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03 - komplett

03 - komplett

Titel: 03 - komplett
Autoren: 2 Romane
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müsste, du hättest den Mann schon wieder gemein behandelt.“
    „Natürlich nicht“, beteuerte Rachel, obwohl ihr Gewissen sie ein wenig zwickte.
    Insgeheim gestand sie sich ein, dass sie ihr Benehmen bereute. Lord Devane war jetzt ein Fremder für sie und hatte ihr keinen Grund gegeben, unwirsch zu sein.
    Heftig warf sie den Rest des zerzausten Flieders aus dem Fenster. „Er sagte ... nun, nicht sehr viel. Er erwähnte nur, dass er fand, ich hätte mich nicht sehr verändert.“
    Seine Worte waren ihr seitdem nicht aus dem Sinn gegangen. Sie haben sich wenig verändert, Miss Meredith. Was für mich günstig ist, aber katastrophal für Sie ...
    Danach hatte eine ungute Vorahnung sie erfasst, während sie ihn fortschlendern sah. Sie wusste, er hatte diese Antwort mit Bedacht gewählt, um sie zu beunruhigen, und sie sollte nicht allzu sehr darauf achten. Trotzdem hatte sie seitdem ständig über eine versteckte Bedeutung nachgegrübelt. Lucinda glaubte allerdings, dass nur Sarkasmus aus seinen Worten geklungen hatte und nichts Finsteres.
    Also hatte sie sich überzeugen lassen. Lord Devanes Bemerkung sollte eine Beleidigung sein, keine Drohung. Er hatte ihr voller Ironie zu verstehen geben wollen, wie glücklich er darüber war, der Ehe mit einer Frau entkommen zu sein, die selbst nach so vielen Jahren noch immer einen bedauerlichen Mangel an guten Manieren aufwies. Wenn es sie auch nur einen Funken kümmern würde, was er nach sechs Jahren von ihr hielt, hätten seine Worte sie vielleicht gekränkt. Aber da das nicht der Fall war, ließ es sie völlig kalt.
    Als ihr auffiel, dass ihre Mutter sie nachdenklich musterte, erzählte sie weiter:
    „Danach fuhr Lord Devane mit seiner weiblichen Begleitung davon. Lucinda glaubt, in der Frau eine italienische Opernsängerin erkannt zu haben, die angeblich der letzte Schrei in London und sehr beliebt bei den Gentlemen sein soll. Ich vermute, sie haben eine Art Liaison miteinander. Es schien ihr viel daran zu liegen, dass er ihren Flirt mit einigen Gecken bemerkte, die um sie herumscharwenzelten. Wie dem auch sei ...“, schloss Rachel mit einem Lächeln, „... ich bin froh, dass wir uns begegnet sind. Nach sechs Jahren hat die gefürchtete Begegnung stattgefunden, und nichts ist geschehen. Kein Grund, sich weiterhin über ihn Gedanken zu machen. Ich bin außerdem sicher, Seine Lordschaft empfindet ebenso. Was Papa auch denkt, ich freue mich, dass der Earl of Devane die Vernunft besaß, die Einladung abzulehnen.
    Er hält es offensichtlich für besser, sich nicht mit uns abzugeben, und ich jedenfalls glaube nicht, dass seine Abwesenheit uns schmerzen wird. Ganz im Gegenteil.“
    „Es klingt ganz so, als wäre seine Freundin Maria Laviola.“
    „Ja, das ist der Name, den Lucinda erwähnte.“
    Gloria Meredith schien im Begriff, etwas hinzuzufügen, schloss aber dann doch nur den Mund und lächelte. Dass Signorina Laviola der Ehrengast beim geplanten Musikabend der Pembertons sein würde, behielt sie besser für sich. Wenn die gefeierte Sängerin Devanes Geliebte war, würde er sicherlich an jenem Abend erscheinen. Und wenn Rachel das wüsste, wäre es gut möglich, dass sie unter irgendeinem Vorwand zu Hause bleiben würde. Doch das wollte sie nicht. Die ungewöhnliche Abwesenheit ihrer Tochter würde nur wieder boshaften Klatsch in Gang setzen. Sehr viel mehr als es eine Begegnung mit dem Mann tun würde, den sie einst grausam sitzen gelassen hatte. Höchste Zeit, die ganze Angelegenheit wie Schnee von gestern zu betrachten und die Klatschbasen ein für alle Mal zu enttäuschen. Liebevoll tätschelte sie Rachel den Arm und machte sich auf zu William, entschlossen, ihrem zukünftigen Schwiegersohn einige Einzelheiten über die Robe zu entlocken, die seine Mutter zur Hochzeit zu tragen gedachte.

3. KAPITEL
    Schön, dass ich noch immer diese Wirkung auf sie habe, dachte Connor, als Rachel Meredith bei seinem Anblick errötete. Selbst während ihrer Verlobungszeit war sie jedes Mal rot geworden, sobald sie ihn sah. In seiner jugendlichen Ahnungslosigkeit hatte er sich eingeredet, es geschähe aus Freude. Ein spöttisches Lächeln erschien um seine Lippen, worauf Rachel abrupt den Kopf abwandte. Heute wusste er natürlich, wie sehr er sich geirrt hatte. Sie war damals aus dem gleichen Grund errötet wie auch jetzt – weil seine Gegenwart sie aus der Fassung brachte und sie sich wünschte, er wäre ganz woanders. Vielleicht hätte ihn der Gedanke verletzen sollen, aber eins
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