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03 - Der Herr der Wölfe

03 - Der Herr der Wölfe

Titel: 03 - Der Herr der Wölfe
Autoren: Heather Graham
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Schwert. »Das wird nur in Euren süßesten Träumen geschehen, Geoffrey.«
    »Verdammter Narr!« fluchte Geoffrey. »Sogar angesichts des Todes … « Plötzlich verstummte er. Hufschläge näherten sich von der linken Seite her, und Melisande wandte den Kopf.
    Überglücklich hielt sie den Atem an. Conars Familie. Sein Vater ritt in der Mitte der langen Reihe, die sich über den ganzen nächtlichen Horizont zu erstrecken schien. Silbrig schimmerten die Rüstungen und Helme im Mondlicht.
    Immer näher ritten sie heran, furchteinflößend und unbesiegbar. Melisande erkannte Eric an der Seite. des Königs, dann Bryan, Bryce und Conan und da - großer Gott, da war auch Mergwin! Sie konnte es nicht glauben. Spielte der Mondschein ihren Augen einen Streich? Die Hufschläge beschleunigten sich, und Conar zerrte Melisande zwischen die Bäume zurück. »Ich muss dich von hier wegbringen!«
    »Nein, zwing mich nicht, dich zu verlassen! Falls du diesmal dein Schwert verlierst, werde ich es schneller zurückgewinnen, das schwöre ich. Und ich kann es selber recht gut schwingen, wenn ich dich auch nicht zu übertrumpfen vermag. «
    »Ich flehe dich an, gestatte mir mit klarem Kopf zu kämpfen! Um Himmels willen, Melisande, gehorche mir - nur dieses eine Mal!«
    Offenbar hatte sie keine Wahl. Sie wurde vorwärts geschoben, dann schrie sie auf, als andere Hände nach ihr griffen.
    »Vater!« rief Conar, und Melisande wurde auf den Rücken eines großen Schimmels gesetzt.
    Blaue Augen starrten sie an, sie waren eisig und leuchtend wie die ihres Mannes. Schnell wurde sie vom Schlachtfeld weggebracht. Ein Feind griff den König von Dubhlain an, und das große weiße Pferd bäumte sich auf, aber Olaf streckte die Dänen mühelos nieder und sprengte weiter. In einiger Entfernung zügelte er den Schimmel, und sie drehten sich um. Heftig tobte der Kampf der Norweger gegen die Dänen und fränkischen Krieger. Melisande erkannte Graf Odo, ihren eigenen Gefolgsmann Philippe und den guten Gaston. Rasch gewannen sie die Oberhand, denn sie waren alle beritten, während nur wenige von Geoffreys Söldnern zu Pferde kämpften.
    Der Graf Sur-le-Mont hatte geglaubt, zehn Mann würden genügen, um Melisande zurückzuerobern und Conar zu töten. Doch das war ein folgenschwerer Irrtum gewesen.
    Melisande lehnte an der Brust ihres Schwiegervaters, der ihr noch nie soviel bedeutet hatte wie in diesem Augenblick.
    »Fühlst du dich gut?« fragte er, als er spürte, dass sie zitterte.
    Sie wandte sich zu ihm, betrachtete seine markanten Züge. So würde Conar in diesem Alter aussehen … »ja, es geht mir gut. Und ich danke dem Allmächtigen … « Nach kurzem Zögern fügte sie hinzu: »Für die Wikinger in meiner Familie.«
    Er lächelte unter dem stählernen Visier. »Bald ist die Schlacht beendet. «
    Melisande beobachtete, wie alle Krieger einen Ring bildeten. In der Mitte standen sich Conar und Geoffrey gegenüber. Vorsichtig umkreisten sie einander. »Warum kämpfen sie immer noch!« rief Melisande. Ihr Mann war erschöpft, er hatte so viele Feinde niedergerungen, um sie zu retten …
    »Sie müssen den Kampf zu Ende bringen«, erklärte Olaf. Und ihr blieb nichts anderes übrig, als durch den Schleier ihrer Tränen den Entscheidungskampf zu verfolgen.

     

Kapitel 22
    Ungestüm griff Geoffrey an, und Conar parierte den Schwerthieb ohne Mühe.
    Geoffrey wich zurück und wandte sich an seine Männer. »Ich brauche einen erprobten Kämpfer! Euch, Horik! Jon, schickt. den Berserker zu mir! Ein zähnefletschender Seeräuber soll gegen den anderen fechten. Der Sieger bekommt alles. Conar von Dubhlain, die Frau und das Land.«
    Melisandes Blick suchte den Mann namens Horik, der fast so groß wie Conar und kräftiger gebaut war. »Nein!« schrie sie, aber zu ihrer Verblüffung schüttelte er den blonden Kopf, über den sich bereits vereinzelte graue Strähnen zogen.
    »Das ist Euer Duell, Geoffrey. Und seines.«
    »Bastard!« fauchte Geoffrey wütend. »Ich habe Euch gut bezahlt … «
    » … damit ich gewöhnliche Männer bekämpfe - aber nicht, um Euren Platz einzunehmen, wenn Ihr dem norwegischen Wolf gegenübersteht.«
    »Er hat Eure Gefährten getötet …«
    » … während er seine Frau vor Euch rettete. Es ist Euer Kampf.«
    Geoffreys wild funkelnde Augen irrten von einem Gesicht zum anderen. Plötzlich beobachtete Melisande, wie er ein Messer aus seinem Stiefelschaft riss.
    »Gib acht, Conar! « rief sie. »Er hat ein Messer!«
    Doch ihr
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