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0303 - Das magische Attentat

0303 - Das magische Attentat

Titel: 0303 - Das magische Attentat
Autoren: Rolf Michael
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herrischen Handbewegung griff der ERHABENE zu. Einen kurzen Blick warf er auf die Folie, dann nickte er.
    »Ein Schloß in Frankreich. Im Tal der Loire!« sagte er. Noch einmal blickte er auf die Folie, die ihm nicht nur die kartographische Lage zu erkennen gab, sondern gleichzeitig noch einige fotografische Bilder von der Art und Beschaffenheit des Schlosses übermittelte.
    »Woher wißt Ihr so genau über das Objekt Bescheid, Eure ERHABENHEIT?« fragte Omikron. Die Wesen der DYNASTIE hatten keinen richtigen Namen, sondern wurden nach den Buchstaben des griechischen Alphabets gerufen. Die Zahl dahinter zeigte meistens seinen Rang innerhalb des Buchstabens an.
    Die besten Agenten der DYNASTIE waren Alpha. Doch Omikron lag ungefähr in der Mitte.
    »Ich weiß es - das ist genug!« sagte der ERHABENE schroff. »Wer erobern will, der sollte sich vorher informieren. Sonst erobert er Dinge, die nichts wert sind. Ich habe mich mit dieser Welt, die man Terra oder Erde nennt, eingehend befaßt, weil die alten Sternenbücher aussagen, daß auf diesem Planeten schon einmal das Schicksal unseres Kreises entschieden wurde. Noch einmal wollen wir hier das Geschick zwingen. Von hier aus werden wir unsere Macht über das ganze Universum wieder ausdehnen. Dieser Planet, auf dem wir vor undenklichen Zeiten unsere größte Niederlage erlebten, soll der Beginn unseres Siegeszuges werden. Und niemand - niemand wird uns aufhalten!«
    »Dem Bauwerk nach ist es eine primitive Welt!« wagte Omikron zu sagen.
    »Es ist schon vom Standpunkt der Planetenbewohner aus alt!« sagte der ERHABENE. »Die Zeiten dort haben sich gewandelt. Als Trutzburg wurde das Gemäuer in den Tagen, die man dort das Mittelalter nennt, errichtet. Doch in den Zeiten des Barock hat man alles nach dem Geschmack der Zeit verschönert!«
    »Aber ERHABENER!« stieß Omikron hervor. »Ihr wißt so gut Bescheid, als wäret Ihr bereits auf diesem Planeten gewesen.«
    »Vielleicht war ich das?« knurrte der Herr der DYNASTIE. »Was geht das dich an, Omikron. Führe meine Befehle aus und schweig. Oder willst du für immer schweigen. Der Dhyarra-Tod ist nicht angenehm!«
    »Ich neige mich Eurem Willen, o ERHABENER!« beeilte sich Omikron zu versichern. »Wie lauten Eure Weisungen?«
    »Du hast dieses Bauwerk als primitiv bezeichnet - also wirst du die Ehre haben, es zu erobern!« sagte der ERHABENE zynisch. »Doch da die Menschen auf dem Planeten über einen wachen Verstand verfügen und auf eine Invasion aus dem All vorbereitet sind, muß der Schlag so kommen, daß niemand unsere Hand dahinter vermutet. Ich werde dir eine besondere Weisung zuteil werden lassen, in der du alles, was zu tun ist, genau erfährst. Geh jetzt. Ich wünsche einen genauen Bericht, wenn die Aktion erfolgreich abgeschlossen ist!«
    Omikron wußte, daß es keinen Sinn hatte, weitere Fragen zu stellen, die der ERHABENE doch nicht beantwortet hätte. Er verneigte sich noch einmal vor seinem Herrscher, wandte sich um und verließ die Audienzhalle, um sich über eine Art HYPNO-Schulung mit den Einzelheiten des Auftrages vertraut zu machen.
    Der ERHABENE lehnte sich sinnend in seinem Sessel zurück und niemand konnte erkennen, ob sich hinter der Sehfolie etwas regte.
    »Nein, die Menschen dürfen unsere technische Überlegenheit nicht erkennen!« sagte er dann mehr zu sich selbst. »Zu leicht könnten sie unsere Machtmittel durchschauen und nachempfinden -und irgendwann nachbauen und vielleicht verbessern. Niemals darf das geschehen. Darum müssen wir unsere Einsätze so tarnen, daß die Menschen sie nicht ernst nehmen. Die Gestalten der Nacht und des Grauens werden von ihnen nicht akzeptiert, obwohl es sie tatsächlich gibt. Doch unter dem Deckmantel von Spukgestalten und Horrorwesen greifen wir an…!«
    ***
    »Ein Engländer würde jetzt ein Gespräch über das Wetter beginnen!« sagte Carsten Möbius sarkastisch. »So eine schwarze Wolke habe ich noch nie gesehen!«
    »Wenn das eine Regenwolke ist, will ich Meier heißen!« knurrte Michael Ullich.
    »Michael Meier klingt gar nicht schlecht!« lächelte Nicole Duval. Sie waren auf einen der alten Wehrgänge hinaus getreten und beobachteten gebannt das tintenschwarze Gebilde, das in rasender Eile näher kam. Ständig veränderte die Wolke ihre Konturen. Ihre Schwärze zog wie ein lebensbedrohender Schatten über das Land.
    »Irgend etwas ist in der Wolke!« knurrte Professor Zamorra. »Etwas Dämonisches. Ich spüre es genau!«
    »Was sagt das Barometer?«
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