Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0296 - Mandraka, der Schwarzblut-Vampir

0296 - Mandraka, der Schwarzblut-Vampir

Titel: 0296 - Mandraka, der Schwarzblut-Vampir
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
interessieren.«
    »Weshalb nicht? Wir könnten, sobald du Sinclair und seinen Freunden entsagt hast, zusammenarbeiten. Das wäre doch nicht schlecht, oder?«
    »Ich verachte die Hölle. Ich habe deine Tochter Asmodina gehaßt und vor ihr deinen Diener, den Schwarzen Tod. Und ich werde dich erst recht hassen, Asmodis.«
    »Dann wären wir also Feinde?«
    »So ist es!«
    Der Teufel erhob sich mit einem Ruck. Sofort nahm Myxin eine gespannte Haltung ein, aber Asmodis tat nichts, was auf einen Angriff hindeutete.
    Noch nicht…
    »Du weißt, daß ich diejenigen vernichte, die meine Feinde sind. Und das werde ich auch bei dir so halten. Keine Ausnahme, Magier. Wir werden nie zusammenkommen.«
    »Versuch es!«
    »Und ob!«
    Im nächsten Augenblick griff der Satan an!
    ***
    Wir befanden uns auf der Erde, in einer normalen Welt und nicht in einer anderen Dimension. Ich war mir da ziemlich sicher. Wenn einer wie ich viele Abenteuer in anderen Dimensionen hinter sich gebracht hat, dann spürt er einfach, wo er sich befindet. Vielleicht hatte mich der Satan in eine fremde Dimension verschleppt gehabt. Ich spürte eine feuchtkalte Luft, wie sie zum Spätherbst paßte. Die äußeren Einflüsse stimmten also, und das eben machte mich so sicher.
    Der Sarg schaukelte. Von vier Vampiren wurde er weiterhin getragen. Die Monstren waren nicht gleich groß, deshalb konnte die Totenkiste auch nicht in einer waagrechten Lage bleiben. Sie wurde hin und herbewegt, so daß ich mir vorkam wie auf einem schwankenden Schiff. Und noch ein Vergleich fiel mir ein.
    Ich hätte auch ein Toter sein können, den man zur Beerdigung schaffte.
    Gleichmäßig erklangen die Schritte. Dieses monotone Geräusch zerrte an meinen Nerven, und ich wünschte mir das Ziel endlich herbei, aber den Gefallen taten mir die anderen nicht, also mußte ich mich weiterhin in Geduld fassen.
    Und so gingen wir.
    Natürlich war ich gespannt, was man mit mir vorhatte. Obwohl die Vampire nur auf Schwarzes Blut scharf waren, konnte ich mir vorstellen, daß sie mich nicht am Leben ließen. Es widersprach einfach ihrer Mentalität, so etwas zu tun.
    Der Sarg war auch nicht gepolstert. Rücklings lag ich auf dem unteren Brett. Jeden Stoß spürte ich, und er katapultierte mich stets in wechselnde Richtungen.
    Dieses Wegschleppen glich allmählich einer Tortur. Ich begann damit, über meine Fluchtchancen nachzudenken. Eigentlich hätte ich nur aus dem Sarg zu springen brauchen und wegzurennen, doch ich wollte erstens wissen, wo man mich hinschaffte, und zweitens hätte ich gern meine Waffen zurückgehabt, denn sie wollte ich den Vampiren doch nicht überlassen.
    Ich startete dennoch zu einem Versuch, hob den Kopf und schielte über den Rand.
    Sofort war jemand da. Es war der Vampir, der meinen Dolch besaß. Er bewegte sich zwischen den beiden Trägern an der rechten Sargseite, schaute mich mit verzerrtem Gesicht an und hatte die Waffe gezückt, wobei die Klinge auf meine Brust wies.
    Ich grinste. »Schon gut, mein Freund, ich will ja nichts.« Dann legte ich mich wieder zurück.
    Angst verspürte ich nicht. Die war verflogen. Auch die Bisse am Hals schienen verkrustet zu sein. Jedenfalls merkte ich nichts von ihnen.
    Abermals verging Zeit.
    Hin und wieder gelang es mir doch, einen Blick über den Sargrand zu werfen. Wir befanden uns in einer einsamen Landschaft. Ich sah keine Lichter. Weder Häuser, Straßen noch andere Anzeichen, die auf ein bewohntes Gebiet hindeuteten.
    Einmal fiel mir der Mond auf. Ich kannte ihn stets als einen fahlgelben Gesellen. Entweder voll, halbrund oder halb, aber die Farbe, die er jetzt aufwies, hatte ich bei ihm noch nie gesehen.
    Dunkelrot!
    Ein blutroter Mond über einem Land, das meiner Schätzung nach auf der Erde lag.
    Wo konnte das sein?
    Es war müßig, nach einer Antwort zu suchen. Wir hätten uns in England befinden können, auch auf dem europäischen Festland, Irland oder Schottland. Das spielte keine Rolle.
    Dann fiel mir Ungarn ein, und ich dachte an die Worte des Teufels.
    Es war Asmodis gewesen, der dieses Land erwähnt hatte.
    Vielleicht waren wir dort.
    Ein heftiger Ruck zur linken Seite unterbrach meinen Gedankenstrom. Ich hatte auch keine Ahnung, aus welchen Gründen sich die vier Träger plötzlich so unerwartet heftig bewegten, jedenfalls kippte ich nach links weg und stieß auch hart mit dem Schulterknochen gegen den Sargrand, was mir einen Fluch entlockte. Jetzt wollte ich doch sehen, wo wir gelandet waren, kam für einen Moment
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher