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0299 - Der Schatten kommt auf leisen Sohlen

0299 - Der Schatten kommt auf leisen Sohlen

Titel: 0299 - Der Schatten kommt auf leisen Sohlen
Autoren: Der Schatten kommt auf leisen Sohlen
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Waffenarsenal durch die Gegend. Oder aber: Diese Bande war es, die Delanes Ermordung organisierte. Wie es nun auch gewesen sein mag, wir sollten uns für diese Leute interessieren.«
    »Ich bin ganz Ihrer Meinung, Jerry. Schon deshalb, weil wir noch nichts von dieser Bande wissen. Wo sind die drei Männer im Augenblick?«
    »Hausnummer 246, 93. Straße Ost.«
    »Okay. Ist Phil bei ihnen?«
    »Ja.«
    »Gut. Gehen Sie zurück und versuchen Sie, die Burschen zehn Minuten hinzuhalten. Bis dahin sind unsere Leute da. Wir werden sie beschatten. Vorläufig für die Dauer von achtundvierzig Stunden. Wenn Sie eine Verlängerung dieser Frist haben wollen, geben Sie uns rechtzeitig Bescheid, Jerry.«
    »In Ordnung. Vielen Dank.«
    »Keine Ursache, Kollege. Dafür kriegen wir unser Gehalt.«
    Ich grinste, legte den Hörer zurück und verließ den Jaguar wieder. Als ich das Haus erneut betrat, kam mir der Mann mit dem Schnauzbart in der Halle entgegen.
    »Der Kerl mit der Knollennase ist wieder im Hause!« raunte er mir zu.
    »Danke, ich weiß«, erwiderte ich und verschwand schnell im Fahrstuhl.
    Natürlich hatte ich der Überwachungsabteilung die Namen von den drei Führerscheinen vorgelesen, aber es konnte nicht schaden, wenn ich mir die Namen auch selbst einprägte.
    Also zog ich die Führerscheine noch einmal hervor und prägte mir die Namen ein. Stan Lemitt. Harry Blame. Stuck Canebridge.
    »Da bin ich wieder«, sagte ich und betrat die Wohnung. »Hier habt ihr eure Führerscheine zurück. Ach so, ja: Unser Boss läßt fragen, ob einer von euch zufällig einen Hubschrauber steuern kann.«
    »Einen Hubschrauber?« wiederholte Stan Lemitt, der eigenartigerweise von Vera immer mit ›George‹ angesprochen worden war.
    »Ja, einen Hubschrauber«, sagte ich.
    »Wir sind keine Piloten«, knurrte Lemitt.
    »Und einen Waffenschein habt ihr wohl auch nicht, was?«
    Lemitt verdrehte die Augen.
    »Hören Sie mal, Sie komische Pflanze«, maulte er. »Sie tun ja gerade so, als ob Sie ein verkappter Bulle wären!«
    »Vielleicht bin ich der Polizeipräsident von New York«, erwiderte ich und warf Phil einen fragenden Blick zu. Er schüttelte unmerklich den Kopf. Bisher hatte er also nichts aus den Burschen herausholen können.
    Ich zog mir den dritten Sessel heran, den es in diesem Zimmer gab, steckte mir eine Zigarette an und brummte nachdenklich:
    »Eigentlich ist es doch schade, daß sich unser freundschaftliches Gespräch mit Vera so unfreundlich entwickelt hat. Vera, tun Sie uns einen Gefallen Sie wissen, daß wir alte Freunde von Martin sind. Irgendeiner hat ihn umgelegt, das steht fest.«
    »Das hat Ihr Freund eben schon erzählt«, meinte Lemitt. »Das ist also wahr?«
    »Ja!«
    »Wir wollten Martin abholen.«
    »Ihr?«
    »Das glauben Sie wohl nicht, was?« fragte Phil. »Wir sind vor vier Wochen rausgekommen aus dem verdammten Stall, und wir hatten es ihm versprochen. Von da oben fährt nämlich nur zweimal am Tag ein Bus runter in die Stadt. Und wenn einer mit einem Karton und einem Anzug einsteigt, der zehn Jahre aus der Mode ist, dann gaffen ihn gleich alle an, weil sie sich denken können, daß es einer ist, der da gesessen hat.«
    »Stimmt«, sagte Lemitt. »Ich kenne das. Aber nun weiter! Ihr wolltet ihn abholen! Aber woher wißt ihr, daß er umgelegt wurde?«
    »Weil sich das vor unseren Augen abgespielt hat, Stan George Lemitt, oder wie Sie sonst heißen mögen«, brummte ich. »Aber damit habt ihr nichts zu tun, was?«
    Lemitt beugte sich vor.
    »Eins könnt ihr mir glauben«, versicherte er, und es klang so, als ob man es ihm wirklich glauben könnte, »wir brauchten Delane. Aber wir brauchten ihn lebend und nicht tot.«
    »Wozu?«
    Lemitt lachte knapp.
    »Ihr könnt nicht verlangen, daß wir euch eine geplante Sache erzählen.«
    Ich hätte es gern verlangt, aber es stand fest, daß sie um keinen Preis darüber sprechen würden. Also hatte es keinen Zweck, auf diesem Thema herumzureiten und sie mißtrauisch zu machen. Noch hielten sie uns jedenfalls nicht für G-men.
    »Wer kann es gewesen sein?« fragte Phil, als die Pause durch mein Grübeln zu lange dauerte.
    »Tja«, brummte Lemitt. »Wer kann Delane umgelegt haben? Wer? Er sitzt seit Jahren im Zuchthaus. Warum hätte ihn jemand ermorden sollen? Es ist irrsinnig! Selbst wenn ihn jemand damals haßte, als er noch frei herumlief, so ist das kein Motiv mehr. Haß hält sich nicht so viele Jahre.«
    »Das will ich nicht sagen«, wehrte Phil ab. »Es gibt Leute, die
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