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0299 - In diesem Zimmer haust die Angst

0299 - In diesem Zimmer haust die Angst

Titel: 0299 - In diesem Zimmer haust die Angst
Autoren: Jason Dark
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rammten wir die Tür auf. Bisher hatten wir eine nicht so starke Dunkelheit erlebt.
    Immerhin hatten sich die grauen Rechtecke der Fenster abgezeichnet. Das war hier nicht der Fall, denn man hatte das Fenster mit Pappe oder Holz vernagelt, so genau war das nicht zu erkennen.
    Wir leuchteten - und trafen ein Ziel!
    Es hockte auf dem Boden, war ein Mensch, den Suko und ich sofort erkannten.
    Wir hatten ihn schon einmal gesehen. Auf der Straße, als man uns an das Fenster hielt.
    Und jetzt hockte er hier.
    Die beiden schmalen Lichtstreifen trafen ihn. Sein Gesicht wurde aus der Schwärze gerissen. Er besaß die dunkle Haut eines Einheimischen. Sein Haar war schwarz, die Kleidung konnte man als nicht normal für diese Gegend bezeichnen. Sie sah einfach zu teuer aus. Der Mann paßte also nicht hierher.
    Ein Bart zierte die Oberlippe, und als er den Kopf hob, um uns anzuschauen, sahen wir seine dunklen Augen, die jedoch nichts über seine Gemütsverfassung verrieten.
    Suko und ich warfen uns einen Blick zu und nickten dann. Ich sprach den Mann an.
    »Wer sind Sie?«
    Ich hatte in meiner Heimatsprache gesprochen, und er antwortete auch auf Englisch.
    »Deja. Ich bin Paolo Deja.«
    »Und was machen Sie hier?«
    »Meinen Job.«
    »Wieso?«
    »Reporter. Ich bin Reporter. Ich habe das Haus untersucht, verstehen Sie?«
    Das verstand ich zwar nicht, wollte deshalb nachfragen, doch Kara lenkte mich ab. Sie trat so dicht an uns heran, damit sie reden konnte, ohne daß der Reporter etwas hörte.
    »Es wird sich gleich etwas tun!« hauchte sie.
    »Wieso?«
    »Ich spüre es. Die Wände beginnen zu arbeiten. Da steckt einiges dahinter. Wir sollten sehr aufpassen.« Sie nahm ihren Kopf wieder zurück und fragte lauter: »Was ist mit ihm?«
    Ich hob die Schultern. »Er heißt Deja und ist Reporter. Wollte das Geheimnis des Hauses herausbekommen.«
    »Und?«
    »Nichts und. Ich werde erst einmal weiterfragen.«
    »Ja, tu das.«
    »Was haben Sie denn herausgefunden, Mr. Deja?« erkundigte ich mich lauernd.
    Er stand auf. Seine Bewegungen wirkten müde, abgeschlafft, und er winkte ab. »Nichts habe ich herausgefunden. Es stimmt alles. Das Haus ist, das Haus wird…« Er verstummte.
    Suko hielt es nicht mehr aus. Er ging vor, packte den Mann und schüttelte ihn durch. »Was ist mit dem Haus?«
    Deja ließ seinen Kopf nach hinten fallen. Dabei öffnete sich der Mund. Der Körper folgte der Fallbewegung nach hinten, Deja breitete die Arme aus, und ich ahnte Schlimmes.
    »Vorsicht, Suko!« Ich warnte meinen Partner, faßte ihn an der Schulter und zog ihn sicherheitshalber zurück.
    Das war auch gut so. Kaum kippte mir Suko entgegen, als Paolo Deja gewissermaßen explodierte.
    Aus seinem offenen Mund schoß das, was sich in seinem Innern befand.
    Es war wie eine Welle.
    Gewaltige Schleimwolken, vermischt mit zahlreichen Armen klatschten gegen die Decke, breiteten sich zu einem großen Fleck aus und besaßen eine immense Kraft.
    Plötzlich wurde der Reporter vor unseren Augen in die Höhe gerissen und klatschte ebenfalls gegen die Decke. Mit dem Rücken blieb er daran haften, aus seinem Mund drangen Schreie und blubbernde Laute. Eine schaurige Mischung, die uns regelrechte Angstschauer über den Rücken trieb.
    Wir standen auf der engen Schwelle, waren sprung- und fluchtbereit, doch wir gingen noch nicht, sondern schauten gegen die Decke, wo der Körper des Menschen hing, gehalten vom Schleim der Kraken, der zum Teil auch der Erdanziehung folgte und in langen Armen nach unten stach, so daß er ein zitterndes Gitter bildete.
    »Töten!« schrie Deja. »Er wird euch töten! Der Krake schlägt zu! Keiner hat eine Chance, keiner!«
    Dann lachte er, und eine Wolke sprühte uns entgegen.
    Wir sprangen sicherheitshalber in den Gang. Die Gestalt verschwand aus den dünnen Lichtkreisen unserer Lampen, und wir hörten noch ihre weiteren Worte.
    »Er ist überall! Überall…«
    Es waren die letzten Sätze, die wir vernahmen, denn ein platzendes Geräusch drang an unsere Ohren, dann sprühten wahre Wolken aus der Tür, und wir waren gezwungen, uns nach rechts und links zu werfen, um nicht getroffen zu werden.
    Die Schleimladung klatschte in den Flur. Wie ein See breitete sich das Zeug aus und schob sich zwischen Kara, Suko und mich, wobei der Chinese und ich zusammenstanden.
    Eins war uns klar, ohne groß darüber diskutiert zu haben. Wir mußten dieses verdammte Haus verlassen.
    »Kara, weg!« brüllte ich.
    Die Schöne aus dem Totenreich schüttelte den
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