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03 Göttlich verliebt

03 Göttlich verliebt

Titel: 03 Göttlich verliebt
Autoren: Josephine Angelini
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Handgelenke.
    »Tyrann«, zischte er keuchend.
    Helen riss sich los und kroch von ihm herunter. Sie schaute sich um und sah Dutzende von Leichen – Scions, Myrmidonen und merkwürdige Seemonster – alle im Tode ineinander verkrallt, als hätte hier ein besonders heftiges Gefecht stattgefunden. Dann rappelte sie sich auf und rannte direkt auf das Zelt zu. Wie sie gehofft hatte, war ihre Familie dort versammelt.
    Es waren noch mehrere Dutzend ihrer Kämpfer am Leben, die um den Kartentisch herumstanden, den jemand vor das Zelt gestellt hatte, um Platz für alle zu schaffen.
    Lucas entdeckte Helen als Erster und stürmte zu ihr.
    »Was ist passiert?«, fragte er und drückte sie fest an sich. »Wir haben gehört, wie du Zeus herausgefordert hast.«
    Helen befreite sich aus seiner Umarmung und sah ihm in die Augen. »Ich habe ihn besiegt«, sagte sie, obwohl sie es selbst kaum glauben konnte. Die anderen Scions umringten sie und bombardierten sie mit Fragen. »Ich habe ihn mit einem Trick nach Jederland gelockt und dort eingesperrt. Solange es mich gibt, kann er nicht wieder raus. Was ist mit den Myrmidonen?«, fragte sie.
    »Wir glauben, dass nur drei überlebt haben«, antwortete Castor düster. »Telamon hat ihren Rückzug befohlen. Sie haben genug – zumindest für heute.«
    »Wir müssen aber immer noch mit dem Kraken fertigwerden«, erinnerte Hector sie mit ernster Miene.
    Helen nickte und wandte sich an Orion. »Kontrolliert Poseidon den Kraken?«
    »Sozusagen«, antwortete Orion. »Er kann ihn freilassen und wieder zurückrufen, aber sobald das Vieh frei ist, macht es, was es will.« Er deutete auf die Verwüstung am Strand.
    »Alles klar«, sagte Helen mit einem energischen Nicken. »Dann ist Poseidon wohl der Nächste.«
    »Helen? Bist du sicher, dass das eine kluge …«, begann Jason, aber Helen ließ ihn nicht ausreden.
    »Herausforderung! Ich fordere Poseidon heraus!«, brüllte sie in die Richtung des Ozeans. Nichts passierte. »Verdammt!«, fluchte Helen und drehte sich zu ihren Anhängern um. »Hat zufällig jemand einen Kürbis dabei?«
    Cassandra ging zu einem der Lagerfeuer und zog einen Topf aus den Flammen. Sie kippte aus, was darin kochte, und stellte den Topf vor Helen in den Sand. Helen betrachtete ihn skeptisch.
    »Ist ein Kessel«, sagte Cassandra mit einem Achselzucken. Der Topf verschwand und mit Hekates Annahme der Opfergabe flammte der orangefarbene Kreis auf.
    Poseidon erschien am Strand, begleitet von allen anderen Olympiern. Er blieb direkt vor dem Ring aus Feuer stehen, betrat ihn aber nicht. Hermes tauchte an seiner Seite auf und sprach eindringlich auf ihn ein.
    »Sie hat was?«, fragte Poseidon so überrascht, dass Helen ihn deutlich hören konnte. Er warf Athene einen Blick zu, die den Bericht von Hermes mit einem Nicken bestätigte.
    »Sie hat Zeus besiegt«, verkündete Athene. Helen hätte schwören können, dass ein kleines Lächeln den wunderschönen Mund von Aphrodite umspielte, bevor sie schnell wieder eine unbeteiligte Miene aufsetzte.
    »Poseidon. Ich fordere dich heraus. Geh in den Ring«, befahl Helen und bemühte sich nach Kräften, die Tatsache zu ignorieren, dass er genauso aussah wie Lucas.
    »Und wieso sollte ich das tun?«, höhnte Poseidon herablassend. »Damit du mich in den Tartaros schicken kannst? Ich bin kein Weltenschöpfer und kann die Portale nicht beherrschen wie du.«
    »Das stimmt. Ich kontrolliere die Portale, was keiner von euch kann. Das solltet ihr nicht vergessen«, brüllte Helen zurück, und ihre Wut heizte ihre Wangen auf und ließ Funken von ihren Fingerspitzen sprühen. Es sah fast so aus, als würden ihre Hände Sterne in den Sand regnen lassen. »Und wenn einer von euch einen Sterblichen auch nur schief ansieht, werde ich euch jagen und in den Tartaros befördern. Und jetzt geh in den Ring, Poseidon. Oder gib dich geschlagen, nimm deine stinkenden Monster und verzieh dich von meiner Familie.«
    Poseidon trat einen Schritt vor und funkelte Helen über den Ring hinweg finster an, doch Athene flüsterte ihm hektisch etwas ins Ohr. Helen konnte ihm ansehen, dass er sie immer noch hasste.
    »Ich ergebe mich!«, fauchte Poseidon. Helen hatte vor Erleichterung ganz weiche Knie, aber sie musste weiterhin Stärke zeigen.
    »Jemand anders vielleicht?«, fragte sie und sah jedem der Götter ins Gesicht. »Möchte einer von euch gegen mich kämpfen?« Sie alle senkten den Kopf. »Gut! Und jetzt schafft diesen großen stinkenden Tintenfisch weg
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