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0299 - Der Schatten kommt auf leisen Sohlen

0299 - Der Schatten kommt auf leisen Sohlen

Titel: 0299 - Der Schatten kommt auf leisen Sohlen
Autoren: Der Schatten kommt auf leisen Sohlen
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sein!«
    »Auf jeden Fall war es zuviel Sprengstoff für mein Zimmer«, lächelte der Chef. »Das sagen wenigstens unsere Experten.«
    Er gab einen kurzen Bericht.
    »Das war um Haaresbreite«, sagte ich ernst. »Gibt es schon irgendwelche Spuren?«
    Der Chef zog die mittlere Schublade auf und legte ein halb verkohltes Stück von einem Fetzen Packpapier vor uns hin.
    »Ihr könnt es ruhig anfassen. Fingerspuren sind nicht vorhanden. Die Fachleute behaupten, daß das Papier vorher schon verwendet worden ist, bevor die Höllenmaschine darin eingepackt wurde. Es steht ja auch eine Adresse drauf.«
    »Brown & Sons, Cedar Street«, las Phil vor. »Okay, was wollen wir noch groß reden. Auf in die Cedar Street! Oder ist dies kein Fall für uns?«
    »Doch, Phil, doch. Da Sie beide im Augenblick nichts andres bearbeiten als die Delane-Geschichte, wollte ich Sie bitten, diesen Fall ebenfalls zu übernehmen.«
    »Klar, Chef«, sagte Phil. »Komm, Jerry!«
    »Überschlag dich nicht! Ich denke, wir haben dem Chef vorher auch noch was zu erzählen.«
    »Teufel, ja!« rief Phil. »Das hätte ich glatt vergessen. An der Delane-Sache hängt mehr dran, als wir ursprünglich dachten, Chef. Es gibt eine Bande, die sich schon auf Delanes Entlassung gefreut hat.«
    Phil erstattete seinen Bericht über die Ereignisse des Vormittages. Der Chef hörte aufmerksam zu und sagte am Ende:
    »Ich lasse euch wie üblich freie Hand. Tut, was ihr für nötig erachtet! Die Polizei aller benachbarten Bundesstaaten ist wegen des Hubschraubers schon alarmiert worden. Aber ich glaube nicht, daß dabei viel herauskommt. Hubschrauber gibt es bei uns zu Tausenden. Nicht nur bei der Polizei oder beim Militär. Auch massenweise bei privaten Gesellschaften und Firmen. Wenn der Mörder dieses Beförderungsmittel gewählt hat, tat er es bestimmt deshalb, weil er davon überzeugt war, daß er damit leichter entkommen könnte und man ihn nicht ohne weiteres mit dem Hubschrauber in Verbindung bringen würde.«
    »Oder er hat die Schwirrbiene irgendwo gestohlen«, warf Phil ein.
    »Das ist eine zweite Möglichkeit«, gab Mr. High zu. »In diesem Falle —«
    Sein Telefon schlug an. Er meldete sich und lauschte kurze Zeit. Dann bedankte er sich für .den Anruf und legte auf.
    »Ich wollte sagen, daß der Hubschrauber, wenn er gestohlen worden wäre, irgendwo gefunden werden müßte. Und genau das ist gerade eingetreten. Von Troy aus führt der Highway Nummer 2 ostwärts nach Boston. Ungefähr fünf Meilen vor der Grenze zwischen den Bundesstaaten New York und Massachusetts kreuzt die Landstraße Nummer 22 den Highway. An der Kreuzung liegt ein kleines Nest namens Petersburg. Fünf Meilen südlich davon liegt ein anderes Nest namens Berlin. Etwa auf halber Strecke zwischen diesen beiden Ortschaften wurde ein verlassener Hubschrauber von einer Streife des County-Sheriffs von Rensselaer aufgefunden. Am hinteren Rumpf war eine weiße Zwölf aufgemalt.«
    »Hat man im Hubschrauber irgendwas gefunden?« fragte ich interessiert.
    »Ja. Acht Geschoßhülsen. Wahrscheinlich von einer Maschinenpistole. Aber keinerlei Fingerabdrücke.«
    Mr. High faltete Landkarten auseinander und zeigte uns die ungefähre Stelle, wo der Hubschrauber entdeckt worden war.
    »Sieht aus, als ob der Bursche nach Osten gewollt hätte«, meinte Phil. »Wenn er am Fundort des Hubschraubers ein Auto versteckt hatte, erreicht er nach fünf Meilen den großen Nord-Süd-Highway Nummer 7. Wendet er sich nach Norden, kommt er in den Bundesstaat Vermont, fährt er nach Süden, muß er zuerst Massachusetts durchqueren und kommt dann nach Connecticut. Jetzt ist die Frage: Was tut er? Fährt er nach Norden? Nach Süden? Oder rollt er weiter gen Osten auf Boston zu?«
    »Das interessiert mich im Augenblick gar nicht so sehr«, murmelte ich nachdenklich. »Zuerst müssen wir wissen, ob er dort gelandet ist, weil er dort einen Wagen versteckt hatte oder weil ihm der Sprit ausging Kann man mit dem County-Sheriff von Rensselaer telefonieren, Chef?«
    »Warum nicht?«
    Ich nickte, nahm den Hörer und bat die Zentrale um eine Verbindung.
    Es dauerte höchstens zwei Minuten, bis ich den Polizeigewaltigen der Grafschaft Rensselaer an der Strippe hatte.
    »Cotton, FBI New York«, sagte ich. »Hallo, Sheriff. Es handelt sich um den Hubschrauber, den Ihre Leute aufgestöbert haben. Geben Sie doch bitte an Ihre Leute einen Wunsch von uns weiter. Wir möchten gern wissen, ob der Hubschrauber wegen Spritmangel landen mußte.
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