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0304 - Der Mann, der uns zum Alptraum wurde

0304 - Der Mann, der uns zum Alptraum wurde

Titel: 0304 - Der Mann, der uns zum Alptraum wurde
Autoren: der uns zum Alptraum wurde Der Mann
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zurück, als hätte ihn eine Schlange gebissen.
    »Wegen Mordes?«
    »Ja, Miss Parker hat in New York eine Frau namens Josefine Bernarr umgebracht. Erstochen. Bislang fehlten uns die Beweise, Aber jetzt haben wir sie.«
    Er schluckte krampfhaft, fuhr sich zweimal mit der Hand übers Gesicht und sagte schließlich: »Das Ganze muss ein furchtbarer Irrtum sein. Aber ich werde meine Braut wecken. Bitte, warten Sie hier.« Er riss eine Tür auf. Dahinter lag ein Wohnzimmer. Ich trat ein und ließ mich in einen Sessel fallen.
    Fontana blieb an der Tür stehen, grinste verkrampft, zerrte nervös am Gürtel seines Bademantels und stieß hervor: »Bitte, warten Sie einen Augenblick. Ich hole meine Braut.«
    Die Tür fiel hinter ihm ins Schloss.
    Während ich angestrengt lauschte, sah ich mich in dem gemütlich eingerichteten Zimmer um. Es gab blaue Polstermöbel, eine rosafarbene Tapete und einen schwarzen Teppich- Die einzige Wanddekoration war eine Reiterpistole.
    Es vergingen Minuten. Dann verlöschte plötzlich das Licht. Ich hatte etwas Derartiges geahnt, sprang auf und war mit einem Satz neben der Tür.
    Kaum stand ich dort, da spürte ich an dem leichten Luftzug, dass die Tür geöffnet wurde. Es geschah völlig lautlos.
    Jetzt vernahm ich unmittelbar neben mir ganz leise Atemzüge, so als halte jemand den Mund weit geöffnet. Ich streckte die Hand aus, spürte Stoff und schlug im gleichen Augenblick zu. Meine Faust landete auf Fontanas Rippen.
    Der Kerl gab einen grunzenden Laut von sich und stolperte zwei Schritte zurück. Bevor er auf mich eindringen konnte, ließ ich mein Feuerzeug aufflammen und zog gleichzeitig die Smith & Wesson 38er Spezial.
    Die dunkle Mündung der Pistole war auf Fontanas Bauch gerichtet, als ich sagte: »Es hat keinen Zweck mehr, Dicker. Lassen Sie ihren Totschläger fallen und drehen Sie die Hauptsicherung wieder ein. Ich möchte mich bei Licht mit Ihnen unterhalten.«
    Der kurze Totschläger polterte zu Boden. Im selben Augenblick flammte das Licht wieder auf.
    Phils Stimme ertönte irgendwo in einem hinten gelegenen Zimmer des Bungalows: »Ich hab sie, Jerry.«
    Dann ging eine Tür auf, und Phil trat in die Diele. Er zerrte Mabel Parker mit sich, die einen Pullover und lange Hosen trug.
    »Wollte gerade durch die Hintertür verschwinden. Hatte einen Koffer in der einen Hand und das hier in der anderen«, Phil zog eine Pistole aus der Manteltasche und zeigte sie mir.
    Die Reporterin war leichenblass.
    Ich deutete auf den ebenfalls nur mit Pullover bekleideten Fontana. »Der Bursche wollte mich mit dem Totschläger ausschalten. Wahrscheinlich glaubten sie dadurch genügend Zeit für einen ausreichenden Vorsprung zu gewinnen.«
    Ich schob meine Pistole in die Schulterhalfter zurück und steckte auch das Feuerzeug ein.
    Phil hielt Mabel Parkers Pistole immer noch in der Hand.
    »Hast du die Sicherung wieder reingedreht?«, fragte ich ihn.
    »Ja. Der Schaltkasten ist neben der Hintertür.«
    Mabel Parker stieß plötzlich einen tiefen Seufzer aus, trat zu einem der Sessel und ließ sich darauf nieder. Dann sah sie Phil gequält an.
    »Darf ich eine Zigarette haben, Agent Decker?«
    Phil zückte sein Etui, trat zu ihr, beugte sich ihr entgegen und hielt ihr das Etui hin. Mit der Linken nahm Mabel Parker eine Zigarette. Mit der Rechten griff sie gleichzeitig zu dem großen, sehr schweren Tischfeuerzeug, hob es an und schlug es Phil blitzschnell und mit erstaunlicher Wucht hinter das Ohr. Mein Freund knickte in die Knie.
    Ich sprang vor. Aber im gleichen Augenblick krachte ein Stuhl gegen meine Schienbeine. Fontana hatte ihn ergriffen und mir entgegengeschleudert.
    Als ich nach vorn stolperte, sah ich, wie Mabel Parker zum zweiten Mal zuschlug. Diesmal nahm sie genau Maß und verdoppelte die Wucht. Wieder traf das Feuerzeug meinen Freund hinter dem Ohr. Und dieser Hieb genügte.
    Phil fiel aufs Gesicht und rührte sich nicht mehr.
    In Sekundenschnelle hatte ich das alles wahrgenommen.
    Der Stuhl, der gegen meine Beine geprallt war, brachte mich zwar nicht zu Fall. Aber für einen Augenblick stand ich wacklig. Das nützte Fontana aus und warf sich mit seinem schweren Körper von der Seite auf mich. Ich stolperte wieder und prallte mit der rechten Schulter gegen die Wand. Fontana schlang beide Arme um mich und zwar so, dass mir die Arme an den Körper gepresst wurden.
    Es war ein glücklicher Griff für ihn. Ich konnte mich nicht sofort befreien.
    »Schlag ihm den Schädel ein«, zischte Fontana.
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