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0302 - Dämonen in Dallas

0302 - Dämonen in Dallas

Titel: 0302 - Dämonen in Dallas
Autoren: Rolf Michael
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Macht saß.
    Dieser Mann also war sein Gegner -oder doch nicht - denn sofort wechselte das Bild wieder und zeigte die beiden jungen Männer.
    »Unfaßbar!« stieß der ERHABENE hervor. »Wer ist das?«
    »Der alte Mann ist Stephan Möbius!« klang es in seinem Innern. »Du hast ihn bereits bekämpft, ohne ihn zu besiegen! Er ist es, der dir als einziger Schach bieten kann. In seinem weltumspannenden Unternehmen hat er mehr Macht, als überhaupt ein Mensch ahnt!«
    »Auch er ist nicht unsterblich!« knurrte der ERHABENE, ohne sich dessen bewußt zu sein.
    »Die beiden jungen Männer sind sein einziger Sohn und dessen Freund und Body-Guard Michael Ullich!« sagte die geheime Stimme des Kristalls in seinem Inneren. »Doch von allen ist Carsten Möbius der Gefährlichste!«
    »Dann muß er sterben!« fuhr SEINE ERHABENHEIT auf…
    ***
    Für Asmodis war es keine Schwierigkeit, den Südamerikaner im Gewühl von Dallas ausfindig zu machen. Mit seinen Dämonenkräften hatte er dessen Gedankenschwingungen registriert. Er verließ das Bürogebäude Farlows erst gar nicht, sondern schuf in einem der unbelebten Flure eine Gedankenbrücke.
    Niemand sah, daß der seltsame Besucher durchscheinend wurde und verschwand. In der Toilette der Bar tauchte er wieder auf. Niemand durfte sein Erscheinen bemerken, und das war für ihn der beste Platz zu materialisieren.
    Niemand nahm Notiz von ihm, als er in den Barraum zurück kam. Gezielt ging er auf den Tisch zu, an dem Fernando Rodriguez eben eine weitere »long neck«, eine Flasche Bier, orderte.
    »Bringen Sie uns noch zwei Jack Daniel dazu!« befahl Asmodis dem Keeper. »Aber mit einer echten texanischen Größe!«
    Fernando Rodriguez sah ihn aus schon leicht glasigen Augen an.
    »Mit wem habe ich das Vergnügen?« fragte er mit belegter Stimme.
    »Mein Name ist Arthur Sherman Modis!« gab der Fürst der Finsternis wieder mal sein Pseudonym zum besten. »Ich möchte von Ihnen nur eine Auskunft!«
    »Sind Sie von der Polizei?« fragte Rodriguez, leicht ernüchtert. »Oder vom FBI? Nein? Interpol?«
    »Tut mir leid, Señor. Zu dieser freundlichen Garde gehöre ich nicht!« grinste Asmodis. »Ich bin weder Jerry Cotton noch James Bond. Ich bin - Geschäftsmann, wenn Sie verstehen, was ich meine. Ich bin an dem Deal interessiert, den Sie mit Bruce Farlow machen. Mich interessiert nur, wer Ihr Auftraggeber ist!«
    »Wissen Sie nicht, daß in unserer Branche Verschwiegenheit die beste Lebensversicherung ist, Señor Modis?« lauerte Rodriguez.
    »Sie dachten nicht zufällig eben an ein Büro im Reunion-Tower?« machte Asmodis einen Vorstoß. Und siehe da, der Trick klappte.
    Für einen Dämonenfürst ist es absolut kein Problem, Gedanken zu lesen.
    »Narr!« spürte er die Gedanken des Südamerikaners. »Das Büro von Owen Montell ist im Chisum-Building!« Die gesprochenen Worte: »Ich sagte doch, daß man verschwiegen sein muß wie ein Grab - sonst landet man bald in ihm!« überhörte Asmodis. Er hatte die Auskunft, die er wollte.
    Aber noch etwas anderes erkannte Asmodis in den Gedanken des Südamerikaners. Er suchte eine Frau, mit der er sich die Zeit vertreiben konnte. Doch hatte er nicht das rechte Talent, sich beim schönen Geschlecht in die richtige Position zu setzen.
    »Ja, das verstehe ich vollkommen, Señor Rodriguez!« klang die Stimme des Asmodis auf. »War auch nur so eine Frage. Trinken wir einen Whiskey, wie es unter Gentlemen üblich ist!«
    »Auch zwei Whiskey, wenn’s noch so ein edler Tropfen ist!« grunzte Rodriguez und ließ den Rest des Getränks in seine Kehle laufen. »Das ist fast so schön wie eine Frau! Ha, für eine hübsche Señorita würde ich jetzt meine Seele dem Teufel verkaufen!«
    »Dem Mann kann geholfen werden!« dachte Asmodis bei sich.
    »Wie soll sie denn aussehen?« fragte er angelegentlich. Automatisch schuf er eine Brücke von den Gehirnströmen des Südamerikaners in die Hölle hinab.
    »Ein Succubus soll sich nach den Einfällen dieses Mannes fertig machen!« donnerte die Stimme des Asmodis durch das Reich der Schwefelklüfte. Ein Succubus ist nach den alten Dämonenlehren der Antike und des Mittelalters ein Dämonenwesen, das sich Menschen in den einsamen Nächten naht und wollüstige Träume verursacht. Asmodis jedoch wußte, daß diese Dämonen tatsächlich sich mit Menschen verbanden. Die Gestalt einer Frau war ein Succubus, während der herbeigesehnte Mann als Incubus bezeichnet wurde.
    Da diese Dämonenwesen wandelbar waren, konnte es
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