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0293 - Im Netz des Vampirs

0293 - Im Netz des Vampirs

Titel: 0293 - Im Netz des Vampirs
Autoren: Manfred Weinland
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immer im Kreis, als würden sie von einer defekten Platte wiedergegeben: Sie dürfen das Gebilde nicht erreichen… Stehenbleiben!… Sie dürfen…
    Für die Dauer der Passage waren sie außerstande, mit ihrem Verstand zu erfassen, durch welches Kontinuum sie sich bewegten. Eine innere Sperre sorgte dafür, daß sie sich selbst vor dem Unfaßbaren abkapselten, um keinen geistigen Schaden zu erleiden.
    Irgendwann öffnete sich das andere Ende des Dimensionstors vor ihnen und schleuderte sie auf die Welt der Roten Sonne. Ins Reich des Gottdämons, der sie bereits erwartete!
    ***
    Pocco verstand die Welt nicht mehr. Eben noch hatte er mit dem Leben abgeschlossen, und nun erstarb das schrille Brüllen des gorgons jäh!
    Etwas Unfaßbares geschah.
    Zwischen dem am Boden liegenden Yalter und dem heranpreschenden Ungeheuer flammte ein schwarzer Schild auf, ein Gebilde, wie Pocco es nie zuvor gesehen hatte. Noch gigantischer in seinen Ausmaßen als der mordlustige gorgon schien es das angreifende Ungetüm zu verschlucken und in einen bodenlosen Abgrund zu stürzen.
    Plötzlich war die Gefahr weg!
    Aber war sie das wirklich?
    In der gleichen Sekunde, als der gorgon auf der einen Seite des unheimlichen schwarzen Nichts verschwand, wurde auf der anderen Seite etwas ausgespien!
    Pocco rollte sich geistesgegenwärtig zur Seite, weil ihm überraschend ein Körper entgegenflog. Kurz darauf ein zweiter…, dritter…, fünfter…
    Sie sahen aus wie Yalter beiderlei Geschlechts. Drei Männchen und zwei Weibchen. Sie landeten keuchend im Steppensand und blieben eine Zeitlang benommen liegen. Inzwischen verschwand der nachtschwarze Schild und nahm den gorgon mit sich, so daß Pocco Gelegenheit hatte, sich den Fremden zu nähern und sie eingehender in Augenschein zu nehmen.
    Ihre Kleidung war seltsam - wenig zweckentsprechend für die Steppe, fand der kleine Yalter, der sich erstaunlich schnell auf die neue Situation umstellte. Er bückte sich und betastete vorsichtig den merkwürdigen Stoff, den sich die Fremden um die Körper gebunden hatten. Pocco hatte nie solches Fell oder Leder in den Händen gehalten. Es war weich und dünnwandig, aber durchaus fest, wie er feststellte, als er- neugierig daran zog. -Dann widmete er sich den Fremden selbst.
    Sie waren keine Yalter. Das sah er auf den ersten Blick. Ihre Haut war anders. Sie setzte sich nicht aus zahllosen, winzigen Schuppenplättchen zusammen, sondern wirkte leicht verletzlich und porös. Außerdem war ihre Farbe unnatürlich hell.
    Dennoch, gestand er sich ein, waren die beiden Weibchen wunderschön!
    Verlier bloß nicht dein bißchen Verstand, frozzelte das Dreiherz, das natürlich ganz genau spürte, wie sehr ihn der Anblick beeindruckte. .
    Pocco fühlte sich ertappt und wechselte unwillkürlich die Farbe.
    Daraufhin kümmerte er sich mehr um die Männer, von denen sich einer bereits zu regen begann.
    Pocco packte die Stahlschleuder fester, obwohl sie ohne Pfeil relativ wertlos war. Nur als Schlagwerkzeug ließ sie sich noch einigermaßen sinnvoll verwenden.
    Entschlossen ging er zu dem erwachenden Fremden und beugte sich zu ihm hinunter. Der Mann lag auf dem Bauch. Pocco hob die Stahlschleuder, um jederzeit zuschlagen zu können, wenn ihm Gefahr drohte, faßte den Fremden an der Schulter und drehte ihn mit einem Ruck herum, damit er ihm ins Gesicht sehen konnte.
    Im nächsten Augenblick geschah etwas Schreckliches.
    Pocco erstarrte.
    Sein Blick fand erst gar nicht bis zum Gesicht des Fremden, weil er auf der nackten Brust des Mannes hängenblieb. Dort, wo die Kleidung auseinandergerissen war und die Sicht auf das Furchtbare freigab…
    Das Auge des Gottdämons…!
    Der Yalter schrie verzweifelt auf. Panisches Entsetzen breitete sich wie eine dunkle Woge in ihm aus, und in einer Reflexbewegung ließ er die Stahlschleuder auf den Kopf des Fremden niederfähren…
    ***
    Sanguinus triumphierte!
    Alles schien noch viel einfacher als erwartet… Sein fetter Zwergenkörper zuckte vor Aufregung unter dem mentalen Netz , das ihn die Szene in der Hungersteppe miterleben ließ.
    In einem anderen Raum, an einem anderen Ort, auf einer anderen Welt faßte in der gleichen Sekunde ein Wesen den Entschluß, nicht länger tatenlos abzuwarten, wie sich die Dinge entwickelten, sondern selbst steuernd einzugreifen.
    Was sich auf Sangu abspielte, war zu wichtig für die Zukunft!
    Merlin kehrte der Bildkugel den Rücken zu, verließ den Saal des Wissens und rief nach Teri Rheken…
    ***
    Als
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