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0304 - Der Mann, der uns zum Alptraum wurde

0304 - Der Mann, der uns zum Alptraum wurde

Titel: 0304 - Der Mann, der uns zum Alptraum wurde
Autoren: der uns zum Alptraum wurde Der Mann
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ich schon seit Langem keinen Kontakt mehr mit dem alten Sonderling. Seine Bücher hatten zwar ständig neue Auflagen. Aber er kümmerte sich nicht darum.«
    »Soso«, sagte ich, denn mir war noch nicht ganz klar, worauf Randolph hinauswollte.
    »Ich habe von den vier Millionen gelesen, die der Alte irgendwo vergraben haben soll. Dieses Geld ist ja wohl die Ursache für all die schrecklichen Verbrechen?«
    Ich nickte.
    »Dann muss ich diese grauenhafte Geschichte um eine Pointe bereichern«, fuhr Randolph fort. »Das Geld, wegen dem die Morde geschahen, existiert gar nicht.«
    Sprachlos starrte ich den Verleger an. Auch Phil brachte kein Wort heraus.
    »Ja, es stimmt«, sagte Randolph. »Diese vier Millionen Dollar existieren nicht. Zumindest hat Bernarr sie nie besessen, geschweige denn, dass er sie irgendwo vergraben hat.«
    »Aber warum in aller Welt hat er dann seiner Tochter und seiner Schwester dieses Märchen erzählt?«
    Randolph zuckte die Achseln. »Wer weiß, was im Kopf dieses sonderbaren Menschen vor sich ging. Ob er seiner Tochter imponieren wollte? Ob er sich selbst diese Wahnidee eingeredet hatte? Ich weiß es nicht. Fest steht; Bernarr erhielt für seine Arbeiten nur einmal einen größeren Betrag, nämlich 22 000 Dollar. Er erhielt das Geld vor ungefähr 28 Jahren. Offenbar hat er es seitdem ständig mit sich herumgeschleppt, ohne auch nur einen Cent davon auszugeben. Denn dieser Kelly hat ja genau 22 000 Dollar bei ihm gefunden, als er ihn im Central Park ermordete.«
    »Und sonst hat Bernarr für seine Bücher nichts erhalten?«, fragte Phil mit ungläubiger Miene.
    »Doch. Jeden Monat überwiesen wir 500 Dollar an ihn. Sozusagen eine lebenslängliche Rente. Das war vertraglich vereinbart. - Und von diesen 500 Bucks hat er ja 200 seiner Schwester monatlich gegeben - wie die Zeitungen berichteten -, und die restlichen 300 wird er für sich und seine Tochter ausgegeben haben.«
    Randolph schwieg und blickte zum Fenster hinaus.
    Durch die 69. Straße von Manhattan peitschten Regenschauer. Über New York hing eine graue Wolkendecke.
    Kurze Zeit unterhielten wir uns noch mit Randolph, dann stand er auf und verabschiedete sich.
    Als er gegangen war, griff Phil zum Telefon und ließ sich mit der Chefredaktion der New York Times verbinden.
    ENDE
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