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0293 - Zombies, die vom Himmel fallen

0293 - Zombies, die vom Himmel fallen

Titel: 0293 - Zombies, die vom Himmel fallen
Autoren: Jason Dark
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transportieren. Vielleicht auch Bomben.
    »Nun?«
    Ich hob die Schultern. »Ein Militärtransporter.«
    »Transportmaschine«, verbesserte mich der Colonel.
    »Meinetwegen auch das.«
    »Wollen Sie reden, Colonel?« fragte Sir James.
    »Ich bitte darum.«
    »Gern.«
    Der Soldat setzte sich noch steifer hin und formulierte knapp und präzise seinen Bericht. »Diese Maschine wird längst nicht mehr gebaut, Oberinspektor. Sie stammt aus dem Zweiten Weltkrieg, ist als Bomber konstruiert worden und gleichzeitig als Transporter. Im Afrika-Krieg brachte diese Maschine unsere Fallschirmjäger an die entsprechenden Einsatzorte in den Wüsten. Das vorweg. Wir haben natürlich alle Maschinen in einer Bestandsliste geführt. Auch diese hier war in einer solchen Liste, und die Maschine samt Besatzung galt als abgestürzt. Haben Sie verstanden?«
    »Sicher.«
    »Dann darf ich Ihnen jetzt die Lupe reichen!«
    Er gab sie mir mit der Aufforderung, genau nachzuschauen, was sich hinter den bullaugenartigen Fenstern tat. Es war gut, daß ich die Lupe hatte, sonst hätte ich nämlich kaum etwas erkennen können.
    Sehr genau schaute ich nach, ging Fenster für Fenster durch, und meine Augen wurden groß.
    Ich sah Gesichter.
    Bleich und blaß. Irgendwie seltsam…
    »Sind das die Soldaten?« fragte ich.
    »Wir müssen davon ausgehen«, erwiderte der Colonel.
    Ich ließ die Fotografie sinken und hob den Kopf. »So weit, so gut, Colonel. Aber was habe ich damit zu tun?«
    »Es ist ein Fall für Sie, Oberinspektor. Die Aufnahme ist nicht vor 40 Jahren gemacht worden, sondern vor drei Tagen. Verstehen Sie?«
    Allmählich begriff ich und nickte. »Sie meinen, Colonel, daß die Maschine samt ihrer Besatzung wieder gestartet ist, nachdem sie über 40 Jahre verschollen war?«
    »So muß es sein.«
    Ich nahm noch einmal die Lupe und schaute genau nach. Nein, ich hatte mich nicht getäuscht. Hinter den Scheiben waren blaß und bleich die Gesichter zu sehen.
    »Wie lautet Ihr Kommentar, John?« erkundigte sich mein Chef.
    Ich hob den Kopf. »Wenn die Aufnahme nur wenige Tage alt ist, kann es möglich sein, daß sich jemand das Flugzeug damals unter den Nagel gerissen hat, abwartete und erst jetzt wieder startete, um seine Rundflüge zu machen.«
    »Das könnte sein«, gab Sir James zu.
    »Aber?«
    »Wenn Sie genau schauen, John, und sich vor allen Dingen die Gesichter der im Innern sitzenden Passagiere ansehen, werden Sie feststellen, daß sie erst einmal seltsam bleich wirken. Zum zweiten werden Ihnen die Uniformen auffallen. In der Maschine sitzen Soldaten. Allerdings welche, die bereits seit 40 Jahren nicht mehr am Leben sind. Daß sie trotzdem noch existieren, dafür gibt es eigentlich nur eine Erklärung.«
    »Zombies!« sagte ich.
    Mein Chef nickte.
    ***
    Der alte Kesefel hörte die Stille!
    Er war ein Mensch der Wüste, konnte die Stille hören und mit ihr reden. In der Nacht hockte er meist vor seiner Hütte, die am Rand der Oase lag und von den großen Blättern der Palmen geschützt wurde. Dann starrte er in den dunkelblauen Himmel, sah die Sterne und schaute hinaus in die wellige Weite der Wüste.
    Er lauschte dem Wind, denn er war es, der ihm die Geschichten aus der Unendlichkeit der Wüste herantrug. Der Wind berichtete von den nicht zu messenden Weiten, er erzählte von Menschen, Kämpfern und Abenteurern, von der Vergangenheit und der Gegenwart. Vom großen Krieg und vom Frieden. Der Wind war allwissend, und wenn er die breiten Blätter in den Kronen der Bäume bewegte, raschelte es geheimnisvoll.
    Die Wüste schwieg, die Wüste lebte.
    Das alles wußte der alte Kesefel. Wegen der Kälte hatte er eine Decke um, seinen mageren Körper geschlungen. Auf dem Kopf trug er eine Stoffmütze. Die faltige Haut seiner Hände wirkte wie dünnes Pergament, und das Gesicht war von den Strapazen eines einfachen, aber harten Lebens gezeichnet.
    Die Haut zeigte ein Runen- und Faltenmuster. Augenbrauen hatte der Mann nicht mehr. Die feinen Härchen waren ihm im Laufe der Jahre ausgefallen. In den Höhlen lagen die kleinen Pupillen. Sie glänzten wie dunkle, polierte Knöpfe.
    Bis nach Mitternacht saß der alte Kesefel immer vor seiner Hütte und schaute in die Dunkelheit.
    Jahrelang hatte er dies getan und mit der Natur seine Zwiesprache gehalten. Nichts hatte ihn gestört - bis vor einigen Tagen.
    Da hatte er das Geräusch zum ersten Mal vorgenommen.
    Es war ein Brummen gewesen. Entfernt nur, aber schnell näher kommend und lauter werdend. Aus dem
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