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0295 - Der Schädel des Zauberers

0295 - Der Schädel des Zauberers

Titel: 0295 - Der Schädel des Zauberers
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wegen der hohen Frachtkosten der Fluglinien. Statt dessen werde ich mich dann in Houston völlig neu einkleiden mit allem, was ich so brauche.«
    Zamorra atmete tief durch.
    »Das einzige, was ich dir bewillige«, murmelte er bedrohlich düster, »wird ein halber Dollar sein. Zum gegenwärtigen Wechselkurs bekommst du dafür eineinhalb Meter Bindfaden und einen Fünf-Quadratzentimeter-Fetzen Stoff, und daraus kannst du dir ein Tanga-Höschen anfertigen…«
    »Du bist ein böser, raffgieriger Mensch!« fauchte Nicole. »Gönnst mir aber auch gar nichts! Bestimmt hast du schottische Vorfahren…«
    »Wer hat denn zuerst vom Sparen geredet, eh? Und sage mir nicht, du sähest in einem Tanga-Höschen nicht außerordentlich reizvoll aus. Was die schottischen Vorfahren angeht - du warst selbst dabei, als Sir Bryont Saris ap Llewellyn von Llewellyn Castle mich in seinen Clan adoptierte… Ich glaube, ich sollte bei Gelgenheit mal wieder den Kilt tragen…«
    »Aber nicht in Houston! Untersteh dich«, drohte Nicole und verstärkte ihre Drohung durch einen stürmisch wilden Kuß.
    Drei Stunden später saßen sie im Flugzeug und jagten via Paris und New York nach Houston.
    ***
    Das Netz war gesponnen, und in seinem Mittelpunkt hockte Corros, der Schrumpfkopf, in seiner Schilfhütte. Er war unzufrieden. Er hatte nur einen Teilerfolg erreicht. Man war aufmerksam geworden, aber offenbar hatte er die telepathischen Kräfte der beiden Mädchen überschätzt. Sie hatten die Spur nicht gefunden, die er ausgelegt hatte.
    Vielleicht war es auch die Entfernung, die zu groß war… Immerhin waren es gut viertausend Kilometer, die überbrückt werden mußten. Für Corros eine Kleinigkeit, für andere vielleicht nicht.
    Corros rief Taró zu sich, den Gealterten. »Du wirst mein Auge sein, mein Ohr und meine Hand«, befahl er.
    Er versetzte sich in magische Halbtrance und träumte seinen Diener Taró nach Houston. Denn dorthin würde Zamorra kommen.
    ***
    Die Zwillinge waren zum Flughafen hinausgefahren. Sie wußten, wann die Maschine mit Zamorra und Nicole aufkreuzen mußte. Larkins Tod hatte sich nachmittags um fünfzehn Uhr abgespielt. Eine Stunde später hatten sie mit Zamorra telefoniert. Durch die Zeitverschiebung war es in Frankreich etwa dreiundzwanzig Uhr gewesen, aber auch nachts flogen Flugzeuge von Kontinent zu Kontinent. Die beiden Mädchen hatten sich erkundigt. Mit zwei Zwischenlandungen und Flugzeugwechsel dauerte die Reise von Lyon nach Houston etwa acht Stunden, und vor zwei Uhr nachts in Frankreich konnte Zamorra nicht abfliegen. Das war etwa neunzehn Uhr in Houston. Und nun war es hier drei Uhr nachts.
    Der Flughafen außerhalb der riesigen Stadt war hell erleuchtet und wirkte alles andere als ausgestorben. Trotz der Nachtstunden wimmelte es hier wie in einen Ameisenhaufen mittlerer Größe. Menschen mit und ohne Gepäck hasteten hin und her, Lautsprecherdurchsagen riefen zu Flügen auf oder machten auf Landungen aufmerksam. Monica und Uschi hatten es sich im Flughafenrestaurant gemütlich gemacht, das auch nachts geöffnet war. Das wenige Reisegepäck, das sie bei sich hatten, lag in einem Schließfach. Nach Larkins Tod konnten sie seine Suite verständlicherweise nicht weiterbenutzen, da diese erstens für sie zu teuer war, zweitens von der Polizei versiegelt worden war. Experten waren auf den Fall angesetzt worden und sollten herausfinden, wieso Larkins Kopf so plötzlich hatte schrumpfen können.
    Das begriff immer noch niemand.
    Monica und Uschi hatten indessen nicht vor, zwischendurch noch einmal in einem Hotel zu logieren, ehe Zamorra aufkreuzte. Wer konnte wissen, was dann geschah? Eine Zimmerbuchung kostete nur unnötig Geld, und die Reisekasse wurde durch die ausgedehnte USA-Tour ohnehin schon erheblich strapaziert.
    So warteten sie hier am Flughafen ab.
    Mit einer halben Stunde Verspätung landete die Maschine aus New York. Wenig später kamen Zamorra und Nicole durch den Zoll, Zamorra mit Handkoffer und Nicole mit einer recht kleinen Reisetasche. Monica und Uschi sahen sich erstaunt an. Nicole kannten sie eigentlich anders. Die reiste doch sonst nur mit wenigstens drei großen Koffern!
    Hatte hier der Blitz eingeschlagen?
    Die Begrüßung war kurz und herzlich. Umarmung, Freundschaftskuß, und dann redeten sie gleichzeitig aufeinander ein. Die Zwillinge sprudelten ihr Erlebnis noch einmal hervor.
    »Nicht hier«, blockte Zamorra ab. »Wir fahren zu dem Hotel, in dem es passierte, quartieren uns da ein und
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