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030 - Vampir-Terror

030 - Vampir-Terror

Titel: 030 - Vampir-Terror
Autoren: A.F.Morland
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auf dem Scheiterhaufen verbrennen. Die Ausweglosigkeit der Lage schnürte ihr die Kehle zu.
    »Du hoffst auf ein Wunder, was?« sagte Stockard Ross spöttisch. »Das haben viele vor dir auch auch getan. Sie gingen trotzdem in Flammen auf. Einen ersten Beweis dafür, daß du eine Hexe bist, habe ich dem Tribunal bereits mit dem Hexenstecher geliefert«, sagte Ross.
    Der Hexenstecher war ein Messer, mit dem man die Verdächtigen nach Teufelsmalen absuchte. Man stach damit in Warzen und Muttermale. Schrie das Opfer nicht auf, dann war es besessen.
    Aber es gab einen Trick dabei. Stockard Ross' Messerklinge war gefedert. Wenn er zustach, wich die Klinge in den Griff zurück. Alle, die zusahen, mußten glauben, die Klinge würde dem Opfer in den Körper dringen.
    So war er auch mit Myrna verfahren, daß sie mit dem Teufel im Bunde war. Ross ließ es sogleich schriftlich festhalten.
    Draußen waren Schritte zu vernehmen, und dann trat Count Gilford mit zwei Wachen ein. Ein großer schlanker Mann mit Kinnbart und breitem Ledergürtel um die Hüften, an dem ein Säbel hing.
    Triumph und Verachtung glitzerten in seinen Augen. Sein rothaariges Haar war gewellt. Er hatte kleine Ohren und eine weibische Nase. Sein Blick richtete sich auf Ross.
    »Nun, ist dieses starrsinnige Weibchen endlich geständig?«
    »Nein, Herr noch nicht«, erwiderte der Hexenjäger.
    »Ihr müßt sie härter anfassen.«
    »Das habe ich vor, Herr.«
    Der Gount trat auf Myrna zu. Sie hob trotzig den Kopf, wich seinen stechenden Augen nicht aus.
    »Warum erleichterst du dein Gewissen nicht?« fragte er.
    »Weil mein Gewissen rein ist.«
    »Du buhlst mit dem Teufel!«
    »Das ist einen Lüge.«
    »Stockard Ross ist ein Meister seines Fachs. Er bringt dich zum Reden.« Der Count trat einen Schritt zurück und wandte sich an den Hexenjäger. »Was habt Ihr als nächstes mit ihr vor?«
    »Ich werde sie aufs Rad flechten, Sir.«
    Der Count nickte zufrieden. »Gut. Sehr gut. Ich glaube nicht, daß sie dann ihren Starrsinn noch aufrecht erhalten kann. Sobald sie sich bereit erklärt, zu gestehen, laßt mich rufen. Ich möchte dabei sein, wenn sie ihre Beichte ablegt.«
    »Wie Ihr wünscht, Sir«, sagte Stockard Ross dienernd.
    Count Gilford verließ den Kerker.
    Als er wenig später die Räume seiner Frau betrat, saß Blythe Gilford vor dem Spiegel und probierte verschiedene Colliers.
    Blythe war blond und hatte braune Augen, in denen keine Wärme, dafür aber um so mehr Habgier zu entdecken war.
    Der Count wollte seiner schönen Frau zu Ehren demnächst ein Fest geben. Die Boten waren bereits mit den Einladungen ausgesandt worden. Es würde eines von diesen teuren, rauschenden Festen werden, wie Count Gilford sie liebte.
    Wieviel es kostete, scherte ihn nicht. Wenn er Geld brauchte, schickte er seine Soldaten aus, und sie waren noch nie mit leeren Händen zurückgekehrt. Gilford trat hinter seine Frau.
    »Du siehst heute abend wieder einmal wunderschön aus, Blythe.« Er beugte sich zu ihr hinunter und küßte ihren nackten Hals. »Du bist mein Juwel.«
    »Darf ich erfahren, wo du warst?«
    »Im Kerker.«
    »Bei dieser Hexe?«
    »Ja.«
    »Warum interessiert du dich so sehr für sie?«
    Der Count lächelte in den Spiegel. »Eifersüchtig, meine Liebe?«
    »Muß ich das sein?«
    »Bestimmt nicht«, sagte Michael Gilford und küßte abermals den Hals seiner Gemahlin. »Ich interessiere mich deshalb für Myrna Grey, weil sie die Geliebte unseres Feindes Ken Ketton ist.«
    Es funkelte zornig in Blythe Gilfords Augen. »Wieso lebt dieser Bandit immer noch, Michael? Niemand ist vor ihm und seinen Männern sicher. Ich wage seit Monaten nicht zu verreisen, weil ich Angst habe, die Gesetzlosen könnten mich entführen. Ketton überfällt unsere Freunde. Wenn das so weitergeht, getraut sich bald niemand mehr zu uns. Wann wirst du diesem unhaltbaren Zustand beenden, Michael?«
    Der Count richtete sich mit finsterer Miene auf. »Bald, schon sehr bald, das verspreche ich dir. Blythe.«
    »Es ist ein leeres Versprechen, das du mir gibst.«
    »Meine Soldaten suchen ihn täglich, aber Darkwood Forest ist groß, und es gibt unzählige Schlupfwinkel im Wald.«
    »Versteckst du dich neuerdings hinter den Ausreden deiner Soldaten?« fragte Blythe Gilford schnippisch. »Es muß doch möglich sein, diesem Mann das Handwerk zu legen. Oder siehst du dich dazu außerstande? Fühlst du dich diesbezüglich überfordert?«
    Gilford starrte seine Frau wütend an. »Verdammt, so dürfte
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