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0299 - Am Ende der Macht

Titel: 0299 - Am Ende der Macht
Autoren: Unbekannt
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dankbarer zu uns."
    „Solche Regungen dürfen Sie von den Methans nicht erwarten", entgegnete Perry Rhodan. „Wir haben ein Geschäft mit ihnen gemacht. Es war von Anfang an festgelegt, was wir zu bezahlen haben."
    Der Epsaler murmelte eine undeutliche Antwort. Rhodan wunderte sich nicht über die schlechte Stimmung an Bord der Schiffe. Die terranischen Raumfahrer fühlten sich von den Maahks übervorteilt. Ein Stützpunkt auf Gleam erschien ihnen zu wenig, um das Solare Imperium für die geleistete Hilfe zu entschädigen, zumal nie mehr als hundert Schiffe im Beta-Nebel stationiert werden durften.
    Wenige Minuten nach Rhodans Gespräch mit Rudo loste sich eine Korvette von der CREST III und bezog unmittelbar über dem Wald Position. Das Flaggschiff zog sich in den Weltraum zurück.
    Kommandant des sechzig Meter durchmessenden Beiboots war Major Don Redhorse. Er nahm sofort Funkkontakt zu Rhodan auf.
    „Überfliegen Sie die nähere Umgebung", ordnete Rhodan an.
    „Vielleicht entdecken Sie einen unbeschädigten Schacht, der in die Tiefe führt."
    „Da werden wir wenig Glück haben", meinte der Cheyenne. „Von hier oben sieht man überall Rauchwolken aufsteigen. Ich vermute, daß sämtliche Schächte in Flammen stehen."
    Redhorse wollte offenbar noch etwas hinzufügen, zog es dann aber vor, zu schweigen. Rhodan konnte sich denken, daß der Major ihn darauf hinweisen wollte, wie aussichtslos es war, Atlan noch zu finden.
    Es erschien Rhodan wie ein Hohn des Schicksals, daß kurz vor dem endgültigen Sieg gegen die MdI ausgerechnet der Arkonide ums Leben kommen sollte. Der Großadministrator fragte sich, was mit Mirona Thetin geschehen war. Sollte es ihr gelungen sein, durch einen Transmitter von Tamanium zu fliehen, oder hatte sie den Tod gefunden? War es ihr einziges Ziel gewesen, den Arkoniden mit ins Verderben zu ziehen? Rhodan bedauerte, das er nicht unmittelbar nach Bekanntwerden von Atlans Landung Mutanten eingesetzt hatte. Jetzt war es zu gefährlich, noch jemand in die unterirdische Stadt zu schicken. Es konnte jede Sekunde zu Explosionen kommen, die die Anlagen der MdI im kilometerweiten Umkreis in Trümmer legten.
    Trotzdem wollte Rhodan nicht daran glauben, daß sein arkonidischer Freund nicht mehr am Leben war. Er war sich über die Bedeutung im klaren, die Atlan für das Solare Imperium besaß.
    Ohne den Lordadmiral würde die USO langsam, aber sicher zerfallen. Es gab einfach keinen Ersatz für den Chef und Gründer dieser Organisation, die für Rhodan alle Kleinarbeit erledigte.
    „Es ist überall das gleiche Bild", ertönte Redhorses Stimme in Rhodans Empfänger. „Etwa zwanzig Kilometer von Ihrem Standort entfernt tobt ein ausgedehnter Waldbrand. Überall sind Einsturzstellen zu sehen. Auf der anderen Seite der Gebirgskette ist die Zerstörung noch weiter fortgeschritten. Wir müssen Tamanium bald verlassen!"
    „Ich weiß, Major", entgegnete Rhodan.
    Er fühlte die Blicke seiner Begleiter auf sich ruhen. Die Männer würden bei ihm bleiben, gleichgültig, was geschah. Er durfte jedoch ihr Leben nicht aufs Spiel setzen, weil er sich einer Illusion hingab.
    „Wir warten noch zehn Minuten" entschied er. „Sollte Atlan bis dahin nicht aufgetaucht sein, gehen wir an Bord von Redhorses Korvette und verlassen Tamanium und das Luum-System."
    Niemand antwortete. Die Raumfahrer wußten, wie schwer Rhodan diese Entscheidung gefallen war.
    „Nein", sagte Mirona Thetin. „Du kannst dich noch retten. Warum willst du dein Leben aufs Spiel setzen? Laß mich hier liegen. „ „Ich will nicht, daß du hier verbrennst", sagte Atlan.
    „Warum mußte es dazu kommen ..." fragte Atlan verzweifelt.
    „Ich wußte es", erwiderte Mirona. „Ich wußte von Anfang an, daß es so enden würde. Aber ich wollte es nicht wahrhaben. Die ganze Zeit über lagen die Liebe und der Wille zur Macht in meinem Innern in Streit."
    „Und wer hat gesiegt?"
    Sie deutete wortlos auf den Fernschalter des Transmitters. Ich hätte dich töten können, sagten ihre Blicke. Aber ich habe es nicht getan. Ich habe mich für unsere Liebe entschieden - im Gegensatz zu dir.
    Er las dies alles aus ihrem Blick, ohne einen Vorwurf darin zu erkennen.
    Jetzt, unmittelbar vor ihrem Tod zeigte sich die innere Gelassenheit dieser Frau. Bisher hatte sie diesen Charakterzug durch ihr rätselhaftes Auftreten immer zu überspielen gewußt.
    Ein wilder Gedanke durchzuckte Atlans Gehirn.
    „Mirona!" rief er und schüttelte sie behutsam. „Hast du jemals
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