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0301 - Druiden-Rache

0301 - Druiden-Rache

Titel: 0301 - Druiden-Rache
Autoren: Jason Dark
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zu erreichen, mußten wir den Hang hoch und damit auch über die Gräber gehen, die sich so plastisch unter unseren Füßen abzeichneten.
    Auch an diesem Hang lagen zahlreiche Steine, dicke Brocken, die uns leicht erschlagen konnten, wenn sie einmal in Bewegung gerieten. Wir huschten an ihnen vorbei und gelangten auf den Teil des Hangs, der uns einen freien Blick gestattete.
    Es war grauenhaft.
    Wir sahen, weshalb die Menschen so schrecklich geflucht und geschrien hatten, denn der Hang, auf dem wir standen, war für die beiden Söldner zu einer tödlichen Falle geworden. Sie steckten in ihm fest und schauten nur noch mit dem Restteil ihrer Schultern und den beiden Köpfen hervor, wobei ihre Gesichter uns zugewandt waren und wir den kaum zu beschreibenden Schrecken in ihren Zügen lasen…
    Auch wir befanden uns in Gefahr, denn uns konnte sehr leicht das gleiche passieren. Dennoch dachten wir an die Söldner und auch daran, daß wir sie retten mußten.
    Suko, Mandra und ich liefen hin. Unter uns bewegten sich die mumienhaften Druiden.
    Mein Kreuz strahlte in diesen Augenblicken permanent ein grünes Licht ab, so daß ich das Gefühl bekam, von einem Schutzmantel umgeben zu sein.
    Es waren nur wenige Schritte, dann hatten wir die beiden Söldner erreicht.
    Bevor wir zupackten, schauten wir nach unten.
    Es war schlimm.
    Nicht nur der Boden hatte sie in die Tiefe gezerrt, es waren auch untote Druiden, die sich mit den Klauenhänden an die Fußknöchel der Männer geklammert hatten und nicht mehr losließen.
    Sie wollten den Tod der Menschen.
    Weshalb erwischte es uns nicht? Ich dachte nicht mehr länger darüber nach, denn jede Sekunde war kostbar.
    Suko und ich teilten uns die Aufgabe, während Mandra Korab die Umgebung im Auge behielt.
    Auf die Knie waren wir gefallen. Ich schaute in ein verzerrtes Gesicht, in dem sich der Schweiß mit den aus den Augen strömenden Tränen der Wut und Verzweiflung gemischt hatte. Das Haar des Mannes war blond. Er sprach mich an, und ich hörte einen etwas fremden Klang in seiner Stimme. So ähnlich sprach auch Kommissar Mallmann.
    Wahrscheinlich war der Mann Deutscher.
    »Holt mich raus, verdammt!« keuchte er. »Beeil dich, ich kann nicht mehr.«
    Gern hätte ich ihn an den Schultern gefaßt. Es ging nicht mehr, sie waren schon versackt.
    Ich warf einen Blick nach links, wo Suko ebenfalls kniete und das gleiche tat wie ich.
    Uns beiden blieb nur die Chance, die Gesichter der Männer zu fassen. Es würde schmerzen, aber schlimmer als der Tod konnte es nicht sein.
    Ich legte meine Hände auf die Wangen des Söldners. »Jetzt halt mal die Luft an!« keuchte ich. »Vielleicht schaffe ich es.«
    »Mach schon!« ächzte er.
    Ich zog und preßte gleichzeitig. Da Schweiß auf der Haut lag, bestand die Gefahr, daß meine Hände abrutschten, deshalb preßte ich die Wangen hart zusammen.
    Ich versuchte es, hörte den Mann ächzen und erstickt schreien.
    Bei Suko geschah das gleiche, und wahrscheinlich erzielte er ebenso wenig einen Erfolg wie ich. Wir bekamen ihn nicht hoch. Die Kraft dieses alten Friedhofs war einfach zu stark.
    Suko rutschte ab, verlor das Gleichgewicht und fiel nach hinten.
    Er drehte sich, sah mich an und kam wieder auf die Füße. »John, ich werde es mit der Peitsche versuchen, und du mit dem Kreuz. Wenn ich schlage, kann ich vielleicht den Boden aufreißen, und du mußt die Formel…«
    »John, Suko!« Ich habe Mandra noch nie so schreien gehört. Wir fuhren herum und sahen das Entsetzliche.
    Im Bruchteil einer Sekunde wurde mir klar, weshalb uns der Boden nicht verschlang. Der für uns noch unsichtbar gebliebene Hüter des Friedhofs hatte sich etwas anderes ausgedacht.
    Dank seiner kaum zu begreifenden magischen Kraft war es ihm gelungen, drei dieser Riesensteine zu lösen, und die tonnenschweren Stücke rollten genau auf uns zu…
    Blieb uns eine Chance?
    Es war wie bei einer Lawine. Einmal ins Rollen gekommen, wurde sie immer schneller.
    Mandra, Suko und ich standen auf einem schrägen Hang. Es war verdammt schwierig, zu starten und wegzukommen. Zudem mußten wir sehr, sehr schnell sein, parallel zum Hang laufen, denn nach unten konnten wir nicht, die Felsbrocken hätten uns immer eingeholt.
    Für die Söldner konnten wir nichts mehr tun. Es sah noch schlechter bei ihnen aus. Bis zum Kinn steckten sie im Boden, starrten nach vorn, und die heranrollenden Steine mußten ihnen wie gewaltige Berge vorkommen.
    Sie schrien.
    Ich konnte sie verstehen.
    Das war der absolute
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