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03 Göttlich verliebt

03 Göttlich verliebt

Titel: 03 Göttlich verliebt
Autoren: Josephine Angelini
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würden, dass sie nicht bis in alle Ewigkeit bei ihr bleiben konnten.
    In Lucas’ leuchtend blaue Augen schaute sie zuletzt, diese Augen, die tiefer waren als jeder Ozean, und sie musste wieder an seinen Schwur denken, eines Tages den Platz von Hades einzunehmen. Helen wusste, dass sie mit ihm gehen würde, wenn es so weit war. Die Hölle war schließlich nur dort, wo Lucas nicht war. Sie würden nie wieder getrennt sein, wie lange die Ewigkeit auch dauern mochte.
    Natürlich nur, wenn Zeus sie nicht besiegte und in den Tartaros verbannte. Diese Ewigkeit würde sie allein durchleiden müssen.
     
    Dicker schwarzer Qualm hing über dem Schlachtfeld. Als Helen und ihre Freunde wieder auftauchten, stürzten sich die Angreifer sofort von allen Seiten auf sie. Ein Myrmidone mit roter Haut und starren schwarzen Augen ging mit hoch erhobenem Schwert auf Helen los. Sie fing die Klinge mit der bloßen Hand ab und riss sie ihm aus den Fingern. Helen fuhr herum, stach zu und sah, wie der Myrmidone zusammenbrach.
    Als sie sich nach den anderen umsah, stellte sie fest, dass Lucas, Orion, Hector und Jason ihre eigene Verteidigungslinie aufgebaut hatten. Andy, Claire und Cassandra standen hinter ihnen. Die drei waren zwar fast unsterblich, besaßen aber keine Scionkräfte und waren außerdem noch schlechtere Kämpfer als Helen.
    Plötzlich kreischte Cassandra los, dass einem das Blut in den Adern gefrieren konnte, und Orion sprang vor, um einem von Poseidons Meeresungeheuern den Kopf abzuschlagen. Das Monster stürmte dennoch unbeirrt weiter auf Cassandra zu.
    »Prophetin«, zischte das Ungeheuer aus einer seiner vielen Poren. Orion schwang noch einmal sein Schwert und schlug den Panzer in zwei Hälften, was das hummerähnliche Wesen tötete.
    Jetzt war allerdings die Anwesenheit des Orakels bekannt und eine ganze Horde missgestalteter Monster flutete auf Cassandra zu. Sie waren nicht für die Fortbewegung an Land gemacht, und als sie auf sie zukrochen wie humpelnde Albträume, schwankten und wabbelten ihre zu harten oder zu weichen Körperteile ekelhaft in der Gegend herum.
    »Zeus will sie! Apoll gelüstet es nach ihr! Poseidon will, dass wir sie für den Olymp gefangen nehmen!«, blubberten sie und griffen mit ihren nach Fisch stinkenden Gliedmaßen nach ihr. Cassandra kreischte vor Angst, als die größte der Kreaturen ihre Krallen um ihren Arm schlang und sie unter ihren Panzer zerrte.
    »Nein!«, schrie Orion. Er sprang auf den Rücken der Kreatur, die entfernt an einen Pfeilkrebs erinnerte, und hieb mit bloßen Händen auf ihren Panzer ein.
    Der Krake brüllte wieder, ein Geräusch, das Helen bis ins Mark erschütterte. Der unerträgliche Lärm zwang sie und alle Umstehenden, sich die Ohren zuzuhalten und in die Knie zu sinken. Ein dunkler Schatten verdüsterte den Himmel über ihr. Helen verdrehte den Kopf und sah, dass einer der Fangarme von oben direkt auf sie zuschoss.
    »Das reicht!«, schrie Helen.
    Als der Tentakel des Kraken auf ihr landete, griff sie danach wie kurz zuvor nach dem Schwert des Myrmidonen. Jeder Muskel ihres Körpers war unter dem Gewicht des Krakenhiebs zum Zerreißen angespannt, aber Helen gab nicht nach. Sie schleuderte den gummiartigen, mit Saugnäpfen übersäten Fangarm mit voller Wucht zur Seite. Dann sprang sie in die Luft und flog los.
    Helen rief die Gewitterwolken und Blitze zu sich. Sie ließ den Wind um sich heulen, stoppte die Wellen und machte den Atlantik zu einem spiegelglatten Meer. Sie verzerrte das Magnetfeld der Erde, bis sich das Nordlicht beugte und sie umschimmerte wie die Fußspuren von Engeln.
    »Ich fordere Zeus heraus!«, schrie sie, und ihre Stimme hallte nicht nur über ihre Heimatinsel, sondern auch weit übers Meer. »Stell dich oder verliere den Olymp!«
    Nichts passierte. Helen fiel erst jetzt auf, dass sie keine Opfergabe für Hekate hatte, die das Duell offiziell machen würde.
    In Helens Kopf tauchte die Zahl drei auf und aus irgendeinem Grund dachte sie an Wünsche. Sie hatte keine Ahnung, ob es bei Unsterblichen üblich war, Tauschgeschäfte anzubieten, aber Helen hatte im Moment nichts anderes zu geben als ihr Wort und nichts zu verlieren außer der ganzen Welt.
    »Titanin Hekate. Ich biete dir drei Gefallen im Tausch gegen deine Kontrolle über die Grenzen.« Helen biss sich auf die Lippe und versuchte, nicht an ihre Pläne zu denken, falls die Parzen ihre Gedanken lasen. »Vorausgesetzt, dass du über alle Grenzen wachst. Ich flehe dich an, das für mich zu
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