Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
030 - Vampir-Terror

030 - Vampir-Terror

Titel: 030 - Vampir-Terror
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Esther«, verlangte Daniels.
    Die erschütterte Frau schüttelte heftig den Kopf. »Das… das kann ich nicht, Robert. Ich kann den Pfahl nicht anfassen…«
    Daniels sprang auf den Tisch. Esther Morgan wandte sich um.
    Sie wollte nicht sehen, wie Robert Daniels nun ans Werk ging.
    Der Mann grätschte die Beine, bückte sich, griff erneut nach dem Holz, vermochte es jedoch abermals nicht aus der Brust des Leichnams zu ziehen.
    Da setzte er einen Fuß auf Jeremias Morgans Brust und zog erneut am Pflock — und diesmal schaffte er es. Er sprang keuchend vom Küchentisch, und als Esther sich umdrehte, versteckte er das Holz mit der blutigen Spitze hinter seinen Rücken.
    »Kannst du ihn wenigstens losbinden?« fragt er.
    »Ja, ich glaube schon.«
    »Dann tue es. Ich bin gleich wieder hier.«
    »Du… du willst mich mit ihm allein lassen?« fragte Esther schrill.
    »Du brauchst vor ihm keine Angst mehr zu haben.«
    Daniels brachte den Eichenpfahl in den Schuppen. Er dachte grimmig an Pacar und seine Vampir-Diener. Sieben Schattenwesen waren es. Eines so gefährlich wie das andere.
    Würde jemals ein Mensch den Mut aufbringen, diesen grausamen Blutsaugern das Handwerk zu legen? Daniels gestand sich selbst ein, daß er nicht so mutig war, und er kannte niemand sonst im Dorf, der für diese Aufgabe geeignet gewesen wäre.
    Mußte das Dorf weiterhin in Furcht vor Pacar und seinen Vampir-Dienern leben? Daniels riß sich von diesen bedrückenden Gedanken los und kehrte in das Haus zurück.
    Esther Morgan hatte ihrem toten Gemahl inzwischen die Fesseln abgenommen, ihm die Arme vor der Brust gekreuzt und ihm das Kruzifix zwischen die Finger gesteckt.
    »Er sieht aus, als würde er friedlich schlafen«, stellte sie fest.
    »Ich habe keine Angst mehr vor ihm.«
    »Er ist uns vorausgegangen in eine bessere Welt, Esther. Eines Tages werden wir ihn wiedersehen. — Ich lasse ihn von ein paar Freunden abholen.«
    Esther schüttelte den Kopf. »Dies war sein Haus. Er soll die Nacht hier verbringen. Ich werde an seiner Seite beten und die Totenwache halten. Er soll nicht heimlich, bei Nacht, aus dem Haus geschafft werden, das hat er nicht verdient. Morgen, bei Tageslicht, wenn alle es sehen! können, soll man ihn hinaustragen«, sagte die Frau.
    »Na schön«, sagte Daniels. »Dann werden meine Frau und ich mit dir die Totenwache halten.«
    »Das braucht ihr nicht.«
    »Wir wollen es, Esther.«
    Esther Morgan nickte, und Robert Daniels holte seine Frau Tery. Gemeinsam beteten sie dann für das Seelenheil des Toten.
    Doch ein schwerer Eisenring umschloß Daniels Brust, als er daran dachte, daß Jeremias Morgan nicht das letzte Opfer Pacars gewesen war…
    ***
    Die Hufe unserer Pferde klapperten laut auf dem dunklen Pflaster. Niedrige Häuser säumten die Straße. Es war kaum jemand unterwegs, und diejenigen, denen wir begegneten, trachteten, so rasch wie möglich zu verschwinden.
    Es war stets ratsam, den Soldaten des Counts aus dem Weg zu gehen. Man konnte nie wissen, was ihnen einfiel. Und Ken Ketton und ich sahen aus wie waschechte Soldaten.
    Ken Ketton schien keine Furcht zu kennen. Oder er vermochte sie gut zu verbergen. Ich konnte ihm jedenfalls keine Angst anmerken. Er grinste zu mir herüber.
    »Aufgeregt, Tony Ballard?«
    »Es kribbelt ein bißchen«, gab ich zu.
    Wir erreichten den Marktplatz, und ein Schauer überlief mich, als ich die sieben Galgen sah, die hier standen. In der Mitte des Platzes gab es einen Pranger.
    Dort wurden die Menschen öffentlich geprügelt und ausgepeitscht, wie mir Ketton erzählte. Wir sahen niedergebrannte Scheiterhaufen, und daneben waren bereits wieder neue errichtet worden.
    »Stockard Ross hält reiche Ernte«, knurrte Ken Ketton.
    An drei Galgengerüsten hingen Tote. Man hatte sich nicht die Mühe gemacht, sie abzunehmen, ließ sie über Nacht hängen. Sie baumelten schlaff im Wind hin und her.
    Wie grausam Menschen doch sein können, dachte ich.
    Gott, in was für eine schreckliche Zeit war ich da geraten.
    Ketton wies auf ein großes, palastähnliches Gebäude. »Dort wohnt der Count mit seiner Frau«, sagte er, und es klang so, als würde er vom größten Abschaum dieser Welt sprechen.
    »Wo ist der Kerker?« fragte ich.
    »Gleich dahinter. Es gibt sogar einen unterirdischen Gang, der die beiden Gebäude miteinander verbindet. Mal sehen, vielleicht mache ich noch rasch einen Abstecher zum Count.«
    »Das wirst du bleiben lassen«, sagte ich entschieden. »Wir sind hier, um Myrna zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher