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0304 - Der Mann, der uns zum Alptraum wurde

0304 - Der Mann, der uns zum Alptraum wurde

Titel: 0304 - Der Mann, der uns zum Alptraum wurde
Autoren: der uns zum Alptraum wurde Der Mann
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zog also hierher und lebte hier als Violett Holms. In dem Jahr, in dem sie hier war und ich in New York, besuchte ich sie jede Woche. Heimlich natürlich. Denn hier durfte niemand etwas von unserer Verbindung erfahren. Mein Geld, das ich als Chauffeur verdiente, reichte für die Flugreisen nicht aus. Ich brauchte viel mehr. Ich beging den Fehler, mir von einem Gangster Geld zu borgen. Als er es wiederverlangte, hatte ich keinen Pfennig. Er drohte, mich durch seine Schläger fertigmachen zu lassen. Mein Plan war also gefährdet, denn ich stand kurz vor der Verwirklichung. Um dem Gangster sein Geld zurückzugeben, kam ich auf die Wahnsinnsidee, die Bank, bei der ich angestellt war, zu überfallen. Es ging schief. Man hatte mich erkannt. Aus einer Kurzschlusshandlung heraus hatte ich zwei Männer erschossen. Eine Fahndung lief nach mir. - Zwei Wochen hielt ich mich in New York verborgen. Dann begab ich mich eines Abends zum alten Bernarr. Als ich in der Nähe seines Hauses in der Houston Street anlangte, verließ er es gerade. Trotz der Gefahr, von einem Cop entdeckt zu werden, folgte ich dem Alten durch halb Manhattan bis zum Central Park. Dort habe ich ihn erdrosselt und hinter Büschen versteckt. Zu meinem Erstaunen fand ich in einer Segeltuchtasche, die der Alte bei sich trug, 22 000 Dollar.«
    »Und der Plan?«, fragte Phil.
    »Den fand ich nicht. Der Alte trug ihn nicht bei sich.«
    »Daraufhin haben Sie das Haus durchstöbert?«
    »Es kam ganz anders. Auf dem Rückweg vom Central Park zur Houston Street lief ich den Gorillas jenes Gangsters in die Arme, dem ich Geld schuldete. Sie schleppten mich zu ihm und nahmen mir das Geld ab.«
    »Alles?«
    »Ja, aber ich trug vorsorglich nur 12 000 bei mir. Die restlichen 10 000 hatte ich in einem hohlen Baum im Central Park versteckt.«
    »Die Burschen wollten doch sicherlich wissen, woher das Geld stammte?«
    »Natürlich. Ich erklärte ihnen, ich hätte ein Wettbüro überfallen. Sie glaubten es.«
    »Sie ließen Sie laufen?«
    »Ja, aber erst im Morgengrauen. Es war schon so hell, dass ich mich nicht mehr durch die Straßen wagen konnte. Schließlich hingen überall 54 meine Steckbriefe aus. Also verkroch ich mich wieder in meinem Versteck in einem alten Bootsschuppen.«
    »Auf Diamond Point in Brooklyn?«
    »Ja.«
    »Donnerwetter. Haben Sie die riesige Strecke immer zu Fuß zurückgelegt?«
    »Nein. Ich hatte damals einen alten Ford.«
    »Und weiter!«
    »In der folgenden Nacht ging ich in die Houston Street. Aber als ich das Haus des Alten betrat, war ich fast starr vor Schreck. Irgendjemand war vor mir da gewesen und hatte das Haus durchwühlt.«
    »Wirklich?«
    »Ja. Ich schwöre. Ich suchte noch ein bisschen. Aber vergebens. Den Plan hatte mir jemand weggeschnappt. Er war nicht mehr zu finden.«
    »Was taten Sie dann?«
    »Noch in der gleichen Nacht verließ ich New York, fuhr kreuz und quer durch die Staaten und gelangte nach etlichen Tagen auf Nebenstraßen und Feldwegen nach Red Bluff. Rosi Benarr, die hier als Violett Holms lebte und in einem Schönheitssalon arbeitete, versteckte mich in ihrem Haus. Aber ich fühlte mich zu sicher. Ich glaubte, die große Entfernung von New York bis hierher mache ein Versteckspiel nicht erforderlich. Ich ging am helllichten Tag auf die Straße. Und irgendjemand muss mich erkannt haben, jedenfalls konnte ich mir Ihr Auftauchen nicht anders erklären.«
    »Sie waren unvorsichtig genug, am Abend in eine Bar zu gehen.«
    »Ja, ich weiß. Und dabei wollte ich dort nur zwei Flaschen Whisky kaufen.«
    »Wodurch haben Sie uns erkannt, als wir eintraten?«
    »Ihr Bild hatte ich in New York in einer Zeitung gesehen. Ich habe ein gutes Gedächtnis für Gesichter. Ich wusste Ihren Namen nicht mehr, aber dass Sie ein G-man sind, das hatte ich behalten. Und außerdem befand sich in Ihrer Begleitung der Gehilfe des Sheriffs.«
    »Woher kannten Sie den?«
    »Rosi hatte ihn mir gezeigt, als er an ihrem Haus vorbeiging. Ich stand hinter der Gardine und prägte mir sein Gesicht ein.«
    »Sie ahnten also, dass wir Sie suchten?«
    »Das war für mich klar. Deshalb zog ich sofort meine Waffe und schoss auf den Sheriffgehilfen, der mir am nächsten stand. Ich wollte ihn nicht töten sondern nur kampfunfähig machen. Dann zerschoss ich die Lampe und sandte in der Dunkelheit noch eine Kugel in Ihre Richtung, Cotton. Dass ich Sie im Bein erwischt hatte, erfuhr ich erst aus den Zeitungen.«
    »Was taten Sie dann?«
    »Wie Sie wissen, konnte ich
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