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03 - Der Herr der Wölfe

03 - Der Herr der Wölfe

Titel: 03 - Der Herr der Wölfe
Autoren: Heather Graham
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nicht.«
    »Wie kannst du es wagen, mich so zu erschrecken!«
    »Ich wollte mich nur ein bisschen ausruhen. Der Kampf mit diesen Kerlen war verdammt anstrengend, gar nicht zu reden von den endlosen Grabkammern, durch die ich dich schleppen musste.«
    »Und was fiel dir eigentlich ein, als du diesen Dänen anbotest, du würdest mich mit ihnen teilen?«
    »Wie sollten wir ihnen sonst entkommen? Und hast du jemals erlebt, dass ich irgendetwas mit jemandem geteilt hätte, das einzig und allein mir gehört?«
    Natürlich nicht. Aber vor lauter Angst hatte sie nicht klar denken können. »Nein, so etwas teilst du mit niemandem«, stimmte sie leise zu.
    Lächelnd legte er einen Finger unter ihr Kinn. »Jetzt sind wir zu weit nach Osten geraten. Wir müssen durch den Wald zurückgehen. Schnell! Bevor die Toten gefunden werden und Geoffrey dein Verschwinden bemerkt.« Er stand auf und griff nach ihrer Hand.
    »Warte!« Plötzlich schwammen ihre Augen in Tränen. »Conar, ich weiß, wir haben keine Zeit, aber ich muss dir etwas sagen. Wir - wir werden ein Kind bekommen. jetzt erscheint es dir sicher noch unverzeihlicher, dass ich mein Kettenhemd angelegt und die Männer in den Kampf geführt habe. Aber ich war so verzweifelt, und du standest mir nicht zur Seite. Ich musste doch meine Leute schützen, und Vater hatte mich gelehrt, meine Verantwortung sehr ernst zu nehmen … «
    »Melisande … «
    »Es wird ein Junge. Das hat Mergwin mir gesagt.«
    »J a, ich weiß.«
    Verwirrt blinzelte sie. »Hat er dir’s erzählt?«
    »Nein, Brenna.«
    »Oh … «
    »Erst heute abend. Weil sie wusste, wie wütend ich war, und sie befürchtete, ich könnte etwas zu grob mit dir umgehen. Komm jetzt! Ich möchte noch gern leben und meine Vaterschaft genießen.«
    Während sie einem schmalen, von Kiefernnadeln bedeckten Waldweg folgten, fügte er hinzu: »Auch sie erwartet ein Kind.«
    Plötzlich blieb Melisande stehen, und er stolperte beinahe. Brenna hatte versichert, sie sei nicht seine Geliebte. Aber sie war bei ihm geblieben, stets bereit, ihm alle geforderten Dienste zu erweisen, während seine Ehefrau ihn verlassen hatte.
    Verwundert schaute er ihr in die Augen, dann schüttelte er grinsend den Kopf. »Das Baby bekommt sie von Swen. Die beiden möchten bald heiraten.«
    Schnell wandte sie sich ab, um ihr Lächeln und ihre maßlose Erleichterung vor ihm zu verbergen.
    »Komm jetzt! Schnell!« befahl er und zog sie mit sich. Blindlings rannte sie hinter ihm her und versuchte, nicht zu stöhnen, als ihre nackten Füße auf Zweige und spitze Steine traten.
    »Gleich sind wir da!« flüsterte er. Wo? Und was erhoffte er sich von seinem Ziel?
    Sie erreichten eine Lichtung, und er blieb so plötzlich stehen, dass sie gegen seinen Rücken stieß. Atemlos spähte sie an seiner Schulter vorbei, ihr Herzschlag drohte auszusetzen.
    Da stand Geoffrey, umgeben von seinen bärtigen, in Bärenhäute gehüllten Berserkern. Mindestens zehn Mann mit Schwertern, Streitkolben und Äxten gerüstet. Langsam verzogen sich die Lippen des Anführers zu einem Lächeln. »Endlich weiß ich das Kriegsglück auf meiner Seite, Wikinger.«
    »Tatsächlich?« entgegnete Conar.
    »Allerdings. Ihr hättet Eure Frau nicht befreien dürfen. «
    »Nachdem Ihr sie entführt hattet, musste ich sie holen.«
    »Von Anfang an hätte sie mir gehören müssen. Dies ist nicht Euer Land, hier habt Ihr nichts verloren.«
    »Da ihr Vater von Eurem ermordet wurde, hattet Ihr nie ihre Sympathie.«
    »Sie wird schon noch lernen, mich zu mögen. Dafür werde ich sorgen, wenn Ihr gestorben seid, Conar, was nicht mehr lange dauern wird. Aber ein bisschen Zeit möchte ich mir schon dafür nehmen. Und dann wird Melisande nur zu gern in meine Arme sinken.«
    Erbost sprang sie hinter Conars Rücken hervor. »Niemals, du Narr! Glaubst du wirklich, du könntest die Jahre meiner Ehe einfach auslöschen - und meine Liebe?«
    »Melisande!« Energisch schob Conar sie wieder hinter sich.
    »Wollt Ihr hören, was ich mit Euch vorhabe?« fragte Geoffrey gedehnt. »Vier meiner schnellsten Pferde werden an Eure Handgelenke und Fußknöchel gebunden. Peitschen knallen auf ihre Kruppen, und der mächtige Herr der Wölfe wird zerrissen. Aber vorher schlitzen wir Euch noch den Bauch auf und lassen Eure Eingeweide heraushängen. Wenn Ihr dann zerstückelt seid, entzünden wir ein großes Freudenfeuer und rösten alles, was noch von Euch übrig ist.«
    Conar zuckte nicht mit der Wimper. Gemächlich zog er sein
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