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03 - Hinter dunklen Spiegeln

Titel: 03 - Hinter dunklen Spiegeln
Autoren: Nora Roberts
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wahrscheinlich.
    Verstehst du?"
    Er nahm ihre Hände. „Willst du mich heiraten?"
    „Kirk, hast du mir zugehört? Ich habe dir gerade ..."
    „Ich habe dir zugehört." Seine Finger schlossen sich fest um ihre. „Vielleicht kannst du keine Kinder mehr bekommen. Wenn wir welche haben können, wäre es großartig. Aber an erster Stelle", er küsste sie auf den Mund, „will ich dich. Ich brauche dich, Engel. Alles andere wird sich zeigen."
    „Kirk, ich liebe dich."
    „Dann lass uns morgen heiraten."
    „Nein. Ich will, dass du darüber nachdenkst. Lass dir Zeit."
    „Ich brauche dich. Ich brauche keine Zeit."
    „Ich möchte, dass du dir ein paar Tage Zeit nimmst."
    Er hätte sie drängen können, doch sie schien noch zu wenig mit dem Vergangenen
    abgeschlossen zu haben. „Gut, ein paar Tage." Er schloss sie in die Arme. „Ich werde nicht zulassen, dass du noch einmal verletzt wirst", sagte er leise.

12. KAPITEL
    //") /[er Tag begann um sechs und brachte nicht einen Augen- J blick Ruhe. Sie filmten in einer Holzhütte. In einer dra- matischen Szene würde diese aus mysteriösen Umständen heraus
    abbrennen, während Hailey und Brad sich in ihr aufhielten.
    Die Innenaufnahme würde später im Studio gedreht werden. Den Morgen verbrachten sie draußen. Carrie fuhr Haileys Ferrari zu der verlassenen Hütte. Sie war jetzt älter, aber immer noch hin und her gerissen zwischen dem Mann, den sie geheiratet, und dem Mann, der sie verlassen hatte. Das Drehbuch schrieb vor, dass sie, am Rande eines Nervenzusammenbruchs, in die verlassene Hütte flüchtete, um in Ruhe in sich zu gehen und die Wurzeln ihres Kunstschaffens zu suchen, die sie im Zuge ihres Erfolgs verloren hatte.
    Von allen Szenen wurden nur einzelne
    Einstellungen ohne Ton gefilmt und erst später in ihrer endgültigen Abfolge zusammengestellt. Carrie wurde gefilmt, wie sie ihre Malunterlagen auslud, eine Staffelei auf die kleine Veranda stellte, in unterschiedlichen Kostümen durch die Tür hinein-und wieder hinausging. Es wurde eine lange Nah-aufnahme von ihr gemacht, als sie an der Verandabrüstung mit einer Tasse Kaffee in der Hand lehnte, ein Bild ohne Worte, in dem Carrie den Aufruhr ihrer Gefühle allein durch ihr Mienenspiel ausdrücken musste.
    Es wurde festgehalten, wie sie auf der Veranda malte, mit ihrem Skizzenblock auf den
    Verandatreppen saß, wie sie Blumen pflanzte. Durch ihre Körperhaltung, ihre Gesten, durch ihr entspanntes Gesicht zeigte Carrie, wie die von ihr verkörperte Rolle langsam wieder zu innerem Frieden fand. Ein völlig anderer Mensch war zu sehen.
    Kirk, der sie bei ihrer Arbeit beobachtete, fühlte wachsenden Stolz auf sie. Er kannte zwar die Geschichte nicht, doch er verstand die Frau, die vor der Kamera allmählich Konturen bekam.
    Es gab eine ergreifende Szene, in der Hailey auf der Veranda saß und ihr Herz einem streunenden Hund ausschüttete. Es war die Rückschau auf ein Leben, mit allen Fehlern, allen Irrungen, allem Bedauern. Selbst als die Szene noch einmal wiederholt werden musste, konnte sie noch eine ganz tiefe Stimmung erzeugen. Einige Mitglieder des Produktionsteams verrieten deutliche Rührung.
    Mittags waren die Außenaufnahmen im Kasten.
    Carrie erneuerte in einer einstündigen Pause ihre Kräfte mit Obst, Käse und einem Proteingetränk und legte sich kurz hin, bevor sie sich an die Innen-aufnahmen machten.
    Das Innere der Hütte war rustikal, nur dass ein paar von Haileys Gemälden an der Wand hingen. Die Ausstattung schloss einen Kassettenrecorder, ein Hochzeitsgeschenk von Haileys Ehemann, ein. Die frühere Spannung der Hailey war wieder zu spüren, als Carrie den Kassettenrecorder anstellte und die Klänge der Mondscheinsonate ertönten.
    Unzufrieden mit der Szene, besprachen Carrie und die Regisseurin die Stimmung und die
    Bewegungsabläufe.
    „Was halten Sie von unserer kleinen Geschichte?"
    James Brewster war neben Kirk aufgetaucht.
    „Schwer zu sagen, wenn es so zerstückelt ist.
    Aber ich denke, es lässt sich verkaufen. Es ist alles vorhanden: Sex, Gewalt, Melodrama- tik."
    „Ohne das lässt sich kein Bestseller schreiben.
    Aber natürlich ist Hailey der Dreh- und Angelpunkt.

    Es ist die Geschichte, wie eine Frau - und das, was ihr geschieht - das Schicksal aller bestimmt, die mit ihr in Berührung kommen. Es klingt schnulzig, und vielleicht wäre es das auch ohne Carrie. Sie ist Hailey."
    „Sie überzeugt", stimmte Kirk zu.
    „Genau." Brewster nickte eifrig. „Es gibt für einen
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