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0301 - Angkor - ein Land wie die Hölle

0301 - Angkor - ein Land wie die Hölle

Titel: 0301 - Angkor - ein Land wie die Hölle
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verborgenen Stelle wieder neu erstarkt. Und der ERHABENE beabsichtigte auch, über den Umweg der Felsen von Ash’Naduur weitere Invasionstruppen einzuschleusen.
    Er hatte gute Gründe für diesen Großeinsatz. Er hatte ein einziges Mal den Fehler gemacht, seine Gegner zu unterschätzen. Und er wollte auch keine unnötige Zeit mehr verlieren. Das setzte den Einsatz massierter Kräfte voraus.
    Die Ewigen, die sich zur Zeit in Angkor befanden, gehörten dem Eliminierungskommando an, jener gefürchteten Elitetruppe aus wenigen Spezialisten, und waren namenlos. Sie trugen nur Bezeichnungen. Und sie unterstanden nur dem Befehl des ERHABENEN. .
    »Schau«, sagte Alpha. Er breitete beide Hände in Form einer Schale aus. Von einem Moment zum anderen erschien in dieser Schale ein kugelförmiges Bild. Es zeigte einen kleinen Dschungelausschnitt unweit der Tempelanlage, welche die Ewigen für ihre Zwecke in Besitz genommen hatten. Und in diesem Dschungel bewegten sich Menschen.
    »Sie nähern sich uns«, sagte Alpha.
    Die Masken, die sie beide trugen, verrieten nicht, was sie dachten oder fühlten. Dennoch erkannte Alpha das Erschrecken des anderen.
    »Haben Sie uns etwa entdeckt? Sind sie uns auf der Spur?«
    »Ich weiß nicht, ob sie unseretwegen hier sind«, sagte Alpha. »Aber sie werden uns entdecken, sobald sie in die Tempelanlage eindringen. Uns bleiben zwei Möglichkeiten.«
    »Flüchten oder töten«, erkannte Beta.
    »Aber wenn wir flüchten, wenn wir diesen Stützpunkt aufgeben, ist viel Arbeit verloren. Der ERHABENE wird zürnen. Wir müssen sie also töten.«
    Beta machte eine Handbewegung. Das Bild in Alphas Händen veränderte sich, zeigte Ausschnittsvergrößerungen. Beta betrachtete die Männer nachdenklich.
    »Wir sollten sie nicht sofort töten«, sagte Alpha. »Wenn sie wirklich nach uns suchen, müssen wir erfahren, wer ihnen den Hinweis gab. Wir werden sie erst verhören und dann töten.«
    »So sei es. Ich bin einverstanden, und ich bin sicher, daß auch die anderen dieser Meinung sein werden.«
    »Dann werden wir mit den Vorbereitungen beginnen.«
    ***
    Robert Tendyke machte eine blitzschnelle Kopfbewegung. Sein Stetson, ohnehin nur locker sitzend, ruckte heftig vor, und die Krempe traf den zustoßenden Kopf der Schlange. Die Giftzähne bohrten sich in das Leder. Tendyke ließ die Machete fallen und griff mit beiden Händen zu.
    Er war so schnell, daß seine Begleiter seinen Bewegungen nicht folgen konnten. Sie sahen nur, wie er die Schlange mit beiden Fäusten dicht hinter dem Kopf gepackt hielt und ihr mit einem kräftigen Ruck das Rückgrat brach. Sofort erschlaffte ihr Würgegriff um seinen Hals. Tendyke entfernte sie von seinem Hals und Oberkörper, warf sie auf den Moos- und Grasboden und hieb ihr dann zusätzlich mit der Machete den Kopf ab.
    »Ich hasse Schlangen«, sagte er grimmig. »Verdammt, warum haben die Biester es immer auf mich abgesehen?«
    Darauf konnte ihm niemand eine Antwort geben.
    Langsam drehte er sich um. »Ablösung«, forderte er. »Du gehst jetzt vorn.« Er deutete auf Mario Baroda. Der wurde blaß. »Ich? Warum ich?«
    »Weil jeder von uns mal an der Reihe ist. Oder hast du das vergessen, mein Freund?«
    »Wenn Mario Angst hat, gehe ich eben.« Finn Gulch schob sich nach vorn und nahm Tendyke die Machete aus der Hand. Mit kräftigen Schlägen trieb er einen Weg durch das Dickicht voran.
    Baroda preßte die Zähne zusammen. Es gefiel ihm nicht, von Gulch als Feigling abgestempelt zu werden. Aber ihm war auch deutlich anzusehen, daß er nach Tendykes Erlebnis mit der Schlange kein gesteigertes Interesse mehr hatte, sich weiter in diesem Dschungel vorwärts zu bewegen.
    »Himmel, warum nehmen wir keine normale Straße?« ächzte er. »Es gibt doch Straßen durch den Dschungel, und einige davon führen auch zu der Angkor-Tempelanlage!«
    »Junge, wie oft soll ich dir das noch sagen?« brummte Tendyke und rückte sich endlich den ledernen Stetson wieder zurecht. »Das hier ist Sperrgebiet. Da hat kein weißer Mann etwas zu suchen, glaub mir. Wenn die Einheimischen uns entdecken, landen wir im günstigsten Fall im Kochtopf. Im ungünstigsten… na, ich habe es euch ja schon einmal erzählt.«
    »Aber irgendwann müssen wir doch den Dschungel verlassen. Unser Tempel steht auf einer Lichtung. Da sehen sie uns.«
    »Gerade deshalb werden wir vorher sorgfältig erkunden, ob sich Eingeborene hier herumtreiben oder nicht, und wir werden nur bei Dunkelheit den Tempel betreten und wieder
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