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03 Göttlich verliebt

03 Göttlich verliebt

Titel: 03 Göttlich verliebt
Autoren: Josephine Angelini
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überlasse.«
    Zeus lächelte sie an und ein Blitz zuckte über sein Gesicht. »Aphrodite hat mir gesagt, dass du alles tun würdest, um die zu schützen, an denen dein Herz hängt. Sie sagt, dass dies die Eigenschaft ist, die sie am meisten an dir liebt. Es wird auf jeden Fall viele Leben retten. Zumindest vorläufig.«
    Helen schlug die Augen nieder, damit er nicht sah, wie sie sich mit Tränen füllten. »Und wie sollen wir jetzt vorgehen? Wollen wir zuerst nach Jederland?«
    »Ja, und wenn wir dort sind, sorgst du einfach dafür, dass Jederland von nun an nur noch mir gehorcht«, sagte Zeus und strich ihr das Haar hinters Ohr, als würde er plötzlich Gefühle für sie hegen.
    »Und dann bringe ich dich in den Tartaros.«
     
    Lucas beobachtete, wie Helen den Tentakel des Kraken zur Seite warf und losflog. Aus alter Gewohnheit wollte er ihr folgen, aber Orion sprang auf einem riesigen Krebsmonster herum und schrie Cassandras Namen. Lucas’ kleine Schwester war zwar fast unsterblich, aber das bedeutete nicht, dass sie nicht von den Göttern gefangen genommen und als ihr Orakel ausgenutzt werden konnte, bis sie freiwillig in den Tod ging.
    Nachdem er gesehen hatte, wie Helen mit dem Kraken fertiggeworden war, vertraute Lucas darauf, dass sie auf sich selbst aufpassen konnte, und rannte zu Orion, um ihm bei der Befreiung seiner kleinen Schwester zu helfen. Das Monster war riesig und mit Stacheln bewehrt und besaß außerdem einen langen schwertähnlichen Schwanz, mit dem es nach jedem schlug, der in Reichweite kam. Lucas wich dem rasiermesserscharfen Schwanz aus, rannte ans vordere Ende und versuchte, das Wesen umzuwerfen, doch unter dem Panzer erschien ein Dutzend haariger Beine, die in Greifzangen endeten, mit denen es nach ihm krallte. Er hörte seine Schwester schreien.
    »Lucas, halt es fest, damit es nicht ins Wasser geht!«, brüllte Orion und glitt vom Panzer herunter.
    Lucas versuchte, sich an das Seemonster zu klammern, während Orion begann, sich seinen Weg zu bahnen. Sie konnten beide hören, wie Cassandra verzweifelt seinen Namen rief, und endlich tauchten ihr weißes Gesicht und ihre kleine Hand unter den erstickenden Borsten und Krallen des Seeungeheuers auf. Als es Lucas gelang, das Monster auf den Rücken zu werfen, zog Orion Cassandra heraus.
    »Wie tötet man es?«, fragte Lucas, der auf das Geschöpf hinaufgeklettert war und auf die Bauchseite einhieb.
    »Keine Ahnung«, antwortete Orion verdutzt.
    »Du bist doch der Gott-des-Meeres-Typ!«, schrie Lucas ihn an.
    »Es hat kein zentrales Herz oder Gehirn«, rief Orion zurück. »Vielleicht solltest du versuchen, es zu kochen?«
    »So ein Mist«, fluchte Lucas und sprang von der sich windenden Kreatur. Er hätte ihr Leiden gern beendet, wusste aber nicht, wie.
    »Orion!«, schluchzte Cassandra und drückte sich an seine Brust.
    »Alles in Ordnung, Kitty-Katze«, versicherte ihr Orion und tastete sie ab, um sicherzugehen, dass nichts gebrochen war oder blutete.
    Während er jeden Knochen und jedes Gelenk untersuchte, beruhigte sich Cassandra wieder. Sie vergrub die Finger in seinen dicken schwarzen Haaren und streckte ihm den Mund entgegen wie eine schüchterne Blume, die zum ersten Mal blüht. Orion senkte den Kopf und küsste sie.
    Lucas knallte seinen Fuß mit voller Wucht gegen Orions Kopf.
    »Sie ist noch ein Kind!«, fuhr er Orion an und stürzte sich auf ihn.
    »Bin ich nicht!«, kreischte Cassandra.
    Lucas nahm nur am Rande wahr, dass Cassandra ihm das Gesicht zerkratzte und versuchte, ihn von Orion herunterzuzerren. Sie beteuerte immer wieder, dass sie ihn liebte, aber das war Lucas egal. Seine kleine Schwester war wirklich wie ein Kätzchen. Ihre Krallen hinterließen zwar Kratzer, hatten aber nicht genug Kraft, um echte Verletzungen zu verursachen.
    »Ich weiß«, brüllte Orion. »Ich hätte es nicht tun dürfen – tut mir leid!«
    Orion hatte die Arme gehoben, um sich zu schützen, aber Lucas merkte erst jetzt, dass er sich nicht wehrte.
    »Am besten tötest du mich gleich, Lucas, weil ich mich nicht von ihr fernhalten werde. Das kann ich nicht.«
     
    »Was zur Hölle macht ihr Schwachköpfe da?«, fuhr Hector die zwei an und riss Lucas von Orion herunter.
    Bevor Lucas Hector berichten konnte, was Orion getan hatte, dröhnte Helens Herausforderung an Zeus über die Insel. Lucas begriff, dass sie als Unsterbliche gegen ihn kämpfen konnte, ohne dass sich ihre Freunde einmischen konnten, nicht einmal er. Kluges Mädchen, dachte Lucas.
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