiner Seite. Uns trennte ein kleiner Schritt.
    Sukos Gesicht war hart. Ich wußte genau, daß es hinter seiner Stirn arbeitete.
    Der Inspektor hatte noch nicht aufgegeben. Ich ebenfalls nicht.
    Schalldicht war die Tür nicht. Wir hatten Stimmen und Schreie vernommen, ohne uns jedoch auf eines von beiden konzentrieren zu können. Deshalb wußten wir nicht, was dort vorgefallen war.
    Ich durfte die Tür öffnen. »Aber mach keine Dummheiten!« zischte der hinter mir stehende Typ.
    »Keine Sorge.«
    Er lachte. »Um dich mache ich mir auch keine Sorgen. Es geht um euren Freund, Ihr wollt doch nicht, daß er ohne Kopf
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