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03 - komplett

03 - komplett

Titel: 03 - komplett
Autoren: 2 Romane
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Devane?“, wiederholte Rachel zutiefst gedemütigt.
    „Ja.“ Ihr Vater wechselte wieder einen Blick mit seiner Frau. „Du klingst ganz so, als würdest du Seine Lordschaft kennen.“
    „Kenne ich ihn denn?“, fragte Rachel ihn scharf.
    „Du hast nur den Eindruck gemacht, als wäre der Name dir vertraut, meine Liebe“, wich ihr Vater aus.
    „Weil ich heute Nachtmittag mit einem Mann gesprochen habe, der sich so nannte.“
    „Wirklich? Wo?“, riefen ihre Eltern fast gleichzeitig.
    Rachel sprang ungeduldig auf. „Was geht hier vor? Lord Devane ist doch Connor Flint, sonst müsste ich mich schon sehr irren. Was hat er getan? Vom Verkauf seines Offizierspatents einen Titel erstanden?“, spottete sie.
    „Nichts so Ordinäres, meine Liebe“, erwiderte ihr Vater in sanft tadelndem Ton. „Er hat lediglich sein Erbrecht wahrgenommen. Sein Großvater mütterlicherseits starb vor Kurzem, und der Major hat seinen Titel geerbt. Es stand sogar in der Zeitung. Der Major hat jedes Recht, sich Lord Devane zu nennen.“
    Während Rachel noch diese erstaunliche Nachricht zu bewältigen suchte, kam ihr plötzlich noch ein Gedanke. „Was meinst du mit ... Einladung? Du hast ihn doch nicht etwa gebeten, an Junes Hochzeit teilzunehmen – nach allem, was geschehen ist?“
    Sie hielt betroffen inne. Für alles, was geschehen war, trug sie ganz und gar die Verantwortung. Den Major traf keine Schuld, wie ihr Vater in seiner Verzweiflung über jenen unglücklichen Vorfall wieder und wieder betont hatte. „Warum in aller Welt bittest du ihn zu kommen, wenn du wissen musst, dass sein Erscheinen die Neugier boshafter Menschen wecken würde? Sie würden wieder unangenehme Fragen stellen darüber, was aus Isabel geworden ist und ...“ Ihre Stimme brach.
    Rachel war unfähig weiterzusprechen.
    „Wir reden nicht über Isabel, das weißt du“, warnte ihre Mutter, die plötzlich sehr blass geworden war, und schaute hastig zu ihrer jüngsten Tochter hinüber. Doch Sylvie war in Gedanken ganz woanders und stand weiterhin, das Kinn auf die Hand gestützt, am Fenster und erfreute sich am schönen Anblick der üppig blühenden Blumen.
    „Er hat ja abgelehnt“, wechselte Edgar hastig das Thema, und die Enttäuschung darüber war ihm deutlich anzuhören. „Und das nur wenige Stunden nach dem Erhalt unserer Einladung. Ich denke, das sagt alles. Er beabsichtigt nicht, den Ölzweig anzunehmen, den deine Mutter und ich ihm gereicht haben. Unsere Absicht war, der Welt zu zeigen, dass alles vergeben und vergessen ist. Welcher Zeitpunkt wäre dafür geeigneter gewesen als Junes und Williams Hochzeit?“ Er seufzte tief auf. „Durch Connors Zusage wäre die Erinnerung an den Skandal sicher ein wenig verblasst. Ich glaube allerdings, ich wusste schon die ganze Zeit, dass seine Antwort so ausfallen würde. Und ich muss sagen, ich kann es ihm nicht verdenken.“

    „Nein, das konntest du noch nie“, warf Rachel vorwurfsvoll ein.
    „Er hat schließlich nichts getan. Selbst unter den schwierigsten Umständen benahm er sich tadellos“, fuhr ihr Vater sie mit ungewohnter Strenge an. „Was hätte ich ihm denn zur Last legen sollen? Dass er ein zu vollkommener Gentleman war und zu selbstlos? Die Papiere hatten wir bereits unterzeichnet, die Hochzeit sollte in nur zwölf Stunden stattfinden. Wenn er gewollt hätte, hätte er deine Mitgift verlangen können, weil du dein Eheversprechen gebrochen hattest. Das weißt du hoffentlich.
    Es stand in seiner Macht, uns zugrunde zu richten. Und dein Ruf, mein Mädchen, hätte sich von einem solchen Skandal nicht erholt. Stattdessen nahm er die ganze Schande unverdient auf sich und verschonte dich. Er erlitt große finanzielle Verluste durch seine Großzügigkeit. Der Major hatte enorme Ausgaben aus seiner eigenen Tasche bezahlt und weigerte sich dennoch, eine Entschädigung von mir anzunehmen. Ich musste darauf bestehen, dass er wenigstens den Verlobungsring akzeptierte! Er verlangte nichts, obwohl er in jeder Hinsicht dazu berechtigt war!“
    Gloria Meredith erhob sich hastig, als die Stimme ihres Gatten vor unterdrücktem Schmerz zu brechen drohte. Mit einer flehenden Geste bat sie ihn, sich zu beruhigen, während sie gleichzeitig voller Sorge das blasse Gesicht ihrer ältesten Tochter musterte. „Genug, ich bitte euch! Lasst uns nicht streiten. Unsere Absicht war sicher löblich, mein Lieber, aber wenn es uns gelungen wäre, hätten wir nur geschafft, alte Wunden wieder aufzureißen. Lord Devane gelingt
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