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0304 - Der Mann, der uns zum Alptraum wurde

0304 - Der Mann, der uns zum Alptraum wurde

Titel: 0304 - Der Mann, der uns zum Alptraum wurde
Autoren: der uns zum Alptraum wurde Der Mann
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Bluff für mich keine unmittelbare Gefahr mehr. Ich machte also noch einmal den gewaltigen Trip - mit dem alten Chevy, den ich mir in New York besorgt hatte. Hier angekommen, kampierte ich zunächst im Freien, suchte dann noch erfolglos bei der Blockhütte und war schließlich nahe am Zusammenbrechen.«
    »Was haben Sie heute eigentlich in der Nähe des Krankenhauses gemacht?«
    »Ach, jetzt wird mir klar, was mich ’reingeritten hat. Dort hat man mich also gesehen. Wie ist denn das möglich? Ich stand doch am Waldrand, ein ganzes Stück von der Villa entfernt?«
    »Jemand hatte ein Fernglas.«
    »Hm. - Was ich dort wollte? Irgendetwas Essbares besorgen.«
    »Warum?«
    »Ich musste ja schließlich leben. In einen Laden traute ich mich nicht. Und die Vorräte, die ich zum Teil aus New York mitgebracht, zum Teil unterwegs besorgt hatte, gingen zur Neige.«
    Ich stand auf und begann im Office auf und ab zu wandern. Durch das Fenster fiel fahles Dämmerlicht. Ein Pferdefuhrwerk mit irgendwelchen landwirtschaftlichen Produkten beladen, zuckelte auf der Straße vorbei.
    Kellys Geschichte klang glaubhaft. Sie ergänzte meine Kombinationen. Aber - wer hatte Bernarrs Schwester umgebracht?
    Ich stellte dem Mörder die Frage. Seine Reaktion war Verwunderung. Echte Verwunderung, wie mir schien. Er erklärte, mit diesem Verbrechen nichts zu tun zu haben. Und das war glaubhaft. Zumindest fiel mir kein logischer Grund ein, aus dem Kelly die anderen Morde und-Verbrechen zugeben - diesen einen Mord aber verschweigen wollte.
    »Kennen Sie einen Mann namens Alfred Miller?«, fragte ich abschließend.
    Kelly schüttelte den Kopf.
    ***
    Nachdem wir das Verhör mit Kelly beendet hatten, führten Phil und ich eine längere Unterredung.
    Wir waren uns darüber einig, dass Kelly die Wahrheit gesprochen hatte. Dann aber lief der Mörder noch frei herum, der die Ermordung Josefine Bernarrs auf dem Gewissen und außerdem den Auftrag zur Ermordung von Rosi Bernarr gegeben hatte. Auch der Plan, mich im Krankenhaus mit Kellys Pistole zu erschießen, musste zu Lasten des Unbekannten gehen. Spencer Denston konnte als Initiator dieser Verbrechen nicht in Frage kommen. Denn als Josefine Bernarr erstochen wurde, war Denston längst tot.- »Es gibt nur eine Möglichkeit«, sagte ich zu meinem Freund. »Die Jagd auf Bernarrs Millionen wurde von zwei Seiten betrieben. Kelly und ein Unbekannter. Kelly kam dem Unbekannten zuvor, indem er den Alten im Central Park erdrosselte. Aber der Unbekannte muss das beobachtet haben, durchwühlte anschließend sofort Bernarrs Haus in der Houston Street, fand aber den Plan nicht. Der Unbekannte folgerte daraus, dass der Plan in Kellys Besitz sei und hetzte ihm Denston auf den Hals, der in Anbetracht der verlockenden Prämie seinen Job in Reno aufgab und sich sofort nach Red Bluff begab. Dort rief er Kelly an, verlangte den Plan. Kelly hatte ihn nicht, versprach aber, ihn über Rosi Bernarr zu besorgen. Daraufhin beschloss der Unbekannte, selbst zu handeln. Durch Denston ließ er Rosi Bernarr foltern, nachdem Kelly im Walde niedergeschlagen worden war. Aber das Girl wusste nicht, wo der Plan war. Sie starb bei der Folterung. Jetzt wollte man den Mord an Rosi Bernarr Kelly in die Schuhe schieben. Kelly sollte auf jeden Fall ausgeschaltet werden. Dem Unbekannten genügte der Mord an dem Girl nicht. Er beschloss, einen G-man umbringen zu lassen. Mich! Und zwar so, als sei Kelly der Täter. Für diesen völlig überflüssigen Mordversuch kann ich mir letztlich nur ein Motiv denken.«
    »Und das wäre?«, fragte Phil.
    »Der Unbekannte befürchtete, dass man Kelly erst dann gnadenlos jagen würde, wenn Kelly auch einen G-man umgebracht hatte.«
    »Wenn der Unbekannte Kelly auf jeden Fall loswerden wollte, warum ließ er ihn dann nicht selbst umbringen?«
    »Weil dann die Suche nach ihm, also nach dem Mörder, nicht abreißen würde. Der Unbekannte aber wollte, dass mit Kellys Verhaftung alle Morde gesühnt sein sollten. Er, der Mann im Hintergrund, hätte sich dann in aller Ruhe mit Bernarrs Millionen davonmachen können. Aber er hatte sie nicht.«
    »Dann gibt es zwei Fragen zu klären«, meinte Phil. »Wer ist der Unbekannte, und woher wusste er, dass Kelly sich hier in Red Bluff bei Violett Holms alias Rosi Bernarr aufhielt?«
    »Richtig«, pflichtete ich bei. »Und dafür gibt es zunächst eine Erklärung. Der Unbekannte muss sich in New York aufgehalten haben, sonst hätte er die Geschehnisse dort hinsichtlich Bernarrs
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