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0301 - Druiden-Rache

0301 - Druiden-Rache

Titel: 0301 - Druiden-Rache
Autoren: Jason Dark
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so gut es ging, ausgewichen. »Nimm das Messer!« schrie er seinem Kumpan zu. »Versuch es damit, Mensch!«
    Essex kniete am Boden. Seine Hand verschwand unter der Jacke.
    Als er sie wieder hervorzog, hielten seine Finger den Griff eines Fallschirmmessers umklammert. Die Klinge war sehr breit und hatte sich in zahlreichen Dschungelkämpfen bewährt.
    Auch Fritz wollte nicht aufgeben. Er hatte vorhin gesehen, wie Sam einem Knöchernen den Schädel von den Schultern schlug. Da die Gewehre in der Nähe lagen, wollte der Deutsche das gleiche versuchen.
    Er huschte auf eine Waffe zu, riß sie an sich und kreiselte damit herum.
    Eiskalt ließ er den Knöchernen kommen.
    Dann drosch er zu.
    Es war ein Rundschlag, der auch gut traf. Leider nicht den Schädel. Er fegte nur gegen die Knochenarme und schleuderte diese zur Seite. Sofort setzte Fritz nach, kantete das Gewehr und rammte den Kolben vor.
    Er hieb gegen den knöchernen Brustkorb.
    Diesmal hatte das alte Druidenskelett nichts entgegenzusetzen.
    Die Wucht des Stoßes war so groß, daß es weit nach hinten getrieben wurde.
    Der Deutsche begann laut zu lachen und setzte sofort nach.
    Auch Essex kämpfte. Er hatte sich das kopflose Monstrum vorgenommen, rammte das Gewehr ein paar Mal vor, und es gelang ihm, das Wesen nach hinten zu treiben.
    Die Knochen schienen ständig zusammenzuwachsen, damit sich das Skelett einem neuen Angriff stellen konnte.
    Vielleicht hätte der Kampf noch eine halbe Stunde gedauert, ohne daß ein Erfolg erzielt worden wäre. Dies wollte der Hüter des Friedhofs nicht zulassen.
    Wieder erschien Guywano.
    Die Söldner sahen ihn nicht sofort, sie merkten jedoch seine Magie, und die ließ sie vor Entsetzen erstarren.
    Plötzlich konnten sie sich nicht mehr bewegen. Sie wollten noch vorgehen, doch sie steckten fest.
    Der Boden hatte von einer Sekunde auf die andere seine Gestalt verändert und war zu einer sumpfigen Fläche geworden, die beide Männer gnadenlos festhielt.
    Sie waren Gefangene.
    Verzweifelt bemühten sie sich, ihre Füße anzuheben. Ein vergebliches Unterfangen, der Boden wirkte wie eine Klammer, und Guywano, Hüter des Druiden-Friedhofs, zeigte sich in seiner ganzen Gestalt. Er stellte sich so hin, daß er von beiden gesehen werden konnte. Eine schillernde Geisterscheinung, die in der rechten Hand einen Dolch mit schwarzer Klinge hielt, dessen Spitze einmal auf den Deutschen und dann wieder auf den Engländer deutete.
    »Ich habe euch lange genug am Leben gelassen«, erklärte er mit leiser, dennoch gut zu verstehender Stimme. »Jetzt ist endgültig Schluß damit. Dieses Gebiet gehört mir. Niemand hat das Recht einzudringen, es sei denn, ich würde es ihm erlauben. Davor werde ich mich hüten. Die Menschen haben zu lange die alte Magie der Druiden ignoriert. Nun müssen sie dafür bezahlen.«
    Die Söldner begriffen die Sätze. Sie verstanden genau, daß dieses Wesen ihr Todesurteil gesprochen hatte.
    Die Gewehre nutzten ihnen nichts mehr, die Fallschirmmesser ebenfalls nichts, und Revolver hatten sie erst gar nicht mitgenommen. Wozu auch, es hätte nichts gebracht.
    Guywano war noch nicht fertig. »Ich will etwas hinzufügen«, erklärte er lachend. »Euer Tod soll etwas Besonderes sein. Ich bringe euch nicht um, auch die Skelette nicht, der Friedhof sorgt dafür. Ihr habt gesehen, was sich in den Gräbern der alten Druiden abspielt. Und dort werdet auch ihr hineingezogen. Lebend.«
    Guywano hatte die Worte kaum ausgesprochen, als es schon geschah. Fritz und Essex merkten den Druck und gleichzeitig den Zug an ihren Füßen. Im nächsten Augenblick wurden sie von einer unvorstellbaren Kraft in den Boden gezogen.
    Nichts, aber auch gar nichts konnten sie dagegen tun…
    ***
    Wir hatten freie Bahn. Und wir beeilten uns, denn der Schrei des Menschen hatte uns alarmiert.
    Bisher hatte sich an der Umgebung äußerlich nichts verändert.
    Vielleicht waren wir auch nicht weit genug in den Friedhof hineingelaufen, doch das änderte sich bald.
    Am Rande eines langgezogenen Hügelhangs bewegten wir uns im Laufschritt voran. Suko hatte die Spitze übernommen, Mandra ging dahinter, ich machte den Schluß.
    Und Suko war es, der plötzlich stehen blieb.
    Fast wäre Mandra gegen ihn gelaufen. Der Inder konnte noch soeben zur Seite abdrehen. Mit seinen Blicken folgte er dem ausgestreckten Zeigefinger des Chinesen, der schräg zu Boden deutete.
    »Da«, sagte Suko nur.
    Auch ich sah es jetzt.
    Vor uns lag eine verbrannte, verkohlte und ausgeschmorte
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