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0295 - Grauen hinter festen Türen

0295 - Grauen hinter festen Türen

Titel: 0295 - Grauen hinter festen Türen
Autoren: Grauen hinter festen Türen
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weiter?«
    »Weiter? Ganz einfach! Am nächsten Abend oder vielleicht schon früher liest Hersdale in der Zeitung, daß ein gewisser Mann tot — wahrscheinlich ermordet — aufgefunden worden sei. Er erinnert sich, daß er diesen Mann gesehen hat. Er ruft Professor Heath an und teilt ihm mit, er habe den Toten doch vor der Wohnungstür getroffen. Vielleicht hatte Paulsen sogar gesagt, daß er zum Institut fahren werde, aber was ist nun das Ergebnis dieses Anrufes von Hersdale bei Heath? Hersdale wird ebenfalls ermordet!«
    Ich schwieg einen Augenblick und spielte meine letzten Trümpfe dann sehr rasch aus.
    »Paulsen wurde von Heaths Mordmaschine umgelegt. Weiß der Teufel, warum. Vielleicht allein deshalb, weil Heath die Maschine eben damit einmal ausprobieren wollte. Es kann einem vielleicht einmal in den Kopf steigen, wenn man eine Maschine konstruiert hat, von der man glaubt, sie müßte morden können, morden mit unheimlicher Präzision und furchtbarer Gewalt. Danach bringt Heath die Leiche zu der Baustelle, um sie dort unter einem Berg von Beton verschwinden zu lassen. Dabei wird er ertappt durch die Aufmerksamkeit eines jungen Polizisten. Wir werden noch heute nacht bei Heath eine sehr gründliche Haussuchung machen. Und ich möchte wetten, daß wir Schuhe finden, Phil, an denen Erde klebt, die genauso zusammengesetzt ist wie die Erde auf der Baustelle.«
    Phil nickte stumm, während ich fortfuhr:
    »Dann aber kreuzt Hersdale plötzlich auf und sagt, er hätte den Mann vor Heaths Wohnungstür gesehen, der jetzt plötzlich tot ist. Und da begeht Heath einen Fehler. Er glaubt, wenn die Polizei vielleicht von Hersdale erfahren würde, daß Paulsen, der seine Schwester bei Heath im Institut gesucht hat, an Heaths Wohnungstür war, daß er dann mit unliebsamen Fragen zu rechnen hätte. Er weiß ja nicht, daß wir über den Taxifahrer sowieso davon unterrichtet waren, daß Paulsen vor Heaths Wohnungstür gewesen sein muß! Es war gar nicht nötig, Hersdale umzubringen! Er hätte uns nichts verraten können, was wir nicht ohnehin schon gewußt hätten!« :
    Etwas krachte. Wir fuhren auf. Der Bleistift, den Heath von meinem Schreibtisch genommen hatte, war in der Mitte durchgebrochen. Heath aber war aufgesprungen und starrte mich aus weit hervorquellenden Augen an.
    »Nein!« rief er. »Nein, sagen Sie, daß das nicht wahr ist!«
    »Es ist wahr«, wiederholte ich ernst. »Wir wußten längst, daß Paulsen an ihre Wohnungstür gekommen ist, bevor er ermordet wurde. Hersdale hätte uns das ruhig sagen können. Wir hätten deswegen noch nicht den geringsten Verdacht gegen Sie gehabt. Paulsen wollte doch seine Schwester besuchen, die bei Ihnen wohnt. Was hatte das schon mit Ihnen zu tun?«
    Heath stand eine Weile starr. Dann sackte er kraftlos auf seinen Stuhl zurück.
    »Ich wußte nicht, daß es ihr Bruder war«, sagte er mit krächzender Stimme.
    »Ich dachte anfangs, die Namen stimmten nur zufällig überein. Er stand abends plötzlich in der Tür des Institutes und fragte nach seiner Schwester. Ich erinnerte mich an Zeitungsbilder, die ich von .ihm gesehen hatte. Er war ein gesuchter Verbrecher. Ein Mann, der ohnehin keine Zukunft hatte. Da beschloß ich, an ihm das Experiment zu machen, das mich unentwegt beschäftigte, seit ich die Maschine konstruiert hatte. Ob man sie dazu verwenden konnte, einen Menschen zu töten. Ich gab der Maschine durch die Zahlenkombination den Befehl, wenn sich innerhalb der nächsten fünf Minuten ein Mensch im Raume aufhalten sollte, ihn mit einem kräftigen Hebelschlag am Hals zu treffen. Danach verließ ich unter dem Vorwand, daß ich Myrna Paulsen treffen wollte, den Raum. Wenige Minuten später hörte ich ein furchtbares Geräusch. Ich sah nach. Paulsen war tot. Die Maschine stand ruhig an ihrem Platz. Sie hatte dem Befehl gehorcht.«
    Myrna Paulsen stieß einen leichten Schrei aus. Sie rückte weit von Heath weg.
    »Aber wie ist Paulsen ins Institut gekommen, ohne vom Pförtner gesehen zu werden?« fragte ich gespannt.
    Heath zuckte kraftlos die Achseln.
    »Keine Ahnung. Wahrscheinlich ist er über die Mauer geklettert, weil er sich vom Portier nicht sehen lassen wollte. Schließlich war er ein gesuchter Mann. Bei einem Wissenschaftler hielt er es wohl nicht für nötig, sein Gesicht zu verstecken. Offenbar gehörte er zu den Leuten, die einen Wissenschaftler immer noch für einen vertrottelten Spezialisten halten.«
    »Und wie haben Sie Hersdale getötet?« fragte Phil.
    »Das
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