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0301 - Angkor - ein Land wie die Hölle

0301 - Angkor - ein Land wie die Hölle

Titel: 0301 - Angkor - ein Land wie die Hölle
Autoren: Werner Kurt Giesa
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heran, viel konzentrierter als das Lampenlicht, bleistiftdünn und trotzdem verheerend. Zamorras grünes Schirmfeld spie lodernde Flammen und Blitze aus. Der Parapsychologe wurde vom Aufschlag des Lichtdrucks förmlich zurückgewirbelt und prallte gegen die Wand. Er stöhnte auf, spürte trotz der abschirmenden Kraft des Amuletts eine mörderische Hitze.
    Immer noch berührte ihn der gleißende, konzentrierte Lichtfinger!
    Und im Schein der Stablampe stand nur einige Dutzend Meter von ihnen entfernt der Ewige. Er hielt eine Waffe in der Hand, und aus deren Mündung kam das grelle Licht. Im nächsten Augenblick mußte der Ewige die Bewegung in der Dunkelheit neben Zamorra gesehen haben, denn der Strahlenfinger wischte seitwärts davon.
    Tendyke hechtete mit einem Fluch zu Boden. Der Lichtfinger knisterte nur wenige Zentimeter über ihn hinweg.
    Im gleichen Moment schoß der Abenteurer.
    Die Detonation war trommelfellzerreißend in dem engen Tunnel. Tendyke feuerte das ganze Magazin seines Colts leer. Zamorra sah, wie der Ewige zurückgeworfen wurde und lautlos zusammenbrach. In seinem Körper entstanden dunkle Löcher, eines neben dem anderen.
    Die seltsame Waffe entfiel seiner Hand. Der Lichtfinger erlosch.
    Zamorra spurtete los. In ein paar Sekundenbruchteilen hatte er den Ewigen erreicht, der den Boden noch nicht berührt hatte!
    Zamorra wurde immer noch von der grünen Energie des Amuletts geschützt. Das bedeutete aber nicht, daß er nicht seinerseits durch diese Schutzschicht hindurchgreifen konnte. Er packte zu, erwischte den Gürtel des Ewigen und suchte fieberhaft nach dem Verschluß der Schnalle. Er wollte den Dhyarra-Kristall erbeuten, den der Ewige bei sich trug.
    Da fiel ihm der in die Hand!
    Er glühte auf, als er Kontakt mit der Amulett-Magie erhielt. Durch einen konzentrierten Gedankenbefehl ließ Zamorra das grüne Leuchten erlöschen. Der fremde Dhyarra kribbelte in seiner Hand.
    Aber das ließ sich ertragen.
    In der Dunkelheit hinter Zamorra ertönte das leise Klicken, mit dem Tendyke seine Waffe wieder auflud.
    Zamorra betrachtete den Ewigen.
    Der hatte es anscheinend nicht riskieren wollen, Dhyarra-Energien direkt gegeneinander arbeiten zu lassen, und hatte deshalb mit einer »normalen« - für ihn normalen! - Waffe geschossen. Möglicherweise nur, um Zamorras grünes Schutzleuchten zu vernichten, aber garantiert, um Tendyke zu töten. Bloß hatte dieser Ewige nicht damit gerechnet, daß man auch ihn mit einer relativ primitiven Waffe, ohne jede Magie, angreifen würde. Das war ihm zum Verhängnis geworden.
    Er war tot.
    Zamorra versuchte die Gesichtsmaske zu lösen. Er wollte wissen, wie so ein Ewiger in natura aussah. Aber es geschah dasselbe wie bei Asmodis. Der Ewige löste sich in Nichts auf!
    Es gab nur einen kleinen Unterschied.
    Der Kristall blieb erhalten, weil er keinen Kontakt mehr mit dem Körper des Toten hatte und deshalb nicht von der Auflösung berührt wurde. Und so konnte auch kein Vernichtungsimpuls ausgesandt und von Alpha registriert werden. Der glaubte immer noch, Gamma sei hinter den Eindringlingen her.
    Zamorra hob die fremde Waffe auf und untersuchte sie im Schein der schwächer werdenden Lampe. Lange hielten die Batterien nicht mehr vor, und dann war’s zappenduster…
    Der Parapsychologe stellte fest, daß er diese fremdartige Waffe bedienen konnte. Er schob sie hinter seinen Gürtel und ließ den erbeuteten Dhyarra in der Jackentasche verschwinden. Er wagte nicht, ihn einzusetzen, bevor er nicht die Stärke ausgelotet hatte. Er wollte nicht das Risiko eingehen, den Verstand zu verlieren. Seine eigenen Para-Kräfte reichten nur aus, einen Kristall zweiter Ordnung zu benutzen. Wenn dieser erbeutete Zauberstein stärker war, konnte Zamorra ihn nicht benutzen.
    Aber er konnte etwas anderes damit tun.
    »Los, Mann, weiter!« zischte er Tendyke zu.
    Und während sie durch den Tunnel weiter dem Tempel entgegeneilten, überlegte Zamorra, warum das Amulett sich gerade in jenem Augenblick eingeschaltet hatte. Er glaubte eine rufende Stimme zu vernehmen, die ihn von Merlins Stern gleichsam übermittelt wurde. Rief Nicole nach ihm?
    Es mußte so sein. Und ihr Ruf hatte, so seltsam es auch war, das Amulett aktiviert!
    Es war schon ein merkwürdiges Ding, diese silbrige Scheibe. Manchmal kam es Zamorra vor, als besitze das Ding Denkvermögen und einen eigenen Willen.
    Einen manchmal recht skurril-makabren eigenen Willen…
    Aber jetzt war es aktiviert, und es schien so, als sollte
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