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03 Nightfall - Zeiten der Finsternis

03 Nightfall - Zeiten der Finsternis

Titel: 03 Nightfall - Zeiten der Finsternis
Autoren: Adrian Phoenix
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seiner Brille spiegelten, die Arme hatte er noch immer verschränkt. »Ich wünschte, ich wüsste mehr«, antwortete er leise. »Seien Sie auf jeden Fall vorsichtig. Riskieren Sie nichts Unnötiges – vor allem nicht bei Prejean. Nicht mal bei Lyons oder Wallace. Ich weiß, die Zentrale will die drei lebend. Aber das besagt nicht, dass Sie Ihr Leben aufs Spiel setzen sollen. Für mich jedenfalls nicht.«
    »Vielleicht wäre es besser, wenn wir uns Zeit lassen und warten, bis Prejean schläft«, schlug Merri vor.
    »Möglich«, sagte Emmett. »Aber dazu könnte er sich irgendwo verkriechen, wo wir ihn nicht finden. Ich glaube, unsere beste Option ist es, uns so schnell wie möglich auf den Weg zu machen.«
    »Dann nichts wie los, damit wir diese Arschlöcher auch wirklich kriegen.«
    »Gut, Schwester.«
    »Seien Sie vorsichtig«, wiederholte Gillespie ruhig. Dann richtete sich sein Blick erneut auf das blutbespritzte Zimmer. »Das ist ein Befehl.«
    »Verstanden, Chef.« Emmett sah einen Augenblick lang Merri an, ehe er durch die Haustür nach draußen eilte. Ihr Blick wirkte skeptisch, und sie hatte die Stirn gerunzelt. Offenbar hatte sie gerade denselben düsteren Gedanken wie Emmett gehabt.
    Man schickte ihn und Merri in die waldigen Hügel Damascus’, um die Organisation aus irgendwelchen verdammten bürokratischen Gründen abzusichern, ohne tatsächlich zu wissen, wer ihr Gegner wirklich war.
    Ein Monster wartete im dunklen Wald auf sie, das einen Mann in seinem Haus zerfetzt, aber dessen Tochter kein Haar gekrümmt hatte.
    Ein Monster namens Dante Prejean.

2
    DIE BESTÄNDIGKEIT DES VERLUSTS
    Lafayette, Louisiana · Elf Jahre zuvor
    Chloe springt freudestrahlend aus dem Zimmer, das sie mit den anderen Mädchen teilt. Sie trägt ihr rosa Winnie-Puh-Sweatshirt, das er für sie bei Walgreens geklaut hat. Strahlend und mit strahlend himmelblauen Augen schlingt sie ihre Arme um ihn. Sie riecht nach Erdbeeren und Seife, ihre roten Haare riechen nach Babyshampoo.
    »Es passt, Dante-Engel! Es ist großartig!«
    Er lacht und drückt sie an sich. »Sieht auch toll aus.«
    »Sollen wir lesen üben?«, fragt sie, löst sich von ihm und streicht den neuen Puh-Pulli glatt. »Ich habe heute Vormittag ein paar Bücher aus der Bibliothek geholt. Eines heißt Die Vogelscheuche kommt um Mitternacht . Klingt furchterregend.«
    »Furchterregender als die Abenteuer von Winnie Puh?«, flachst er.
    »Winnie Puh ist nicht … oh!« Chloe kichert und gibt ihm mit ihrem Plüsch-Orca einen Klaps auf die Schulter.
    Dante lacht. »Hast du was Neues in Mathe gelernt, das du mir erklären kannst?«
    Chloe klemmt sich Orem den Orca unter den Arm und überlegt. »Nur mehr Malrechnen.«
    »Ich mag Malrechnen.«
    Chloes Gesicht verzieht sich zu ihrer Igitt-Grimasse. »Bäh.«
    »Wie ich sehe, findest du es auch toll.«
    Die Hände in die Hüften gestützt streckt sie ihm die Zunge heraus.
    »Willst du in den Park? Ich schubse dich auch auf der Schaukel an.«
    Als Chloe den Mund öffnet, um zu antworten, erklingt eine andere Stimme aus dem Wohnzimmer. Die begleitenden Schritte unterstreichen jedes Wort. »Junge, du hast heute Abend zu tun. Zeit, deinen Hintern runter zu bewegen.«
    Diese Ankündigung lässt das Glück mit einem Schlag aus Chloes Gesicht verschwinden. Ihre himmelblauen Augen scheinen zu altern, während Dante zusieht. Sie ist nicht mehr acht, sondern verbrauchte vierzig, als sie Orem fest an die Brust drückt.
    Alles in Ordnung, gibt er ihr lautlos zu verstehen. Ein Lächeln huscht über ihre Lippen. Er dreht sich um.
    Papa Prejean steht in einem weißen T-Shirt und einer gürtellosen Jeans im Gang. Seine nussbraunen Augen funkeln amüsiert. »Na, Junge? Warum wundere ich mich nicht, dich schon wieder mit der kleinen Kratzbürste zusammen zu sehen?«
    Dantes Blick wandert zu dem Gürtel, den Papa Prejean in der Hand hält. Er tritt vor Chloe. »Ich gehe ja schon. Das ist nicht nötig.«
    Papa Prejean betrachtet den Gürtel. »Der ist nicht für dich, petit .« Sein Blick geht an Dante vorbei. Dante läuft es eiskalt den Rücken hinunter. »Sieht so aus, als hätte da jemand das Wohnzimmer nicht gesaugt, wie Mama das befohlen hat.«
    »Ich wollte es noch machen«, erklärt Chloe.
    »Ich habe mit ihr gesprochen und sie aufgehalten. Also bestrafe mich«, sagt Dante.
    Papa Prejean lacht. Seine Stimme klingt verraucht. Er hustet. »Woher soll ich das wissen? Diesmal lasse ich dich nicht damit durchkommen. Wie soll sie sonst je
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