Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
03 - Der Herr der Wölfe

03 - Der Herr der Wölfe

Titel: 03 - Der Herr der Wölfe
Autoren: Heather Graham
Vom Netzwerk:
plötzlich tief in sie eindrang. Wohlige Schauer durchrannen ihre Glieder. Lustvoll wand sie sich unter seinen Bewegungen hin und her. Sein Mund umschloss eine ihrer Brustwarzen, während er seinen Rhythmus beschleunigte.
    So fest sie konnte, klammerte sie sich an ihn, als er ihr auf den Gipfel des Glücks folgte. Er drang noch tiefer in sie ein, so dass sie ein Leib und eine Seele wurden.
    Wohlig lag er dann neben ihr und ließ seine Fingerspitzen sanft über ihren Arm wandern. »Diese Worte möchte ich noch einmal hören, voller Sehnsucht und Verlangen. Und das aus dem Mund der schönen Hexe die mich vor einem knappen Tag noch hasste und verabscheute … «
    »Setz dein Glück nicht aufs Spiel!« warnte sie ihn.
    »Ah jetzt ist mein mutwilliges Mädchen zurückgekehrt.«
    Auf einen Ellbogen gestützt, schaute Melisande in seine Augen. »Viele Dinge, die geschehen sind, bedaure ich wirklich.«
    »Das musst du nicht. Wenn du kein solches Biest wärst, würde ich dich nicht so abgöttisch lieben.«
    Ungläubig sah sie ihn an und stammelte: »Du – du liebst mich?«
    »Sogar ein Blinder kann das sehen.«
    »O nein, du hättest auch Menschen mit den allerbesten Augen täuschen können.«
    »Meinst du?«
    »Jedenfalls hast du so etwas noch nie gesagt, und manches muss ich öfter hören.«
    Zärtlich strich er ihr das wirre Haar aus der Stirn. »Ich liebe dich, Melisande. Während deiner Gefangenschaft dachte ich, wenn ich dich verliere, müsste ich mich nach dem Tod sehnen - nach dem ewigen Hafen des christlichen Himmels oder Walhalls. Wann es begann, weiß ich nicht genau. Du warst so wild und eigensinnig, so feindselig und ungehorsam. Aber schon immer steckten dieser unerschütterliche Mut und ein stolzer Geist in dir, eine sinnliche Schönheit. Das alles hat mich verführt und mein Herz erobert. Ich liebe dich. Hast du jetzt oft genug gehört?«
    »O ja, Conar«, flüsterte sie und presse seine Hand an ihre Wange.
    »Und du?«
    »Ich liebe dich auch.«
    »So einfach machst du’s dir? Nach meinem wortreichen Geständnis?«
    Lächelnd küsste sie seine Lippen, seinen Hals, seine Brust.
    »Nicht ganz so einfach. Ich liebe dich, ich brauche dich, ich verzehre mich vor Sehnsucht nach dir, ich bete dich an. «
    Da drückte er sie fest an seine Brust. Längst war der neue Morgen herangedämmert. Aber ob die Sonne schien oder der Mond, kümmerte die Liebenden nicht, die sich eng umschlungen hielten.

     
    EPILOG
    Herbst, a.d. 887
    Die Tage wurden kälter, das Wasser im Bach war merklich abgekühlt. Doch das störte Melisande nicht. Sie hielt die Füße ins Wasser, die ihr in dieser Zeit oft zu schaffen machten, und genoss die Erfrischung. An einen Baum mit knorrigen alten Wurzeln gelehnt, die bis ins Wasser reich-, ten, betrachtete sie die herabhängenden Zweige. Die sinkende Sonne vergoldete die leuchtenden Herbstfarben der Blätter - Rot und Gelb und Orange. Bald würden sie herabfallen und mit dem schwindenden Jahr sterben.
    Welch ein Jahr war das gewesen. ‘.. Zu Beginn des Sommers waren die Dänen zu Tausenden ins Frankenreich eingedrungen, verstärkt von unzähligen Söldnern - zumeist Schweden und Norwegern. Sie drängten sich auf den Flüssen, segelten die Seine hinauf und belagerten Paris. Dreimal griffen sie Conars und Melisandes Festung an, dreimal wurden sie mit Pfeilen und siedendem Öl zurückgeschlagen.
    Zusammen mit Bryce befehligte Melisande die Verteidigungsoperationen und hielt sich getreu an Conars Anweisungen. Der Schwager, ihrem Mann treu ergeben, hatte beschlossen, an der fränkischen Küste zu bleiben und die Rolle des Beschützers zu übernehmen, wenn sein Bruder andere Pflichten erfüllen und an Odos Seite reiten musste.
    Als die Belagerung anfing, war Ludwig nicht an seinem königlichen Hof. Die Wikinger hatten Rouen bereits verwüstet, und nun waren sie nach Paris vorgerückt. Graf Odo, Bischof Joscelyn, Conar und etwa zweihundert andere Adelsherren mit ihren Gefolgsleuten verteidigten die Stadt gegen die Besatzungen von siebenhundert Wikingerschiffen. Paris brannte, orangegelbe Wolken stiegen zum Himmel empor. Aber die Verteidiger hielten ihre Stellung, und die Dänen fielen über die Gebiete in der näheren und weiteren Umgebung her.
    Ein Jahr lang wurde Paris belagert, doch Odo und seine Krieger wehrten alle Angriffe ab. Trotz der andauernden Kämpfe kam Conar oft nach Hause, und Melisande warf sich überglücklich in seine Arme.
    Wenn es wirklich wichtig war, fand er stets Mittel und Wege,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher