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0299 - In diesem Zimmer haust die Angst

0299 - In diesem Zimmer haust die Angst

Titel: 0299 - In diesem Zimmer haust die Angst
Autoren: Jason Dark
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mir schon etwas anderes einfallen lassen.
    Ich vernahm das laute Atmen meines Partners, und spürte auch die innerliche Erregung, die mich umklammert hielt. So einem Gegner hatten wir noch nie gegenübergestanden.
    Als wir näherkamen, sahen wir auch die Fangarme.
    Die waren breit wie Wege, lagen auf dem Boden, bewegten sich manchmal wellenförmig, wurden aber nicht angehoben.
    Noch nicht…
    »Wo Kara wohl bleibt«, flüsterte Suko, und hatte die Frage kaum ausgesprochen, als die Schöne aus dem Totenreich erschien. Sie verließ das Haus, in dem wir sie allein zurückgelassen hatten. Unbeschadet, wie wir beim ersten Hinsehen feststellen konnten.
    Sie schien uns überhaupt nicht wahrzunehmen, denn sie starrte nur den unheimlichen Kraken an, und wahrscheinlich machte sie das gleiche durch wie wir zuvor.
    Kara schüttelte den Kopf, da standen wir bereits neben ihr.
    »Das ist Krol«, sagte sie leise.
    Ohne mich anzuschauen, erwiderte sie: »Ja, so habe ich ihn auch in Erinnerung.«
    »Wo hast du ihn denn so gesehen?«
    »In der anderen Welt.«
    Ich runzelte die Stirn. »Du meinst Dimension.«
    »Ja, John. Aber etwas fehlt noch, wie mir scheint.«
    »Und das wäre?«
    »Zwei Partner. Myxin und Mandraka. Sie haben sich ja im Körper des Kraken aufgehalten. Sie konnten da existieren, schließlich hat er ihnen geholfen.«
    »Besteht eine Chance, ihn zu zerstören?« wollte Suko wissen.
    Kara lachte leise. »Kaum. Du brauchst ihn doch nur anzuschauen. Wie willst du gegen dieses Gebirge ankommen?«
    Da hatte sie recht.
    »Aber wir müssen etwas tun!« Suko blieb hart.
    »Nein, nicht du. Ich werde ihn angehen. Ich besitze die Kraft des Tranks. Vielleicht gelingt es mir…«
    »Kara, das ist Selbstmord!« warnte ich.
    Sie schüttelte nur den Kopf. »Bleibt ihr zurück. Ich gehe.« Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, als sie sich in Bewegung setzte.
    Eine Frau gegen ein Monstrum aus dem alten Atlantis. Das konnte einfach nicht gutgehen…
    ***
    Wir schauten ihr nach.
    So klein, so verloren und winzig kam uns ihre Gestalt vor, wenn wir sie im Verhältnis zu diesem gewaltigen Kraken sahen, der die gesamte Breite der Straße einnahm.
    Ein Monstrum wie aus dem Alptraum. In die Tiefe der Erde hatte er gelauert, in der Leichenstadt überlebt und war nun an die Oberfläche gekommen, um einen gewaltigen Terror zu verbreiten.
    »John, er hebt den Arm!«
    Von Suko kam die Warnung. Ich schaute nach rechts und sah einen der gewaltigen Tentakel, der sich wie ein Riesenwurm zusammenzog und das Ende allmählich und irgendwie lässig in die Höhe hob. Dieses Untier war sich seiner Kraft bewußt.
    Wollte es Kara zerschmettern?
    Sie mußte die Bewegung auch bemerkt haben, denn sie schaute kurz hin, ging aber weiter.
    Der Tentakel stieg!
    Träge wirkte diese Bewegung auf uns. Doch sie war gefährlich, denn der Arm konnte gedankenschnell nach unten fallen und uns zerschmettern, ohne daß wir eine Chance besaßen.
    Wir warteten ab.
    Ich hörte mein Herz überlaut klopfen. Meine Unterlippe zitterte, in der Kehle saß ein Kloß, und in meiner rechten Hand spürte ich das Gewicht des silbernen Bumerangs.
    Kara war bereits weit vorgegangen. Sie befand sich schon zwischen den einzelnen Fangarmen und ließ sich auch nicht aufhalten, obwohl sie die riesige Bestie direkt aus der Nähe sah.
    Mutig, tollkühn oder lebensmüde?
    Einer dieser drei Begriffe paßte sehr gut auf Kara, obwohl sie in ihrem Zustand nicht mit normalen Maßstäben zu messen war, denn in ihrem Blut zirkulierte der Trank des Vergessens, und er trug dafür Sorge, daß alles anders wurde.
    Suko bemerkte, daß ich Kara nachschaute und warnte mich. »Laß es lieber, John, schau auf den Arm!«
    Ich mußte meinen Kopf in den Nacken legen, um ihn sehen zu können, denn er schwebte bereits hoch über uns.
    Fiel er?
    Ich holte aus und schleuderte die silberne Banane aus meiner Hand.
    Andere Menschen müssen jahrelang üben, um die Wurftechnik zu beherrschen. Das war bei mir nicht nötig gewesen, dieser Bumerang war für mich gemacht.
    Gespannt und innerlich zitternd verfolgten Suko und ich den Weg der gekrümmten Waffe.
    Der Bumerang tat seine Pflicht. In einer schrägen Linie jagte er dem Krakenarm entgegen. Bevor dieser noch nach unten fallen konnte, hatte er getroffen.
    Auf einmal kam er mir vor wie eine Säge. Die Kraft, die in ihm steckte, spielte er voll aus, und auch der breite Tentakel hatte ihr nichts entgegenzusetzen.
    Er wurde zerstört.
    Noch einmal peitschte er in die Höhe, und
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