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0299 - In diesem Zimmer haust die Angst

0299 - In diesem Zimmer haust die Angst

Titel: 0299 - In diesem Zimmer haust die Angst
Autoren: Jason Dark
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ein Zittern, das sich allerdings zu intervallartigen Stößen verstärkte.
    So ähnlich mußte ein Erdbeben beginnen…
    Suko war einen Schritt nach rechts gegangen. Er wandte mir sein Gesicht zu. »John, spürst du es auch?«
    »Ja.«
    »Verflucht, da steht uns etwas bevor…«
    Mein Partner hatte den Satz kaum ausgesprochen, als es schon geschah. Wir standen so, daß wir die Straße hochschauen konnten. Und nicht mal allzu weit entfernt tat sich etwas Ungeheuerliches.
    Dort brach der Boden auf.
    Dies geschah nicht langsam oder etappenweise, sondern mit einem einzigen Druck.
    Sand, Dreck und Erde wurden in die Höhe geschleudert. Himmelan stieg das Zeug. Wir konnten uns nicht mehr auf den Beinen halten, weil wir von den Druckwellen erfaßt wurden.
    Ich sah Suko praktisch wegfliegen, und mich erfaßte es noch im gleichen Augenblick.
    Meine Beine hatten plötzlich keinen Kontakt mehr mit dem Boden. Die Gewalt schleuderte mich nach hinten, ich krachte wieder zu Boden und rollte reich überschlagend die Straße hinab, während aus der Erde die gewaltige Schleimwolke stieg und sich zu einem riesigen Kraken heranbildete.
    Krol war da!
    ***
    Kara war allein in dem Haus zurückgeblieben. Noch wirkte bei ihr der Trank des Vergessens, und sie wollte diesen Zustand ausnutzen. Auf Reisen durch andere Welten mußte sie leider verzichten und sich profaneren Dingen stellen.
    Karas Zustand konnte man als Phänomen bezeichnen. Sie war existent und dennoch keine Materie.
    Wenn sie es wollte, konnte man sie anfassen, andere griffen hindurch.
    Dieses ewige Wechselspiel wurde von Kara gesteuert, wobei ihr Schwert die normale Durchschlagskraft besaß.
    Kara hielt sich nach wie vor in der ersten Etage auf. Die Stöße, die das Haus trafen und es praktisch in seinen Grundfesten erschütterten, erreichten auch sie.
    Unter ihren Füßen zitterte, schlug und vibrierte es. Noch griff sie nicht ein, denn sie wollte erst, daß John und Suko das Gebäude verließen.
    Überall brach die Decke ein. Auch die Wände hielten nicht mehr stand. Löcher wurden von innen herausgebrochen und entließen das Grauen, das in dem Haus wohnte.
    Arme, Tentakel, glitschig und hart. Treffsicher geschleudert, aber Kara war nicht zu erwischen. Die gefährlichen Krakenarme wischten einfach hindurch, und wenn es Kara zu viel wurde, kappte sie diese kurzerhand mit einem leichten Schlag der Klinge.
    Ihrer Ansicht nach mußten John und Suko das Haus verlassen haben, und jetzt hielt auch Kara nichts mehr. Sie kantete das Schwert hoch, kampfbereit hielt sie es in der rechten Faust, die Augen hatten einen harten Glanz angenommen, und Kara sah vor sich ein regelrechtes Gitternetz aus Krakenarmen.
    Nicht nur von oben nach unten waren sie geschossen, sondern auch von rechts und links.
    Ineinander verwoben bildeten sie ein zitterndes Muster, das wie das gewaltige Netz einer Spinne wirkte, die auf ihr großes Opfer lauerte. Und Menschen sollten die Opfer sein.
    Aber nicht Kara.
    Die Schöne aus dem Totenreich dachte an das alte Atlantis und auch an ihren Vater. Er hatte ihr das Schwert mit der goldenen Klinge als Erbe hinterlassen. Ein sehr wertvolles Stück, denn bisher hatte es Kara schon große Dienste erwiesen.
    Sie schlug damit zu.
    Mit der Leichtigkeit eines Könners führte Kara ihre Waffe, und es gab nichts Dämonisches, das dieser Schwertklinge noch standhalten konnte.
    Die schwarzhaarige Person führte die Schläge schräg. Einmal von rechts, dann wieder von links.
    Jedesmal wenn die Klinge Kontakt bekam, zischten und glühten die Tentakel auf, bevor sie zurückschlugen und sich wie große Würmer zusammenkrümmten.
    Wie verbrannte, schwarze Stücke flatterten die einzelnen Teile vor Karas Augen weg, und der Frau gelang es, sich einen Weg regelrecht freizuschlagen.
    Wie im Dschungel kam sie sich vor. Dort wuchsen Lianen, aber sie wuchsen nicht so schnell nach wie die unterschiedlich dicken oder dünnen Arme der Kraken.
    Trotzdem war Kara stärker. An vielen Stellen brachen Decke und Wände auf, aber die Schöne aus dem Totenreich schaffte es, sich den Weg bis zur Treppe freizuschlagen.
    Wieder peitschte ein Arm auf sie zu. In einem normalen Zustand hätte er sie zu Boden geschlagen, doch Kara befand sich weiterhin innerhalb des Zwischenstadiums, so daß ihr die Tentakel nichts taten. Sie wurde auch nicht zum Kraken.
    Mit dem Schwert schaffte sie sich auch auf der Treppe freie Bahn. Immer öfter kamen die Arme.
    Die Wände waren voller Löcher, aus denen die Arme
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