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0297 - Straße in die Hölle

0297 - Straße in die Hölle

Titel: 0297 - Straße in die Hölle
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wenn die Hölle stirbt, sterben sie mit. Dann rettet sie nichts.«
    »Trotzdem«, sagte Zamorra. »Ich brauche Zeit. Ich werde dich rufen, wenn ich einen Entschluß gefaßt habe. Wie und wo kann ich dich erreichen?«
    Asmodis grinste.
    »Du kennst doch die alten Geschichten. Denke intensiv an mich, und ich werde dir erscheinen.« Er lachte wieder meckernd, erhob sich von seinem Stuhl und war in einer leichten Körperdrehung verschwunden. Nur ein kurzes Flirren, das sofort wieder erlosch, und leichter Sshwefeldunst zeugten davon, daß er hier gewesen war.
    ***
    Kurz darauf tauchten Bill Fleming und Manuela Ford auf. »Wißt ihr eigentlich, daß es inzwischen Mittag ist? Ihr wollt wohl den ganzen Tag verschlafen«, protestierte die braunhaarige Schönheit aus Germany. »Dabei hatten wir doch für heute schon ein umfangreiches Programm…«
    »Nix Programm«, winkte Zamorra ab. »Es gibt Ärger.«
    »Ihr habt randaliert und müßt das Hotel wechseln«, riet Bill Fleming.
    »Wir hatten Besuch von Asmodis«, sagte Zamorra trocken.
    Bill begann sich auffällig umzusehen.
    »Was hast du?« fragte Nicole.
    »Ich suche das, was vielleicht von ihm übriggeblieben ist. So ein paar hübsche Schwefelflecken an der Wand, vielleicht ein Hornsplitter unterm Teppich…«
    »Wir haben uns friedlich getrennt. Außerdem wird er wiederkommen, wenn wir ihn rufen. Und ich fürchte, es wird uns nichts anderes übrigbleiben, als mit ihm zusammenzuarbeiten.«
    Bill Fleming schüttelte besorgt den Kopf. »Du hast zu heiß gebadet«, vermutete er. »Oder solltest du inzwischen die Seiten gewechselt haben? Gestern warst du noch einigermaßen normal, oder habe ich mich da so getäuscht?«
    Zamorra winkte ab. »Laß dir die Sache erzählen.« Er berichtete. Bill Flemings Augen wurden immer größer. Schließlich ballte er die Fäuste. »Wir finden die Mädchen und holen sie heraus«, sagte er. »Und dann kann Asmodis meinetwegen zur Hölle fahren.«
    »Beziehungsweise mit ihr in die Luft fliegen«, ergänzte Manuela.
    »Ich bin mir nicht sicher, ob wir das schaffen«, sagte Zamorra. »Asmodis gibt sich in diesem Punkt sehr sicher. Er hat mit Sicherheit genügend Fallen und Abschirmungen eingebaut, daß niemand zu den Zwillingen durchdringt.«
    »Vor hundert Jahren hielten die Leute es noch für unmöglich, zum Mond zu fliegen«, sagte Bill. »Und vor tausend Jahren hielt man die Erde für eine Scheibe.«
    »An der Idee ist durchaus was dran«, flachste Manuela. »Wäre sie eine Kugel, müßte man doch irgendwann stark ins Rutschen kommen und schließlich herunterfallen.«
    »Wir sollten uns lieber darum kümmern, wo Asmodis die Girls versteckt hält« sagte Bill, »als irgend welchen Unsinn zu verzapfen. Zamorra, was sagt dein Blechteller?«
    »Das ist kein Unsinn, sondern eine streng wissenschaftliche Annahme«, protestierte Manu noch leise, bis ihr Bill den Mund zuhielt. Sie biß sanft zu, erreichte damit, daß er die Hand zurückzog und seine Lippen nahm. »Beißt du jetzt auch noch?« murmelte er.
    »Ich knabbere höchstens«, gestand sie und erwiderte seinen Kuß. Aber dann wurden sie beide ziemlich schnell wieder ernst.
    Zamorra hatte sein Amulett abgenommen, den »Blechteller«, und hielt es in den Händen. Er versuchte es mit einem Gedankenbefehl zu aktivieren, aber es streikte wieder einmal und ließ sich erst zwingen, als er einige der erhaben gearbeiteten Schriftzeichen verschob. Da flimmerte es leicht auf.
    »Ich will versuchen durchzukommen«, sagte Zamorra. »Vielleicht klappt es ja ausnahmsweise wieder einmal. Aber dazu brauche ich jetzt erst einmal absolute Ruhe.«
    Die anderen nickten. Sie wußten zwar, daß Zamorra nicht so leicht zu stören war, wenn er sich mit parapsychologischen Dingen beschäftigte, aber die Stärke der Störung hing von seiner jeweiligen Stimmung ab.
    Der Parapsychologe versenkte sich in Halbtrance. Schon vor langer Zeit hatte er darauf trainiert, sich im Notfall innerhalb von Sekunden zu versenken. Denn manchmal mußte er innerhalb weniger Augenblicke magische Kräfte einsetzen können, um sich gegen dämonische Angriffe zu wehren. So erreichte er auch diesmal in kürzester Frist jenen Zustand, in dem die Kräfte des Unterbewußtseins am stärksten hervortreten und wirksam gemacht werden können.
    Das einmal aktivierte Amulett nahm jetzt seine Geistesbefehle auf. Zamorra versuchte, sich der silbernen Scheibe mit gedanklichen Bildern verständlich zu machen. Vorsichtig und konzentriert ging er schrittweise
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