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0299 - In diesem Zimmer haust die Angst

0299 - In diesem Zimmer haust die Angst

Titel: 0299 - In diesem Zimmer haust die Angst
Autoren: Jason Dark
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hervorstoßen konnten. Kara wehrte sie ab.
    Dabei zeigte sie keinerlei Erschöpfung und ließ Stufe für Stufe hinter sich.
    Das Ende der Treppe!
    Auch im Flur hatte sie keine Ruhe. Hier hatten die gefährlichen Arme in den letzten Sekunden ebenfalls ein gewaltiges Netz gebaut, das erst durchtrennt werden mußte.
    Kara machte weiter.
    Die Krakenarme verfaulten, wenn die Magie des Schwerts sie traf, oder sie zuckten ganz einfach zurück, sobald sie in gefährliche Nähe der Klinge gerieten.
    Der Ausgang!
    Kara sah ihn als ein graues Rechteck. Sie konnte auch auf die Straße schauen und glaubte, die Schatten ihrer beiden Freunde zu sehen.
    In diesem Augenblick fühlte sie die Erschütterung. Es war gewaltig, selbst sie geriet ins Wanken, fiel in ein Krakenarmnetz, brach aber wegen ihres Zustands hindurch, drehte sich und schlug dabei über Kreuz zweimal.
    So schaffte sie sich den Weg frei.
    Zwei Schritte brachten sie bis an die Tür. Sie sprang auch über die Schwelle, hatte das Haus endlich verlassen, stand auf der Straße und sah ihre Freunde, die wie Puppen zurückflogen.
    Dann schaute sie nach links.
    Kara wollte es zuerst nicht glauben, denn es war unwahrscheinlich, was dort ablief.
    Ihre Augen weiteten sich, und sie starrte auf den haushohen Riesenkraken, der sein tiefes Reich verlassen hatte.
    Krol machte Ernst!
    ***
    Der Druck dieser Explosion hatte uns voll erfaßt und einige Yards zurückgeschleudert. Da die Straße zudem ein leichtes Gefälle aufwies, begünstigte dies unseren Fall noch, und wir überschlugen uns mehrere Male, ohne etwas dagegen unternehmen zu können.
    Suko war zur Seite getrieben worden und prallte gegen mich. Ich spürte seine Füße an meiner Seite, wollte mich noch beschweren, als mir Dreck und Staub ins Gesicht geschleudert wurden.
    Ich mußte husten und keuchte auch noch, als ich endlich liegenblieb. Auch Suko war zur Ruhe gekommen. Ich hörte ihn schimpfen.
    »Das kann man mit uns doch nicht machen!«
    »Und ob«, sagte ich, stemmte die Hände gegen den Boden und kam wieder auf die Beine.
    Der Anblick war überwältigend. Ich konnte ihn kaum fassen, auch nicht beschreiben, das gab es nicht, das mußte man mit eigenen Augen gesehen haben.
    »Träumen wir?« hörte ich Sukos Stimme.
    »Kaum.«
    Wir standen da und staunten. Über die Gefahr, in der wir uns befanden, dachten wir nicht nach, nur den Kraken sahen wir, von dem wir wußten, daß er Krol hieß und einer der Großen Alten war.
    Ich will versuchen, alles plastisch zu schildern. Dieser Monsterkrake war ein wahres Gebirge aus Schleim, das die gesamte Breite der nicht asphaltierten Straße ausfüllte und selbst in der Höhe die Häuser noch überragte.
    Das Monstrum befand sich in Ruhestellung, deshalb erinnerte es an einen aufgetürmten Pudding, der zitterte, waberte und von einer seltenen Klarheit und Durchsichtigkeit war.
    Selbstverständlich besaß Krol auch Tentakel. Ich zählte sie nicht nach, aber er hockte praktisch auf ihnen, und sie hatten sich in vier Richtungen hin ausgebreitet.
    Nach vorn und hinten besaßen sie genügend Platz. Nur zu den Seiten hin nicht. Da wurde die Straße von den Hauswänden begrenzt, und die Fangarme waren an den Mauern hochgeglitten.
    Suko schüttelte noch immer den Kopf. »Dann hat die verfluchte Bestie in der Erde gelauert und auf ihre Chance gewartet!« sagte er mit leiser Stimme. »Mann, wenn ich das erzähle, das glaubt mir keiner.«
    »Falls du dazu noch kommst«, erwiderte ich.
    Suko warf mir einen schiefen Blick zu. »Wir werden doch wohl mit so einem kleinen Kraken fertig werden.«
    »Frag ihn mal.«
    »Ob der reden kann?«
    »Zumindest spucken!«
    Lässige Dialoge, mit denen wir uns Mut machten.
    Leider war es zu dunkel. Wir sahen dennoch, daß sich im Innern des Kraken etwas tat. Da waren Bewegungen vorhanden. Vielleicht ausgelöst durch irgendwelche Adern oder Fremdmassen, ich wußte es nicht. Um das feststellen zu können, mußten wir näher heran.
    »Auf denn«, sagte ich.
    Suko lachte leise. »Such dir schon mal einen Fluchtweg aus.«
    »Kaum, der erwischt uns immer.«
    Nebeneinander schritten wir die Straße hoch. Ich wußte nicht, wie ich den Kraken angreifen sollte.
    Suko hatte die Peitsche, aber was war sie schon im Vergleich zu diesem gewaltigen Gebirge aus Schleim und Haut!
    Vielleicht half mir der Bumerang. Ich hatte ihn in London noch eingesteckt und holte ihn jetzt hervor. Mein Kreuz konnte ich vergessen. Es reagierte nicht auf eine voratlantische Magie, da mußte ich
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