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03 Göttlich verliebt

03 Göttlich verliebt

Titel: 03 Göttlich verliebt
Autoren: Josephine Angelini
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Ich könnte sie auf der Stelle erwürgen.
    Sie alle schauten auf und sahen die Blitze zucken. Die Wellen verstummten, als stünde die Zeit still, und am Himmel leuchtete das Nordlicht auf und malte unheimliche Farben in die Luft.
    Die wüste Schlacht am Strand ruhte einen Moment lang, weil alle gleichermaßen auf das unglaubliche Spektakel starrten.
    Donner grollte und orangefarbenes Feuer brach mitten in der Luft aus, als Hekate die Arena errichtete. Lucas wäre zu gerne zu Helen geflogen, um ihr zu helfen.
    »Sie kommt allein klar, Lucas«, redete Hector eindringlich auf ihn ein. »Ich brauche dich hier.«
    Die Myrmidonen nutzten die Gelegenheit, ihre präzise Formation wieder einzunehmen, und stürmten wie eine uralte Kriegsmaschine nach vorne.
    »Linie bilden!«, befahl Hector und hob sein blutiges Schwert.
    Lucas, Orion und Jason sprangen auf, als sorgte ein Chip in ihren Köpfen dafür, dass sie ihrem General sofort gehorchten. Sie verteilten sich über die Frontlinie, jeweils gefolgt von einem Trupp Soldaten, die in den Reihen hinter ihnen Aufstellung nahmen.
    Dann griffen die Myrmidonen an.
     
    Helen und Zeus tauchten auf der Wildblumenwiese auf. Zeus sah sich um und betrachtete die purpurnen Berge und die Stadt, die das perfekte Gegenstück zu der weit entfernten Bergkette bildete. Er musterte jede Blume, jedes Insekt und achtete auf jeden Windstoß.
    »Sehr schön gemacht«, lobte er. »Lebendig in allen Details. Hades hat dir viel über das Leben beigebracht, als er dich durch seine höllischen Landschaften trotten ließ, nicht wahr?«
    »Das hat er. So schwer es auch war, ich liebe ihn für den Unterricht, den er mir erteilt hat. Ich kann deswegen jetzt alles viel klarer sehen.«
    Zeus atmete die frische Luft ein, legte verzückt den Kopf schief und genoss jede Feinheit von Helens Welt. »Du hast gut gelernt. Nur schade, dass du nicht an Jederland weiterarbeiten kannst. Es ist ja immer noch unfertig.«
    »Nein, ist es nicht. Es hat seinen Zweck erfüllt«, widersprach Helen ruhig. »Und ich gebe es dir ohne jede Einschränkung. Du bist der einzige Herrscher über Jederland.«
    Zeus stellte Helens Worte auf die Probe, indem er nur mit seinem Willen eine weiße Blume rot färbte und dann wieder weiß.
    »Danke sehr«, sagte er und lächelte sie an. Dann hielt er ihr höflich den Arm hin. »Sollen wir jetzt in den Tartaros gehen?«
    Helen betrachtete seine dargebotene Hand und schüttelte langsam den Kopf. »Das war kein Teil unserer Abmachung, wenn du dich recht erinnerst«, sagte sie. »Ich habe zugestimmt, dir Jederland zu überlassen im Tausch gegen die Sicherheit meiner Familie. Ich habe nie gesagt, dass ich in den Tartaros gehen würde.«
    Zeus seufzte, als bedauerte er Helens Entscheidung. »Ich wollte es wirklich nicht zu einem Kampf kommen lassen. Du weißt, dass ich dich vernichten muss, wenn du dich weigerst«, sagte er zögernd.
    Helen wich vor ihm zurück. »Ich habe dir Jederland gegeben – als Geschenk –, aber seine Grenzen kriegst du nicht. Die gehören immer noch mir.«
    Zeus schaute sich panisch um. Helen wusste, dass er versuchte, ein Portal zu öffnen und ihre Welt zu verlassen. Sie spürte seine Anstrengung, aber es wollte ihm einfach nicht gelingen. Solange Helen lebte und die Gewalt über die Grenzen hatte, würde er ihre Welt nie verlassen können.
    »Willkommen in meinem Trojanischen Pferd«, sagte sie mit einem Lächeln. »Genieße es, denn du wirst bis in alle Ewigkeit hierbleiben.«
    Helen sah zu, wie sich Entsetzen auf Zeus’ Gesicht ausbreitete, dann verließ sie ihn, für immer eingesperrt in seinem himmlischen Gefängnis.
     
    Helen tauchte auf dem Schlachtfeld wieder auf. Ein Teil von ihr erwartete, dass Zeus hinter ihr erscheinen und sie für ihren verrückten Versuch, ihn einzusperren, auslachen würde, doch er folgte ihr nicht. Sie konzentrierte sich und spürte ihn in Jederland, wo er wutentbrannt den wundervollen blauen Himmel anschrie. Jetzt saß er wirklich in der Falle. Helen musste laut lachen, bevor sie losrannte.
    Sie sprintete über den unebenen Boden und versuchte, durch den Rauch und die Kämpfer, die in alle Richtungen strömten, etwas zu sehen. Der Krake hieb immer noch mit seinen Tentakeln auf den Strand ein und tötete alle, die das Pech hatten, in seine Reichweite zu kommen. Kämpfer beider Seiten flohen panisch über die Dünen, um ihm zu entkommen.
    Helen hastete voran und stolperte über einen Myrmidonen. Er erkannte sie sofort und packte ihre
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