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0299 - Am Ende der Macht

Titel: 0299 - Am Ende der Macht
Autoren: Unbekannt
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konnten, ohne Krieg zu führen. Die Tefroder brauchten Sauerstoffwelten zum Leben, während die Methans nur an Planeten interessiert waren, die eine Wasserstoff-Methanatmosphäre besaßen. Von diesem Gesichtspunkt aus betrachtet, schien es nur vernünftig zu sein, wenn beide Seiten Frieden schlossen.
    Der lange Kampf gegen die MdI war nun zu Ende. Wenn Rhodan zurückdachte, dann wunderte er sich, daß die Menschheit ihn überstanden hatte. Seit langer Zeit konnte er sich jetzt wieder einmal mit dem Aufbau des Imperiums beschäftigen.
    Er dachte an Mory und an die Kinder. Nach all den Jahren, die er dank des Zellaktivators gelebt hatte, war er immer noch entschlossen und voller Tatkraft. Das war der Beweis daß der Mensch planen und handeln konnte, solange er lebte.
    Im Unterbewußtsein hörte Rhodan den Lautsprecher des Interkoms knacken, aber es dauerte einige Zeit bis er begriff, daß die Nachricht, die von der Zentrale aus übermittelt wurde, ihm galt.
    „Lordadmiral Atlan erwartet Sie in der kleinen Schleuse im zwölften Deck, Sir", sagte Cart Rudo.
    Perry Rhodan erhob sich. Durch den gleichen Antigravschacht, den auch die Maahks benutzt hatten verließ er den Raum. In Höhe des zwölften Decks verließ er den Schacht und begab sich zur Schleuse Er wunderte sich nicht, als er Atlan allein dort antraf. Der Arkonide trug einen Schutzanzug. Einen zweiten Anzug hielt er für Rhodan bereit. Vor der Schleusenkammer lag eine leblose, mit einem Tuch bedeckte Gestalt.
    „Ich weiß nicht, ob ich sie hinausstoßen kann", sagte Atlan.
    „Deshalb bat ich dich hierher."
    Rhodan zog sich den Anzug über und verschloß seinen Helm. Er nickte dem Arkoniden zu. Atlans Bewegungen erschienen ihm zeitlupenhaft. Seit seiner Rettung hatte der Arkonide nur wenig gesprochen.
    Atlan bückte sich und zog das Tuch ein Stück herunter.
    Mirona Thetins Gesicht war von eigenartiger Starre. Es war nicht das Gesicht eines Menschen, der im Tod Frieden gefunden hatte, überlegte Rhodan.
    „Wir sollten es hinter uns bringen", sagte Rhodan ruhig, als er spürte, daß Atlan die Tote immer noch anstarrte.
    Sie traten nebeneinander in die Schleusenkammer. Atlan betätigte den Schalthebel, und die äußere Schleusenwand glitt zur Seite. Der Weltraum wurde sichtbar. Zwei helle Sterne lenkten Rhodans Aufmerksamkeit auf sich. Einer dieser Sterne war Tamanium. Er hatte sich in eine Atomhölle verwandelt und strahlte jetzt heller als seine Sonne.
    „Tamanium", sagte Atlan, der den gleichen Gedanken wie Rhodan zu haben schien. „Es wird nicht lange dauern, dann wird seine Leuchtkraft nachlassen. Der Planet wird nicht mehr zu sehen sein ..."
    „Der Zentralplanet der MdI", antwortete Rhodan. „Ich habe nie geglaubt, daß wir ihn eines Tages finden würden."
    Atlan bückte sich und schob Mirona Thetin zum Schleusenrand.
    „Sie wird eine endlose Reise antreten", sagte er. „Ich hoffe, daß sie niemals in den Gravitationsbereich eines Sternes gerät."
    Er trat zur Seite und hielt sich an der Schleusenwand fest.
    „Gib ihr einen Stoß!" sagte er.
    Rhodan schob die Tote aus der Schleusenkammer. Die beiden Männer sahen Mirona Thetin langsam davontreiben.
    „Du lebst seit über zehntausend Jahren", sagte Rhodan zu dem Arkoniden. „Wenn noch einmal die gleiche Zeit verstrichen ist, wirst du dich nicht mehr an Mirona erinnern können."
    Sie verließen die Schleusenkammer und legten ihre Schutzanzüge ab.
    „Ich werde sie niemals vergessen", sagte Atlan. „Selbst in zehntausend Jahren nicht ..."
     
    ENDE
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