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0293 - Zombies, die vom Himmel fallen

0293 - Zombies, die vom Himmel fallen

Titel: 0293 - Zombies, die vom Himmel fallen
Autoren: Jason Dark
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dunklen Nachthimmel erklang das Geräusch, und plötzlich war ein Schatten da, der dem eines riesigen Vogels glich und mit lautem Motorengedröhn über die Oase hinwegflog. Ein Flugzeug.
    Kesefel hatte ihm so lange nachgeschaut, bis es nicht mehr zu sehen gewesen war. Und er hatte sich dabei seine Gedanken gemacht. Man konnte ihm vieles nachsagen, aber dumm war er nicht, obwohl er das Schreiben nicht gelernt hatte. Kesefel besaß ein hervorragendes Gedächtnis. Er erinnerte sich an die Zeiten, die schon Jahre zurücklagen. Damals herrschte Krieg. Fremde waren in das Land eingefallen. Mit Panzern und Flugzeugen waren sie gekommen und hatten die Wüste durchquert, die oft genug stärker gewesen war als die Fremden. Sie hatten sich bekämpft, und jede Partei versuchte, die Einheimischen auf ihre Seite zu ziehen.
    Es hatte Verrat gegeben. Schüsse waren gefallen. Tote lagen im heißen Sand. Eine gnadenlose Zeit war das gewesen, in der Allah seine Augen geschlossen hielt, um das Elend nicht sehen zu müssen.
    Und die Flugzeuge waren immer wieder geflogen. Unheimliche Vögel. Groß, wuchtig. Monstren aus Metall und sehr gefährlich. Sie brachten nicht nur Menschen herbei, sondern auch den Tod. Aus den metallenen Vögeln wurde geschossen. Oft fielen auch Bomben, die große Krater rissen und viele Menschen töteten.
    Kesefel hatte sich die schwarzen Flugzeuge immer sehr genau angesehen. Deshalb wußte er auch, daß der große, metallene Vogel, den er in den letzten Tagen so oft gesehen hatte, zu den Flugzeugen gehörte, die vor langer Zeit einmal geflogen waren.
    Kamen sie jetzt wieder? Begann diese schreckliche Zeit von neuem? Der alte Mann wollte es nicht glauben. Er hätte zumindest etwas gehört, wenn dem so gewesen wäre. Es gab zu viele Menschen, die schon vieles wußten und es auch weitertrugen. Von dieser Maschine wußte keiner etwas. Man stand vor einem Rätsel.
    Der alte Kesefel griff in die Tasche und holte ein Stück Brot hervor. Er schob es zwischen die dünnen Lippen und kaute es langsam durch, während er in die Wüste schaute, die wegen ihrer Hügel und Täler wie ein erstarrter Fluß wirkte.
    Der Sand schimmerte in der Nacht seltsam blau. Am Himmel stand ein blasser Mond, umringt von zahlreichen Sternen, von denen jeder eine Botschaft für den einsamen alten Mann hatte.
    Er fühlte, daß er nicht mehr lange leben würde. Die Wüste war gnadenlos. Sie breite sich weiter aus und wollte auch diese Oase, in der er sein Leben verbracht hatte, nicht verschonen. Wenn die Oase starb, wollte Kesefel auch nicht länger leben.
    Die meisten hatten die Oase schon verlassen. Besonders die jungen Leute. Sie zog es nach Norden, wo die großen Städte und das Meer lagen. Dort konnten sie Geld verdienen, denn da gab es auch die hohen Häuser, in denen die Fremden wohnten.
    Kesefel hatte sie nie gesehen, nur von ihnen gehört. Er wollte sie auch nicht besuchen. Seine Heimat war die Wüste.
    Der Wind brachte Staub und Sand mit. Feine Körner, die gegen die Haut des Mannes getrieben wurden und piekten. Das merkte der Alte nicht mehr, er hatte sich längst daran gewöhnt.
    Obwohl er keine Uhr trug, wußte er genau, daß die Tageswende bald einbrechen würde. Zu der Zeit hatte er immer das Brummen gehört.
    Auch heute war es so.
    In der Ferne begann es.
    Ein dumpfes, aber gleichmäßiges Grollen, das über den Himmel schwebte. Die Luft trug den Schall weiter und über die Oase hinweg, so daß Kesefel sich darauf einrichten konnte, sehr bald die Maschine am Himmel zu sehen.
    Sie flog immer sehr tief. Manchmal wühlten die Wirbel der Propeller gewaltige Sandwolken auf, die das Flugzeug begleiteten und die Bäume in den Oasen mit einem wahren Sandregen überschütteten.
    Hinter den Hügeln tauchte sie auf.
    Ein schwarzer, unheimlich wirkender Koloß, der einen großen Schatten auf den Boden warf. Beinahe träge bewegte sich die Maschine durch die Luft. Die beiden Propeller waren zu wirbelnden Kreisen geworden, die den Sand vom Boden hochpeitschten, so daß er die Maschine als lange Fahnen begleitete.
    Kesefel blieb sitzen.
    Er starrte das Flugzeug an. Von Sekunde zu Sekunde wurde es größer. Es hatte keine Positionsleuchten. Ein drohender, gefährlicher Schatten, der die Luft durchschnitt und sich immer mehr der Oase näherte, wobei Kesefel das Gefühl haben konnte, als wollte das Flugzeug die Wedel der Palmen abrasieren.
    Das Dröhnen steigerte sich noch mehr. Es schmerzte in den Ohren.
    Der Sand wurde zur dichten Wolke, klatschte
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