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0295 - Grauen hinter festen Türen

0295 - Grauen hinter festen Türen

Titel: 0295 - Grauen hinter festen Türen
Autoren: Grauen hinter festen Türen
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übrig.
    »Also nun weiter!« forderte Masterson. »Mit dem Schnaps ging’s los! Und wie ging es weiter?«
    »Ach, Mister Detektiv, das weiß ich verdammt nicht mehr genau. Ich habe eben ein paar Schnäpse mitgetrunken und dann war’s in meinem Kopf auf einmal ganz komisch. Es ging richtig drunter und drüber.«
    »Aber die Shooter-Boys wollten doch etwas Bestimmtes von Ihnen? Was war das?«
    »Ach, sie haben mich richtig ’reingelegt. Wie es in meinem Kopf schon so komisch war, fingen sie auf einmal an und wollten mich ärgern. Sie wüßten aber Eisenstangen, die ich nicht krummkriegen könnte und so. Das hat mich aufgeregt. Ich habe ihnen gesagt, sie sollten mir diese verdammten Eisenstangen einmal bringen! Ich würde sie ihnen zu jedem Buchstaben zurechtbiegen, den sie haben wollten.«
    Die bloße Erinnerung schien Big Tom noch ärgerlich zu finden. Sein Gesicht hatte sich verfinstert, als er fortfuhr:
    »Sie sagten, sie könnten mir die Stangen nicht bringen, und es wäre auch gar nicht nötig, denn ich bekäme sie ja doch nicht krumm, die Stangen, die sie meinten. Das hat mich noch mehr gefuchst. Na ja, und irgendwann sind wir dann eben alle aufgebrochen mit dem Wagen der Shooter-Boys und sind in die Stadt gefahren. Mir war schon nicht mehr komisch, mir war schon richtig verrückt. Alles drehte sich. Ich weiß bloß noch, daß ich auf einmal vor einer Wand mit einem großen Fenster stand. Und vor dem Fenster waren lauter dicke Eisenstangen in die Wand eingelassen. Na, ich hab’s denen vielleicht gezeigt, ob ich die Dinger krummkriegte! Auseinandergefädelt habe ich die Stangen, daß Fizzy durchklettern konnte, so breit war das Loch, das ich ihnen auseinandergebogen hatte.« Masterson gab einem der Sergeanten einen Wink. Lautlos verließ der Mann das Zimmer. Der Leutnant aber wandte sich wieder seinem riesigen Besucher zu.
    »Erzählen Sie doch weiter! Das ist eine sehr interessante Geschichte.«
    »Wie es weiterging, weiß ich nicht mehr. Ich weiß bloß noch, daß Fizzy durch das Loch zwischen den auseinandergebogenen Stangen geklettert ist. Aber von da ab weiß ich gar nichts mehr. Der verfluchte Schnaps muß dran schuld gewesen sein.«
    »Sicher«, nickte Masterson. »Alkohol kann das Gedächtnis lahmsetzen. Wann waren Sie denn wieder zu Hause?«
    »Keine Ahnung, Mister Detektiv. Ich weiß bloß, daß ich am nächsten Morgen bald sterben wollte, wie ich munter wurde. Himmel, so hundeelend habe ich mich noch nie gefühlt!«
    Wir warteten ein paar Minuten, während derer Big Tom düster vor sich hinstarrte. Dann erschien der Sergeant wieder.
    »Drunten in der Downtown«, sagte er mit einem Kopfnicken. »Am selben Abend, als Paulsen umgebracht wurde, zwischen 9.20 und 10.15 im East Broadway, das Juwelengeschäft Hendriks. Die Beute beträgt ungefähr vierzehntausend Dollar in Gold und Schmuckwaren.«
    »Sieh mal an«, sagte Masterson. »Was wir in diesem Fall so alles nebenbei aufwickeln. Aber immerhin. Paulsen könnte sie dabei überrascht haben. Noch hängt alles drin. Wir müssen uns die Shooter-Boys kaufen. Und zwar sofort. Kommen Sie mit, Cotton?«
    Ich dachte einen Augenblick nach, dann schüttelte ich den Kopf.
    »No, Masterson. Nehmen Sie es mir nicht übel, aber mein Interesse an dieser Sache ist erlahmt.«
    »Ich verstehe dich nicht!« meinte Phil mit einem Kopfschütteln. »Ich möchte dabei sein.«
    »Es hindert dich doch niemand daran«, erwiderte ich lächelnd. »Wir müssen doch nicht pausenlos zusammenhocken wie die Siamesischen Zwillinge! Fahr mit und erzähle mir morgen früh, was es gegeben hat! Gute Nacht, Herrschaften!«
    Zur Bekräftigung meiner Worte gähnte ich noch einmal tüchtig, dann winkte ich ihnen zu und ging. Ich hatte etwas anderes vor.
    ***
    Die Geschwister Roger, Tim und Fizzy Miller bewohnten gemeinsam einen Wohnwagien auf dem Platz, wo auch die anderen Artisten und Mitglieder der kleinen Truppe ihre Wohnwagen stehen hatten.
    »Ihr habt ja gehört, daß es sich gleich um drei Kunstschützen handelt«, sagte Detektiv-Leutnant Masterson leise zu den acht Detektiven, die er mitgenommen hatte. »Also laßt so wenig wie möglich von euch sehen. Es steht zu erwarten, daß die Burschen besser schießen können als wir.«
    Seine acht Mitarbeiter nickten schweigend. Phil fragte:
    »Wie wollen wir Vorgehen, Masterson?«
    »Ich werde den Wohnwagen betreten und die drei auffordern, mit erhobenen Händen und einzeln herauszukommen.«
    »Das ist aber gefährlich!« wandte Phil ein.
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