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0302 - Dämonen in Dallas

0302 - Dämonen in Dallas

Titel: 0302 - Dämonen in Dallas
Autoren: Rolf Michael
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zusammen. Für einen Augenblick lenkte er die Kraft des Dhyarras auf das Vorzimmer. Dann wußte er genau, wer der seltsame Besucher war, der sich anmelden ließ.
    Asmodis hatte versucht ihn anzugreifen und war zurück geschmettert worden.
    Allerdings suchte der Fürst der Finsternis jemanden anders. Einen Menschen, über dessen wahre Identität der ERHABENE Bescheid wußte.
    Wenn er mit dem Patriarchen Geschäfte machen wollte - warum nicht. Vielleicht gab es eine Möglichkeit, den Teufel hereinzulegen. Er war zwar kein Gegner für die DYNASTIE, sondern eher lästig, wie eine summende Stubenfliege lästig werden kann. Doch vielleicht konnte man den schlauen Teufel übertölpeln.
    Der ERHABENE erkannte, daß Michael Ullich und Carsten Möbius mit Ted Ewigk das Hochhaus betraten. Das Interview würde sicher einige Zeit in Anspruch nehmen. In dieser Zeit konnte der ERHABENE sich Asmodis widmen. Es genügte vollständig, wenn er seine Feinde einige Zeit später ausschaltete.
    Mit einer Handbewegung ließ er den Dhyarra-Kristall dreizehnter Ordnung verschwinden. Mit der Kraft seines Geistes schaltete er ihn ab. Er gab nun keine magischen Schwingungen mehr von sich, bis der ERHABENE seine Kräfte aufs neue beanspruchte.
    Aus einer Schublade seines Schreibtisches zog der ERHABENE eine silberne Folie hervor, die er sich über das Gesicht zog. Er wußte, daß man den Patriarchen nur in seiner Maske kannte. Dadurch war er nicht zu fassen oder zu besiegen. Niemand wußte, wer sich hinter der Maske tatsächlich verbarg.
    Interpol hatte nur herausgefunden, daß die Zentrale des Patriarchen in Frankfurt am Main lag. Doch die Ermittlungen endeten stets in Sackgassen. Diese geheimnisvolle Gestalt, die auf dem besten Wege war, das internationale Verbrechen in einer gigantischen Organisation zu vereinigen, war nicht zu fassen.
    Und jetzt wollte sogar ein Vertreter der Schwarzen Familie sich mit ihm verbünden. Sehr interessant, diese Tatsache.
    Der ERHABENE projizierte sich ein anderes Gedankenbild ein. Der Teufel sollte nicht erkennen, daß er eigentlich nicht von dieser Welt stammte. Er mußte glauben, wirklich einem irdischen Verbrecher gegenüber zu sitzen.
    »Ich lasse bitten!« sagte er dann in die Sprechanlage. Wenige Atemzüge später stolzierte Asmodis in seiner Tarnexistenz in sein Büro.
    Der ERHABENE akzeptierte für den Augenblick diese Gestalt. Den Fürsten der Finsternis zu zwingen, sich selbst preiszugeben, hätte den Einsatz des Kristalles nötig gemacht. Doch Asmodis sollte nicht wissen, wem er gegenüber saß.
    »Mit welcher Angelegenheit kann ich dienen?« fragte der ERHABENE mit salbungsvoller Stimme und lehnte sich vor. »Wie Sie wissen, ist meine Organisation auf alle Dinge spezialisiert, die man landläufig als Verbrechen bezeichnet. Sollen wir jemanden für Sie aus dem Wege räumen? Oder handelt es sich darum, diverse Gelder einzutreiben…?«
    »Ich wollte eigentlich nur meine Hilfe bei Ihren Geschäften anbieten!« sagte Asmodis. »Sie arbeiten mit Ihrer Organisation an Projekten, die bei meinen Auftraggebern Interesse erregten!«
    »Ich bin nicht an Fusion interessiert!« sagte die Gestalt unter der Maske hart. »Ich, der Patriarch, bin hier der Boß! Welche Organisation Sie immer vertreten. Sie können sich mir höchstens unterordnen!« Das war die Stimme eines Gangsterkönigs.
    »Ich bin der Teufel!« erklärte Asmodis. »Oder immerhin ein Bevollmächtigter der Hölle!«
    »Hören Sie, Mister Modis!« knurrte der ERHABENE, wie ein normaler Mensch auf diese Worte reagiert hätte. »Ich bin Geschäfsmann und kein Psychiater. Wenn Sie weiter solche Worte faseln, sorge ich dafür, daß man Sie in die nächste Klapsmühle bringt!«
    »Sie werden sehen, daß ich die Wahrheit rede!« fauchte Asmodis. »Sehen Sie mich in meiner Gestalt, wie mich die Hölle sieht!«
    Im nächsten Augenblick zerfloß die Gestalt des gutgekleideten Geschäftsmannes. Das, was aus dem graublauen Rauch entstand, war ein hagerer Körper von einer Farbe, als hätte er drei Tage auf einem glühenden Rost gelegen. Ein weiter Umhang, außen schwarz und innen rot, umwallte die Gestalt. In dem tückischen Gesicht waren schwarze Augen, die den Mann mit der Maske anfunkelten. Zwei Hörner wirkten wie eine Krone. Die beiden Pferdefüße scharrten über den hohen Teppichboden, und der Satansschweif zuckte hin und her.
    »Sieh mal an!« dachte der ERHABENE. »Man bekennt also Farbe. Sehr interessant!«
    »Ich bin Asmodis! Der Fürst der
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