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0293 - Zombies, die vom Himmel fallen

0293 - Zombies, die vom Himmel fallen

Titel: 0293 - Zombies, die vom Himmel fallen
Autoren: Jason Dark
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gegen den mageren Körper des Alten, gegen Hüttenwände und Bäume. Die langen Wedel bogen sich und zitterten.
    Ein unheimliches Bild.
    Dieses Flugzeug war gewaltig. Wenn es abstürzte, würde es alles vernichten und zerstören.
    Beinahe gemächlich flog es über die Oase hinweg, und das Dröhnen der Motoren verschwand allmählich in der Ferne, während sich der Sand nur langsam senkte.
    Kesefel stand auf. Er schüttelte den Sand aus seiner Kleidung, drehte sich um und ging dorthin, wo sich das Herz der Oase, der Brunnen, befand. Er schritt über schmale Pfade, drückte sich an Häusern und Dattelgärten vorbei.
    Auch hörte er die Stimmen.
    Wie immer hatte die Ankunft der Maschine auch die anderen Bewohner aus dem Schlaf gerissen.
    Sie versammelten sich zumeist um den Brunnen, fluchten und schimpften, da wieder ein Teil des Wassers versandet war.
    »Es ist der Scheitan!« rief jemand und drohte mit einer mageren Faust gegen den Himmel. »Der Teufel hat uns diesen Vogel aus Metall geschickt.«
    Die anderen, die seine Worte vernommen hatten, nickten.
    Kesefel hatte sich ein wenig abseits hingestellt. Er schaute auf die Versammelten.
    Es waren nur Männer, die um den Brunnen standen. Die Frauen blieben in den Hütten. Nur manchmal warfen sie scheue Blicke nach draußen.
    »Wir müssen etwas tun!« rief einer, drehte sich und blickte die anderen auffordernd an.
    Von ihnen kam keine Reaktion. Niemand wußte, wie es weitergehen sollte. Man fand sich mit dieser Maschine eben ab. Nur Kesefel wollte das nicht.
    Er trat aus dem Schatten. Als er bemerkt wurde, verstummten die Stimmen der anderen.
    Kesefel gehörte zu den ältesten Bewohnern der Oase, und man zollte ihm den entsprechenden Respekt. Man hörte auf ihn. Was er sagte, hatte Gewicht, und als er sich nun auf den verwitterten Steinrand des Brunnens setzte, schauten ihn die Männer abwartend an.
    »Ihr habt den Vogel aus Metall gesehen, und ihr wißt, daß so ein Flugzeug nicht allein fliegen kann. Es müssen Männer da sein, die es lenken und steuern.«
    Die Umstehenden nickten, während ihre Blicke an den Lippen des Alten hingen.
    »Ich habe die Männer gesehen«, sagte er langsam.
    »Was?« rief jemand.
    »Ja, ich sah sie im Flugzeug. Aus dem großen Krieg weiß ich, daß man sie Besatzung nennt. Und sie trugen Uniformen. Die bleichen Gesichter hatten sie innen gegen die Fenster gedrückt. Sie sahen schaurig aus, bei manchen glaubte ich, die Knochen zu sehen.«
    Bei diesen Worten lief so manchem harten Wüstensohn eine Gänsehaut über den Rücken, denn abergläubisch waren sie allesamt.
    Der Alte fuhr fort: »Ich habe lange überlegt, ob ich mit euch darüber reden soll, und ich habe mich entschlossen, euch meine Meinung zu sagen. Ich habe lange beobachtet, viel geschaut und glaube nun, Bescheid zu wissen.« Er holte tief Luft und schüttelte den Kopf, als wäre es ihm unangenehm, die nächsten Worte zu formulieren. »Die Besatzung, die sich in dem Flugzeug befindet, ist nicht neu. Es sind die Alten, die Grausamen, die Toten, die wieder ins Leben zurückgekehrt sind. Ich behaupte, daß dieses Flugzeug, das uns jede Nacht besucht, von lebenden Toten besetzt ist. Von den Männern, die vor langer Zeit in der Wüste gestorben sind und nun den Krieg weiterführen wollen. Sie werden Rache nehmen.«
    Nach diesen eindringlich gesprochenen Worten war es zunächst einmal still. Nur der Wind rauschte in den Kronen der Bäume. Gesprochen wurde nicht.
    Die Worte des alten Kesefel waren auf fruchtbaren Boden gefallen. Die Männer glaubten ihm, und auf manchen Gesichtern war eine Frage zu lesen, doch niemand wagte, sie zu stellen.
    Deshalb ergriff Kesefel das Wort. »Ihr könnt ruhig Fragen stellen«, sagte er. »Tut euch keinen Zwang an. Redet, und sagt mir, daß ich unrecht habe.«
    »Nein, Kesefel, du hast recht«, meinte ein ebenfalls alter Mann. Er war in dieser Oase so etwas wie der Chef oder Bürgermeister. »Aber ich möchte von dir wissen, wie so etwas möglich sein kann.«
    Kesefel hob die Schultern. »Ich habe keine Erklärung. Die Wüste schweigt, aber jeder von uns weiß, daß es viele Dinge gibt, die wir nicht erklären können. Ihr habt wie ich von den Geistern der Natur gehört. Der Sand, die Dünen und die Felsen sind nicht so tot, wie sie aussehen. Es gibt Leben in ihnen. Es sind die Dschinns, die Geister, und auch unter ihnen gibt es böse und gute. Über die Bösen herrschte der Scheitan, der Teufel. Er wird die Männer unter seinen Schutz genommen haben, so
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