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03 - Der Herr der Wölfe

03 - Der Herr der Wölfe

Titel: 03 - Der Herr der Wölfe
Autoren: Heather Graham
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Schwing dich in den Sattel und führe uns in deine Festung. Wir haben eine lange Reise und eine anstrengende Nacht hinter uns, und nun freuen wir uns auf deine Gastfreundschaft.«
    Conar nickte. »Natürlich, Vater.« Nachdem Eric ihm sein Schlachtross gebracht hatte, hob er Melisande auf den Pferderücken und stieg hinter ihr auf. An die Brust ihres Mannes gelehnt, schloss sie die Augen. Noch nie war sie so erschöpft gewesen - und noch nie hatte sie sich so lebendig gefühlt. Sie kehrten tatsächlich gemeinsam nach Hause zurück.
    Der Ritt dauerte lange, doch das störte sie nicht. Sie spürte Conars Herzschläge, die Wärme seines Körpers, die Kraft seiner Arme, die sie umfingen. »Du sorgst also für meine edle Garderobe?« fragte sie.
    »Etwa nicht?«
    »Wie ich mich entsinne, pflegst du meine Kleider eher zu ruinieren. «
    Seine Lippen streiften ihr Ohr. »Zum Glück haben wir in unserer Festung genug Platz für tüchtige Schneiderinnen.«
    Sie schmunzelte, schmiegte sich an ihn, und sie ritten schweigend weiter.
    Zu ihrer Verwunderung traf sie ihre Schwiegermutter und Daria im Schloss an. Zahlreiche, Menschen strömten in die Halle und wollten wissen, was geschehen war Aber Erin gab zu bedenken, wie viel Melisande in dieser Nacht durchgemacht habe. Nun sei es bereits hell, und sie brauche dringend ein erholsames Bad und einen Becher Glühwein.
    Sie begleitete Melisande in deren Zimmer, wo Marie bereits Öl ins Badewasser goss. Glücklich umarmte die Zofe ihre Herrin, die vor dem niederträchtigen Entführer gerettet worden war. Erin erhitzte Wein über dem Feuer und füllte einen Becher.
    Es war einfach wundervoll, im warmen Wasser zu sitzen und an dem süßen Getränk zu nippen. Allmählich verblasste das Grauen, das Melisande während ihrer Gefangenschaft gepeinigt hatte. Nie wieder würde Geoffrey sie bedrohen. Sie sah, wie Erin das vergoldete Kettenhemd aus der Truhe hob und hörte sie sagen: »So ein ähnliches hatte ich auch einmal - das heißt, ich besitze es immer noch.« Sorgsam faltete sie es zusammen und legte es an seinen Platz zurück.
    »War es ein Geschenk?« fragte Melisande.
    Ihre Schwiegermutter schüttelte den Kopf. »Ich trug es zur Tarnung, als ich wild entschlossen gegen die Wikinger kämpfte; vor allem gegen Olaf.«
    Neugierig richtete sich Melisande auf. »Gegen deinen späteren Mann?«
    Erin trat hinter die Wanne und verteilte Seifenschaum in Melisandes Haar. » Ja.«
    »Und dann?« Melisande wollte sich umdrehen, aber die Schwiegermutter befahl ihr, still zu halten, während sie ihr das Haar wusch.
    »Dann war ich mit ihm verheiratet.«
    »Aber - du bist so glücklich!« rief Melisande verwirrt.
    Erin. bedeutete ihr den Kopf unter Wasser zu halten und den Schaum aus dem Haar zu spülen, und lächelte, als Melisande wieder auftauchte. »Sehr glücklich. Und ich kann jeder jungen Frau nur wünschen, sie möge mit ihrem Mann ein so wundervolles, erfülltes Leben führen wie ich mit Olaf. Natürlich gab es auch stürmische Zeiten. Bis zum heutigen Tag sind wir beide stolz und eigenwillig geblieben, und Olaf besitzt ein furchterregendes Temperament, das er seinen Söhnen vererbt hat. Aber wie Mergwin dir bestätigen wird - die Wölfe sind wilde Geschöpfe. Rastlos jagen sie nach ihrer Beute, aber … «
    » … aber wenn sie sich binden, dann ist es fürs Leben, und sie sorgen stets liebevoll für die Ihren«, vollendete Melisande den Satz und erwiderte Erins Strahlen. Ein weißes Leinentuch wurde ihr um den Kopf geschlungen, ihr Haar trocken gerieben, dann spürte sie einen Kuss auf der Wange.
    »Ich bin sehr froh, dass einer meiner Wölfe dich gefunden hat, Melisande. Und wenn er auch manchmal böse knurrt - bedenk, wer sich hinter der rauhen Schale verbirgt.«
    Nach diesen Worten ließ Erin ihre Schwiegertochter allein. Melisande stieg aus der Wanne, trocknete sich ab und schlüpfte- in ein Kleid, das sich in weichen Falten an ihren Körper schmiegte. Während sie vor dem Kaminfeuer saß, bürstete sie ihr Haar und entwirrte es. Conar trat ein, und sie hielt inne. Langsam ging er zu ihr und legte die Hände auf ihre Schultern. »Mach nur weiter, meine Liebe, ich schaue dir gern zu.«
    Sie versuchte es. Aber die Bürste zitterte in ihrer Hand, und sie legte sie ganz schnell beiseite, denn er sollte es nicht merken. »Conar … «
    »ja?« Er lehnte sich ans Kaminsims. Inzwischen hatte er, sich von seinem Kettenhemd und dem Helm befreit und trug nur noch ein Leinenhemd und eine enge
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