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0303 - Das magische Attentat

0303 - Das magische Attentat

Titel: 0303 - Das magische Attentat
Autoren: Rolf Michael
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Gefecht. Und doch fiel er an der Spitze seiner Männer. Nur der Stein, den er mit der Hand durchschlagen hat, ist noch zu sehen. Doch ist die Gegend sehr einsam und kaum jemand nimmt den Weg über die ausgedehnten Kornfelder und Weiden, um an Graf Hoyer von Mansfeld und seine tapferen Krieger zu denken.
    Das war der Ort, den Omikron suchte. Eine Schlacht, die vergessen war. Niemand nahm sich damals die Mühe, die Gefallenen zu bestatten. Unheimliche Regengüsse ließen sie im Schlamm versinken, und nur die Bauern wundern sich heute noch, daß gerade dort das Korn und das Gras so gut gedeihen.
    Doch Omikron spürte unter sich die Ruhe des Todes. Sein Dhyarra-Kristall zeigte ihm an, daß dort etwas lag, das wieder belebt werden konnte.
    Die Sklaven, die er benötigte, um den Sturm auf Château Montagne durchzuführen.
    Omikron berührte kurz seinen Kristall und konzentrierte sich. Dann verschwand er aus der Zentrale des Sternenschiffs, um mitten in einer Weide aufzutauchen.
    Erschreckt galoppierten braunscheckige Kühe davon. Den EWIGEN kümmerte das nicht. Diese Wesen konnten nicht in dem Maße denken, daß man sie fürchten mußte.
    Mit einem Griff löste Omikron den Dhyarra-Kristall aus der Halterung der Gürtelschnalle.
    Langsam begann der Dhyarra zu glühen. Erst ganz vorsichtig - dann immer intensiver. Mit jedem Herzschlag leuchtete das Blau heller. Schließlich entstand eine Art Energiehülle im milchigen Blau, die den Kristall umwaberte.
    Der Dhyarra in der Hand des Ewigen glich einer gasförmigen Sonne, auf der unzählige Eruptionen stattfanden.
    Dann gab es plötzlich einen hellen, durchdringenden Klang, als ob die Saite einer Gitarre zerreißt.
    Blitze schossen aus dem Kristall. Strahlenförmig verteilten sie sich über das ganze Feld und fuhren zischend in die Erde. Wo sie einschlugen, kräuselte sich weißlicher Rauch empor. Doch weder das grüne Gras der Wiese noch das Korn auf dem Halm fing Feuer. Es war kein Blitz, dessen elektrische Entladung ein Feuer hervorruft.
    Leben wohnte in den Dhyarra-Blitzen. Leben, das sich verteilte und in tote, halb verweste Körper hineinfuhr. Leben, das unwirklich war und das es eigentlich nicht geben durfte.
    Leben ohne Seele.
    Schlagartig verschwand das Leuchten des Kristalls. Omikron schwankte etwas von der Anstrengung. Ein EWIGER, dessen Bezeichnung Alpha, Beta, Gamma oder Delta lautete, strengte sich bei dieser Art von Shyarra-Magie überhaupt nicht an. Doch diese EWIGEN wurden vom ERHABENEN auch zu anderen Zwecken eingesetzt.
    Für Omikron war der Lebenszauber eine der stärksten Künste, die er zu bieten hatte. Alle vorhandenen Kräfte hatte er in diesen Zauber gelegt.
    Vielleicht, wenn er die Aktion gut abschloß, erhöhte ihn der ERHABENE zum Buchstaben Xi. Jeder EWIGE hoffte, durch verdienstvolle Taten bis zum Alpha aufzusteigen.
    Interessiert betrachtete er aus den Sehschlitzen seines Helmes das Ergebnis seiner Bemühungen. Omikron war kein Mensch. Sonst hätte in diesem Moment sein Herz vor Grauen aufgehört zu schlagen.
    Der Boden begann sich an unzähligen Stellen zu wölben und leicht zu beben. Wie bei einem Vulkanausbruch, wenn sich die glühende Lava langsam dem Kraterrand entgegenschiebt, so hob sich das Erdreich. Grassoden platzten auseinander und Dreck und Erde spritzten beiseite, als sich das erhob, was Jahrhunderte unter dem grünen Rasen geschlummert hatte.
    Die Toten standen auf. Durch die unheimliche Macht des Dhyarra-Kristalls zu unwirklichem Leben erwacht, erhoben sie sich, Omikron, ihrem Erwecker, zu dienen. Sie hatten keinen Willen, keinen Verstand und kein Gewissen.
    Wie seelenlose Roboter waren sie, die ihren Schaltungen gehorchen.
    Erst waren es Knochenhände, die sich langsam aus dem Erdreich wühlten. Dann wurden Schädel freigekratzt. Leere Brustkörbe erhoben sich und standen auf. Immer mehr Skelettgestalten tappten auf Omikron zu.
    Sie trugen noch rostige Kettenhemden, andere einen Harnisch. In ihren Knochenhänden hielten sie Schwerter, Äxte und Morgensterne.
    Auch die Pferde erstanden wieder zu unwirklichem Leben. Wie ihre ehemaligen Reiter waren auch die im Laufe der vielen hundert Jahre nur noch Knochengerüste, auf deren Rücken verrottetes Sattelzeug und zerschlissene Turnierdecken lagen.
    Omikron interessierte es nicht, wer von ihnen einstmals Graf Hoyer von Mansfeld gewesen war. Die Toten hatten keinen Führer außer dem Herrn des Kristalls, der ihnen untotes Leben gab.
    Omikron zählte mehr als 200 Schreckensgestalten, über
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