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0301 - Druiden-Rache

0301 - Druiden-Rache

Titel: 0301 - Druiden-Rache
Autoren: Jason Dark
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Masse aus Metall und Kunststoff. Hätten wir nicht schon vorher gewußt, was uns erwartete, wäre es kaum möglich gewesen, diese Masse zu identifizieren, aber Sir James hatte uns schließlich einen Hinweis gegeben.
    »Das ist der Hubschrauber«, sagte Suko.
    »Gewesen!« fügte ich trocken hinzu.
    Für einen Moment nahm uns der Anblick gefangen, und ich dachte daran, wie viele Millionen an Steuergeldern für diese Entwicklung verschleudert worden waren.
    Für einen Klumpen aus Metall und Kunststoff.
    Kaum zu fassen.
    »Und jetzt?« fragte Mandra. »Was haben wir von einem Hubschrauber? Wir wollen…«
    »Sieh nach rechts!« unterbrach ich den Inder.
    Das tat Mandra auch, und der Anblick, der sich unseren Augen bot, war einfach grauenhaft.
    Auf dem Boden lag ein Mensch. Ein Kristallstein, bald so hoch wie ein Haus, war über ihn gerollt und hatte ihn durch seinen tonnenschweren Druck einfach zerquetscht.
    »Von vier Männern ist gesprochen worden«, sagte der Inder.
    »Einer soll schwarz gewesen sein. Und das da ist ein Neger.«
    Da gaben wir ihm recht.
    Langsam gingen wir vor und waren kaum in die Nähe gekommen, als wir bereits den nächsten Toten sahen.
    Einen Torso!
    Er trug noch seine Kampfkleidung. Für uns ein Beweis, daß es einen weiteren Söldner erwischt hatte.
    »Da räumt jemand furchtbar auf«, sagte Suko. Er blickte weg und murmelte: »Fragt sich nur, wo wir die beiden anderen finden.«
    »Möglicherweise auch als Leichen«, sagte Mandra leise.
    Damit mußten wir rechnen.
    Von der linken Seite her wurde uns etwas entgegengeweht. Es war grüner Brodem, der aus einer Erdspalte drang, die jemand hineingeschlagen hatte.
    Dieser Brodem quoll so dicht hervor, daß er uns einen Teil der Sicht nahm.
    Als jedoch Wind aufkam und wie mit langen Fingern in den Brodem hineinblies, wurde unsere Sicht besser.
    Wir standen noch auf normalem, festen Untergrund. Was sich allerdings links von uns abspielte, verdiente schon den Ausdruck unheimlich und sagenhaft.
    Der Grund war durchsichtig geworden. Seine Materie hatte sich völlig verändert, und wir schauten sprachlos in die Tiefe, wo zahlreiche Druidengräber lagen.
    Es erinnerte mich an ein Labyrinth. Die einzelnen Gräber waren durch Gänge und Tunnels miteinander verbunden. Wir sahen dort die eigentlich toten Druiden, wie sie sich voranbewegten und mit leicht torkelnden oder taumelnden Schritten durch die Gänge von Grab zu Grab liefen, um sich gegenseitig zu besuchen.
    Die schrecklichsten Gestalten waren darunter. Total vermoderte Wesen, schwarze Skelette, manche auch grünlich schimmernd, mit knöchernen Schädeln versehen, und wir konnten feststellen, daß dieser Friedhof schon einer kleinen Totenstadt glich.
    »Hast du eine Vermutung, John?« fragte Mandra.
    »Aibon?«
    Suko hatte dies gesagt. Ich hob die Schultern. »Das kann ich mir schlecht vorstellen. Aibon ist woanders, in einer anderen Dimension. Ich will daran nicht glauben.«
    »Allerdings ist es seltsam, daß dieser Name immer im Zusammenhang mit einer Druidenmagie benutzt wird«, erklärte der Inspektor, und ich gab ihm recht.
    Aibon und die Druiden. Das paßte zusammen. Nur wußte ich nicht genau, wie.
    Mandra zeigte für unseren Dialog kaum Interesse. Kein Wunder, er wollte seinen zweiten Dolch zurückhaben und suchte deshalb den Hüter des Friedhofs, vor dem uns Peter Gall gewarnt hatte.
    Guywano zeigte sich nicht.
    Ich stieß meinen Freund Suko an. »Los, wir müssen weiter! Noch haben wir Ruhe.«
    Die beiden Freunde waren einverstanden. Unser Standplatz war nicht sehr günstig. Wir hielten uns in einer Senke auf, deshalb war auch unser Blick begrenzt.
    Wenn wir etwas erreichen wollten, mußten wir aus dieser Senke heraus. Platz genug war vorhanden, der Friedhof konnte sich noch meilenweit hinziehen.
    Meine Gedanken wurden unterbrochen, denn wir hörten seltsame Geräusche. Mandra und Suko standen wie auf dem Sprung.
    Was die Laute zu bedeuten hatten, wußten wir leider nicht, aber ich hatte das Gefühl, ein Klappern zu vernehmen.
    Hinter einem hohen Stein kamen sie hervor. Es war noch normal und nicht durchsichtig wie der, der einen der Männer begraben hatte. Graues Licht füllte den seltsamen Friedhof aus. Es ließ uns noch die Chance, einiges zu erkennen, und so sahen wir auch die beiden Skelette, die sich uns näherten.
    Eins davon besaß keinen Schädel mehr!
    Die Knochenmänner hatten uns aufs Korn genommen, denn sie bewegten sich genau auf uns zu.
    Es war ein makabrer Anblick, nichts für
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