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0292 - Satans Knochenuhr

0292 - Satans Knochenuhr

Titel: 0292 - Satans Knochenuhr
Autoren: Jason Dark
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geschieht, Geisterjäger. Sie steht nicht unter meinem Bann. Ich habe ihr alles gelassen, was einen Menschen ausmacht. Aber sie soll erleben, wie stark die Hölle ist. Da sie so menschlich reagiert, werden ihre Qualen entsprechend größer sein, so daß sie sich mir nach deinem Tod freiwillig zuwenden wird. Oder was glaubst du, Sinclair?«
    Was sollte ich glauben? Der Teufel hatte es mir lang und breit erklärt, deshalb konnte ich seinen Worten ohne weiteres auch trauen. Er besaß einen gewissen Ehrgeiz, denn er wollte, daß seine Hauptfeinde freiwillig zu ihm kamen. Daß sie einfach keine andere Chance mehr sahen, als allein ihm zu gehorchen.
    Bei Sheila würde es so sein, wenn sich die Knochenuhr in Bewegung setzte und eine Minute ablief.
    Eine Minute - sechzig Sekunden Todesangst und Leid.
    Das alles würde ich erleben, und ich krampfte mich trotz der Fesseln zusammen. Dies geschah innerlich, da wurde ich steif, und meine Angst steigerte sich noch mehr.
    »Nun, Geisterjäger?«
    Noch einmal versuchte ich es, obwohl ich wußte, daß es eigentlich keinen Sinn hatte, aber ich wollte eben alles in die Waagschale werfen.
    »Laß Sie frei. Du hast mich, deinen Erzfeind, was willst du noch mit ihr?«
    »Ich will alles, Sinclair. Du kennst mich. Mit halben Sachen gebe ich mich nicht zufrieden!«
    Diese Antwort hatte ich erwartet. Nein, der Teufel gab sich wirklich nicht mit Teilen zufrieden.
    Wenn er seine Klauen ausstreckte, dann wollte er alles bekommen.
    »Sheila Conolly wird zusehen, Geisterjäger. Sie soll dich schreien hören. Sie wird deine Qualen in den letzten Sekunden so erleben, als würde sie selbst an der Knochenuhr hängen. Wenn ich meinem Diener den Befehl gebe, sie in Gang zu setzen, läuft die letzte Minute deines Lebens, Geisterjäger. Die Uhr ist im wahrsten Sinne des Wortes abgelaufen…« Nach diesen Worten hallte mir ein wahrlich höllisches Gelächter entgegen. Der Teufel konnte einfach nicht anders. Er mußte seinen Triumph auf eine für mich widerliche Art und Weise hinausbrüllen, und er erreichte mit seinem Gelächter auch Ray Keene.
    Der rieb sich die. Hände, verbeugte sich vor seinem höllischen Chef, drehte sich um und schaute wieder zu mir hoch.
    Wir starrten uns an.
    Es herrschte ein sehr trübes Licht. Dennoch konnte ich sein Gesicht erkennen, und ich sah auch das widerliche und diabolische Grinsen auf seinen Zügen.
    Nichts konnte ich tun. Gefesselt hing ich an dem langen Knochenzeiger. An den Händen und an den Füßen schnitten die Stricke hart in meine Haut. Das Blut hatte sich gestaut, so daß ich Zehen und Finger kaum noch spürte.
    Noch setzte er die Knochenuhr nicht in Bewegung. Dafür schlich etwas anderes heran.
    Es war der Nebel.
    Graue, weiche Schwaden. Wolkig und träge quollen sie näher und bildeten vor mir feine Schleier.
    Noch konnte ich hindurchschauen, doch ich sah meinen Gegner seltsam verschwommen.
    Er schaute zu mir hoch. Dabei rieb er sich die Hände und nickte ein paarmal.
    »Es dauert nicht mehr lange, Sinclair. Sekunden nur, dann beginnt sich der Zeiger zu drehen.« Nach diesen Worten schüttelte er sich vor Lachen, trat zur Seite, dann nach vorn und blieb direkt unter mir stehen. Wahrscheinlich befand sich dort ein Kontakt, der die Uhr in Bewegung setzte.
    Es war in der Tat so. Irgendeinen Kontakt hatte er berührt. Dabei lachte er noch höhnisch.
    Ich hielt den Atem an.
    Was würde geschehen?
    Im ersten Augenblick nichts, so daß ich weiter auf den Start der Knochenuhr warten mußte.
    Dann spürte ich den winzigen Ruck, der durch den Zeiger lief, und einen Lidschlag später befand er sich in Bewegung.
    Ray Keene begann zu tanzen. Er schrie die nächsten Worte triumphierend und höhnisch zu mir hoch.
    »Die Knochenuhr läuft, Bulle! Damit ist die letzte Minute deines Lebens angebrochen…«
    ***
    Zwei Sekunden waren vorbei. Der Zeiger hatte zweimal geruckt, und jedesmal durchfuhr mich ein Schlag. Ich hatte gesehen, wie es war, wenn jemand an der Knochenuhr hing. Die Qualen des Mannes befanden sich noch in guter Erinnerung, und mir sollte nun das gleiche widerfahren.
    Noch sah ich alles, wenn auch durch den Nebel ein wenig verschwommen. Ich konnte mich auf die Umgebung voll konzentrieren, die Magie der Knochenuhr griff nicht ein.
    Das änderte sich nach der nächsten Sekunde. Wieder verspürte ich den Ruck, und plötzlich sah ich weder den Satan noch Ray Keene.
    Eine andere Umgebung, eine andere Welt umschloß mich, und ich erlebte die Vergangenheit.
    Dennoch
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